Ananda hat sich in Indien ein Imperium aufgebaut und ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. Mit seiner Neuesten Idee, eckt er aber an und brauch dringend Land und Geld, um sich weiter zu vergrößern. Kamala arbeitet im Hause von Anandas Familie und sie braucht das Geld sehr dringend. Ihr Leben ist nicht so rosig und ihr Sohn macht ihr in letzter Zeit immer wieder Probleme. Sie lebt immer an der Grenze zur totalen Armut und sieht Anandas ganz andere Welt. Doch dann passiert etwas, dass beide Welten erschüttert und dass das Leben von Ananda und Kamala für immer verändern wird. Eine pralle Geschichte. Ein spannendes, trauriges, farbenprächtiges Spektakel, dass die zwei Seiten Indiens zeigt und dass mit scharf gezeichneten Figuren besticht. Großartig!
Lavanya Sankaran
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Die Farben der Hoffnung
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„Nicht aufgeben“, sagen sich die Protagonisten in diesem Buch ebenso, wie ich als Leserin, nachdem ich die letzte Seite zugeschlagen habe.
Wir befinden uns in Indien genauer in Bangalore (seit 2006 Bengaluru) Hauptstadt des indischen Bundesstaates Karnataka. Anand hat eine Firma aufgebaut, die er nun erweitern will. Dabei werden ihm diverse Knüppel zwischen die Beine geworfen. Kamala ist die Hausangestellte seiner Frau. Sie kam nach dem Tod ihres Mannes mit ihrem kleinen Sohn aus einem Dorf in die Stadt. Für ihren Sohn erhofft sie sich eine gute Ausbildung und eine bessere Zukunft.
Als Leser begleiten wir Anand durch seine Schwierigkeiten, lernen seine anspruchsvolle Gattin kennen und erleben hautnah mit, welche Probleme ihm sein geltungssüchtiger Schwiegervater bereitet. Bevor Kamala in seinen Haushalt kam, musste sie sich in der Großstadt zurechtfinden und arbeitete mit Baby auf dem Bau. Wir lernen Lebensumstände kennen, die für uns unvorstellbar sind. Die Korruption im Land wird ebenso thematisiert wie die Unterschiede zwischen arm und reich.
Allerdings wurde für meinen Geschmack zu Beginn des Buches zuviel erklärt. Ich hatte große Schwierigkeiten im Buch anzukommen, kämpfte sogar mit dem Wunsch, das Buch einfach abzubrechen. Doch etwa ab der Hälfte nahm die Geschichte Fahrt auf und ließ mich nicht mehr los. Ich habe einen interessanten Einblick in die indische Gesellschaft, ihre Normen und Umgangsformen bekommen und kann Lesern nur raten, nicht aufzugeben. Es lohnt sich!
Bangalore, mit über acht Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Indiens, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten vom verschlafenen Nest zu einer boomenden Metropole entwickelt. Probleme sind die unzuverlässige Infrastruktur, die mit dem Tempo nicht schritthalten konnte, die Korruption, die schlechte Regierungsführung und das enorme soziale Gefälle. Das große Kapital der Stadt sind ihre Jugend und Dynamik, die Menschen aus ganz Indien und der ganzen Welt anziehen.
In diesem Spannungsfeld hat Lavanya Sankaran, geboren in Bangalore, Studium in den USA, dort als Investmentbankerin tätig und heute zurück in ihrer Geburtsstadt als Unternehmensberaterin, ihren Debütroman angesiedelt.
Erzählt werden die Geschichten von Anand und Kamala, zwei höchst unterschiedliche Lebensschicksale. Beiden gemeinsam ist der Traum von einer besseren Zukunft und das Zurückstellen eigener Bedürfnisse zugunsten der Kinder.
Anand kommt vom Land, hat eine sehr gute Bildung. Während seine Eltern noch völlig in der traditionellen Lebensweise verankert sind, ist er ein typischer Mittelschichtsaufsteiger. Vidya, seine Frau, deren Familie noch während der Kolonialzeit reich geworden ist, ist ein Luxusweibchen, das seine Zeit mit Shoppen, Körperpflege und Partys verbringt. Doch Anand will mehr erreichen: Seine erfolgreiche kleine Firma "Cauvery Auto" soll expandieren. Dazu benötigt er ein Grundstück, ein Ansinnen, das bei der gegebenen Undurchsichtigkeit der Eigentumsverhältnisse und der Korruption nahezu undurchführbar scheint. Als sich auch noch sein Schwiegervater einschaltet, kommt es fast zur Katastrophe...
Kamala dagegen ist eine junge Witwe vom Land, Analphabetin, die mit ihrem Sohn vor zwölf Jahren auf der Suche nach Arbeit nach Bangalore gekommen ist. Ihr einziges Ziel ist Bildung für ihren Sohn, dafür arbeitet sie als Angestellte in Anands Haus.
Lavanya Sankaran hat mit diesen beiden Lebensgeschichten exemplarisch, sehr anschaulich und absolut lesenswert zwei Schicksale im modernen Indien nacherzählt.
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