Cover des Buches Imperia - Im Schatten des Drachen (ISBN: 9783941864627)
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Rezension zu Imperia - Im Schatten des Drachen von Laurin Dahlem

Dieser Roman konnte mich voll von sich überzeugen

von Esme-- vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein Fantasyroman mit asiatischem Setting. Idee, Handlungsstrang und Charaktere konnten mich auf ganzer Linie von sich überzeugen.

Rezension

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Esme--vor 8 Jahren

Inhalt:
Hao träumt zeit seines Lebens davon ein Mitglied der kaiserlichen Garde zu werden. Eines Tages taucht kein geringerer als der Bastardsohn des Kaisers und ranghohes Mitglied der Kaisergarde Kyu-Sung im Dorf des jungen Mannes auf. Er bittet um Unterkunft für sich und seine Mannen. Hao ist überwältigt. Ein Traum wird wahr, als Kyu-Sung sein Lob an Hao richtet und ihm anbietet seinen Traum mit einer Einladung zur Aufnahmeprüfung in die Kaisergarde wahr werden zu lassen. Bald schon müssen die Männer erkennen, dass sie mehr füreinander empfinden als freundschaftliche Zuneigung. Am Hof jedoch gibt es eine Menge Neider. Hao ist jung und unerfahren. Kyu-Sung hat das harte Leben bereits kennengelernt. Sein Ruf und sein Rang stehen mit dieser Bindung auf dem Spiel. Hat diese Liebe eine Chance?


Wichtigste Charaktere:
Hao träumt schon seit Ewigkeiten davon ein Mitglied der Kaisergarde zu werden. Sein größtes Vorbild ist der erfahrende Gardist Kyu-Sung. Hao ist noch dabei seinen Weg im Leben zu finden. Dabei hilft ihm sein Lebensgeist, der kleine Drache LiFei.
Kyu-Sung ist einer der ranghöchsten Gardisten der Kaisergarde. Er wirkt auf Außenstehende stets beherrscht und unnahbar. Kyu-Sung ist der Bastard des Kaisers. Hao und ihn trennen Welten und doch empfinden sie Gefühle füreinander.
LiFei ist ein kniehoher Drache. Als Haos Ankh-Nasgath (Lebensgeister) steht er dem jungen Mann als Begleiter stets zur Seite. LiFei sagt was er denkt und mutet daher manchmal etwas vorlaut an. Ähnlich wie Hao denkt er manchmal erst nachdem er gesprochen hat, darüber nach, was seine Worte bewirken.


Welt:
Laurin Dahlem bringt mit "Imperia – Im Schatten des Drachen" einen Roman mit neuen und sehr interessanten Ideen in das Genre Fantasy ein.
So gibt es Lebensgeister, die ihren Menschen begleiten. So ein Lebensgeist kann zum Beispiel ein kleiner vorlauter Drachen, aber auch ein düsterer gesichtsloser Kuttenträger sein. Fakt ist, dass diese Geister nicht nur als Berater, sondern auch als Beschützer fingieren und mit ihrem Herrn durch ein magisches Band verbunden sind. Leidet oder stirbt der Geist, so tut es auch sein Mensch. Zusätzlich zu seinem Lebensgeist kann der Talentierte mit Hilfe durch Erfahrung gewonnenen Siegel auf seinem Arm weitere Geister beschwören, die ihm wertvolle Unterstützung im Kampf bieten. Wird einer dieser Nasgath getötet, so verschwindet das Siegel, der Mensch jedoch verliert nicht sein Leben, sondern „nur“ einen wertvollen Begleiter.
Die Welt Imperia umgibt darüber hinaus ein asiatischer Flair. Die Landschaft und viele kleine Ideen erinnern sehr an diesen Kontinent. So gibt es heiße Quellen in den Bergen und einen Wolkenpalast, in dem der Kaiser und seine Familie lebt.
Gardisten erhalten nach erfolgreich bestandener Prüfung einen Namenszusatz. Dieser kündet von dem Wesen seines Trägers. So gibt es Zusätze wie Sung, was soviel bedeutet wie Ehrgeiz oder aufrechtes Streben oder Xae für Stärke.
In Laurin Dahlems Welt gibt es Yin. Diese Wesen verkörpern die verschiedenen Elemente, mit denen sie Magie wirken. Durch jahrelange Fehden ist zwischen den Anhängern des Kaisers und den Yin ein Zwiespalt entstanden, der sich vermutlich nur noch durch einen sich anbahnenden Krieg lösen lassen wird.


Schreibstil:
Neben sehr interessanten und neuen fantastischen Ideen in einem asiatischen Weltenentwurf, bietet der Autor seinen Lesern auch eine gleichgeschlechtliche Liebesgeschichte. Geneidet wird diese Bindung durch einen ranghohen und gefährlichen Offizier. Auch die Stellung Kyu-Sungs als Elitegardist und königlicher Bastard erlaubt eine Beziehung mit einem jungen Gardisten nicht.
Die Befürchtung, dass der Roman alleine an dieser Liebesgeschichte hängt, bewahrheitet sich hier nicht. Die Geschichte lebt durch bildhafte Beschreibungen und einen sehr soliden und interessanten Handlungsstrang. So gibt es eine rebellische Organisation, die von den Yin – Elementarmagiern – unterstützt wird. Hao selbst ist ein sehr offener Mensch. Er hinterfragt die Situationen sobald er auf Missstände stößt. Diese Charaktereigenschaft macht den Protagonisten nicht nur sympathisch, sondern eröffnet allerhand Möglichkeiten für einen spannenden Verlauf der Geschichte.
Hao erhält nach bestandener Prüfung einen Namenszusatz, der ihm missfällt. Yon bedeutet Weg. Hao kann damit nichts anfangen. Doch eine befreundete Gardistin beruhigt ihn: Du hast noch viel vor dir. Du bist längst noch nicht angekommen. Der Leser wandert mit dem unerfahrenen jungen Mann durch einen wichtigen Abschnitt in seinem Leben. Er beobachtet Hao dabei, wie er vor Scham errötet und wie sein vorlauter Drache ihn immer wieder in peinliche Situationen reitet. Hao ist alles andere als selbstbewusst und dennoch schafft er es, mit seinem großen Herzen Freunde zu finden und die Prüfungen des Lebens mit ihrer Hilfe zu bestehen.


Fazit:
Imperia – Im Schatten des Drachen ist ein High-Fantasy Roman, angesiedelt in einem asiatischen Setting. Die Geschichte besticht mit originellen Ideen, liebevoll gezeichneten Figuren und einer interessanten und spannenden Handlung. Auf eine fesselnde Liebesgeschichte und einen Protagonisten, der durch sein teilweise naives und jugendhaftes Auftreten auffällt, muss der geneigte Leser hier nicht verzichten.
Dieser Roman konnte mich voll von sich überzeugen. Ich hatte Bilder vor Augen, habe mit Hao gefühlt und gehofft. Nicht immer war ich mit seinem Handeln einverstanden. Diese Geschichte hat mich in eine andere Welt geschickt und mir ein paar wundervolle Lesestunden bereitet. Empfehlung an Fantasyfreunde, die sich nach einer neuen Idee in diesem Genre sehnen.


Buchzitate:
Sein Finger hinterließ eine leuchtende Spur. Das Siegelbild flog davon und bildete einen Beschwörungsring, aus dem eine kniehohe Fee mit zwei schlanken Klingen emporstieg.
Es war erstaunlich, wie sehr ein Mensch die Liebe fürchtete, wenn er sie nie erlebt hatte.
Fantastische Welten waren darin des Nachts aus den Worten der alten Frau entwachsen, hatten sich in den Schatten des flackernden Kerzenscheins versteckt und ihn in seine Träume begleitet.
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