Cover des Buches Intervalle (Woanders) (ISBN: 9783746028958)
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Rezension zu Intervalle (Woanders) von Le Garn

Du weißt nie, wie es am nächsten Tag sein wird.

von Fluf vor 6 Jahren

Rezension

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Flufvor 6 Jahren

Den Roman „Intervalle“ von Le Garn durfte ich im Rahmen einer Leserunde hier auf Lovelybooks entdecken. Aufmerksam geworden bin ich, natürlich, wegen des Covers aber der Klappentext hat eigentlich den Ausschlag zur Bewerbung gegeben. Es geht um 2 Menschen, die durch eine Lawine in einer Berghütte eingeschlossen werden - ohne Kontakt zur Außenwelt aber mit zumindest brauchbarer Verpflegung und Wasser. Nur wie lange der Sauerstoff reichen wird, das weiß keiner.

Das Buch startet nicht direkt mit dem ersten Kapitel, sondern mit einem kleinen „Aufklang“, nämlich der Klärung des Begriffs „Intervall“. Man lernt dann zunächst die Protagonisten kennen, die recht unterschiedlich zu sein scheinen. Joën ist von aufbrausendem Gemüt, voll von Gefühlen und nicht in der Lage diese gut zu kontrollieren (in Anbetracht der Situation vielleicht zu Recht?), Maigret hingegen ist eher zurückhaltend mit seinen Gefühlen, der Vernünftige, der Ruhige.

Im ersten Teil des Buches setzt sich allmählich für den Leser das Bild der Gesamtsituation zusammen, wie die Hütte aussieht, wie die beiden dahin gekommen sind usw. Außerdem tritt „das Geschriebene“ auf den Plan, welches auch durch den Rest der Geschichte immer wieder eine Rolle spielt.

Wer hier eine spannungsgeladene Abenteuergeschichte erwartet, liegt falsch. Eher ruhig und nachdenklich kommt dieser Roman daher - eine Zwangspause vom Alltag für Joën und Mairgret. Langeweile herrscht hier jedoch keineswegs! Man fragt sich, was wird als nächstes passieren, werden sie irgendwann gerettet? Ich finde es faszinierend, dass Le Garn es geschafft hat meine Sympathien für die beiden komplett umzukehren im Verlauf der Geschichte. Gerade Joën hat eine interessante Entwicklung vollzogen, was ich zu Beginn nicht gedacht oder erwartet hätte.

Es gab mehrere Vorfälle, die ich hier nicht direkt verraten möchte, die aber während der Geschichte einen neuen Impuls gesetzt haben. Die Zeitpunkte dafür waren immer sehr gut gewählt und passend.

Der Roman ist gut geschrieben und hat mich beständig immer wieder zu sich „zurückgeholt“. Ich wollte jederzeit wissen wie es weiter geht und finde es außerdem bemerkenswert, dass die Schreibstile der Story und des „Geschriebenen“ so unterschiedlich gestaltet waren. Jedoch hat das Geschriebene mir auch ein wenig „Probleme“ gemacht, da ich gelegentlich Passagen mehrmals lesen musste und sie mir manchmal so „fern“ vorkamen. Allerdings haben sie die Lust in mir geweckt, mal wieder regelmäßig ein paar Gedanken aufzuschreiben, so ähnlich wie in einem Tagebuch.

Es hat mich gefreut bei bei der Leserunde dabei zu sein. :-)

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