Rezension zu "Der Pakt - Zwischen Goettern und Teufeln, Band eins" von Laya Talis
Inhalt:
Jessica ist Wächterin der Organisation, einer Gruppe von
Menschen, die abtrünnige Vampire zur Strecke bringt - um den Pakt
zwischen Menschen und Vampiren zu wahren. Als sich jedoch verdächtige
Zwischenfälle häufen und klar wird, dass nicht alle Interesse daran
haben den Pakt aufrecht zu erhalten, spitzt die Lage sich zu. Und alles
wird noch viel komplizierter, als sie Jeremias, einen Vampirsklaven
kennenlernt, zu dem sie sich eindeutig hingezogen fühlt.
Meinung:
Nach
Nachtahn1: Mächtiges Blut von Sandra Florean wieder ein herrlicher
Kontrast zu den zuckersüßen Twilight-Schmonzetten. Auch hier glitzern
die Vampire nicht in der Sonne, sondern können auch mal richtig, richtig
bösartig sein. Mit der Story wurde das Rad zwar nicht neu erfunden,
schafft es aber durch interessante Charaktere und einer
Hintergrundgeschichte die Lust auf mehr macht, mich zu fesseln und zu
überzeugen.
Auch die verschiedenen Perspektivwechsel - nicht nur
zwischen Jessica und Jeremias, sondern auf einigen anderen Charakteren -
sorgen für Abwechslung und erzeugen Spannung. Auf die kleinen
Zeitsprünge hätte ich zwar verzichten könne, sie störten mich jedoch
nicht weiter.
Mit Jessica hat Laya Talis eine angenehm wehrhafte
Protagonistin erschaffen. Als hervorragende Kämpferin weiß sie sich zu
behaupten und zur Wehr zu setzen. Ihre vulgäre Ausdrucksweise hat zwar
gut zum Bild gepasst, dass die Autorin von ihr als knallharter Wächterin
gezeichnet hat, allerdings fand ich das Gefluche irgendwann doch recht
ermüdend. Zumindest ein paar der "verf*ckt"s und "zum Teufel"s weniger,
hätte ich als deutlich wohltuender empfunden - auch wenn ich gegen ein
bisschen Derbheit normal nichts einzuwenden habe wurde es mir hier doch
zu viel. Jessi war mir nicht immer ganz sympathisch, auch weil ihre
Ungebildetheit leider schnell als Dummheit wirkt. Gegen das eine habe
ich nichts einzuwenden, das formt einen Charakter - das andere finde ich
anstrengend.
Die Nebencharaktere fand ich interessant gehalten,
auch wenn man nicht über alle soviel erfährt, wie man vielleicht gerne
hätte - hier hoffe ich auf die Folgebände. Jeremias habe ich ebenfalls
als spannend empfunden, er ist ein sehr alter, starker Vampir und
dennoch an seine Rolle als Sklave gebunden, was ihn natürlich enorm
einschränkt. Dennoch fand ich seine Annäherungsversuche an Jessica
erstaunlich jungenhaft, witzig und erfrischend. Er war mir insgesamt
definitiv sympathisch, auch weil er Jessis größte Schwäche - ihr blinder
Hass gegen die Vampire - erkennt und angemessen damit umzugehen
versucht.
Trotz teils arger Vorhersehbarkeit war dies der
vielversprechende Auftakt einer neuen düster-romantischen Vampirreihe,
der definitiv Lust auf mehr macht und den Leser in gespannter Erwartung
zurücklässt, wie es weiter geht zwischen Jessi und Jeremias und dem
wackligen Pakt zwischen Menschen und Vampiren.