Lea Dohm

 4,7 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Klimagefühle, Klimagefühle und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Lea Dohm ist tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin mit eigener Praxis in Stadthagen. Sie ist Fachjournalistin und neben Mareike Schulze die Mitinitiatorin der "Psychologists and Psychotherapists for Future", kurz "Psy4F". Die beiden sind klimaengagierte Working-Mums, bestens in der "For Future"-Bewegung vernetzt und erfahren im Umgang mit den eigenen und fremden Klimagefühlen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lea Dohm

Neue Rezensionen zu Lea Dohm

Cover des Buches Klimagefühle (ISBN: 9783426286159)
Villiams avatar

Rezension zu "Klimagefühle" von Lea Dohm

Lesenswert für alle!
Villiamvor einem Jahr

Zuerst, als ich von dem Buch hörte, dachte ich: Mit Gefühlen beschäftigen? Es gibt doch gerade in Bezug auf die Klimakrise sicher wichtigeres zu tun. Da muss man doch handeln und sich nicht damit aufhalten, ob man gerade wütend oder traurig ist. Nachdem ich zufällig einer Lesung von Lea Dohm bewohnte, wurde ich aber neugierig und kaufte mir das Buch. Und jetzt empfehle ich es gerade allen weiter, die mich darüber reden lassen. 

Warum? 

Es geht in dem Buch nicht nur darum, welche Gefühle viele Menschen in Bezug auf die Klimakrise empfinden - sondern auch darum, welche davon hilfreich sind, welche ins Antrieb und Motivation geben können, und wann Gefühle uns lähmen und hilflos machen. Wann sie vielleicht sogar so unaushaltbar werden, dass wir uns gar nicht mehr mit der Krise befassen wollen. Das Buch stützt, benennt die schwierigen Gefühle mit einem liebevollen Blick, betont die Selbstfürsorge, warnt aber auch davor, die Realität zu verkennen. Die Klimakrise (und die vielen damit verbundenen Krisen!) werden klar und schonungslos benannt. Es wird von Hoffnung und Zuversicht gesprochen, aber "falsche Hoffnung" auch gleich wieder als solche enttarnt. 

Mir hat das Buch darüber hinaus das Gefühl gegeben, mit all diesen Gedanken und Gefühlen nicht allein zu sein. Es macht Hoffnung auf Gemeinschaft und auf zielführenden, konstruktiven Aktivismus. 

Mir gefällt zudem der Aufbau des Buches. Es beginnt mit der Frage, warum die Klimakrise so häufig verdrängt, verleugnet, verharmlost wird, beschreibt dann die vielen Gefühle, die mit der Bewusstwerdung über die tatsächliche Lage einhergehen können, und landet am Ende bei der Frage, wie man ins Handeln kommt. Dabei gibt es durchgängig auch einen Blick darauf, wie man sich selbst davor schützt, an den Zukunftsaussichten kaputt zu gehen oder durch Aktivismus im Burnout zu landen. 

Von mir eine absolute Leseempfehlung. Am besten als Print kaufen und fleißig im Bekanntenkreis verleihen!

Cover des Buches Klimagefühle (ISBN: 9783426286159)
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Rezension zu "Klimagefühle" von Lea Dohm

Wie schafft man es, im Kampf gegen die Klimakrise nicht die Angst die Oberhand gewinnen zu lassen?
dasbuchzuhausevor 2 Jahren

Klimagefühle – Das ist eine gute Beschreibung für all das, was in vielen von uns hochkommt, wenn wir an die Klimakrise und die daraus resultierenden Sorgen über die Zukunft derer, die nach uns kommen und auch unsere eigene denken. Wie können wir damit umgehen und uns so schützen, dass wir nicht daran verzweifeln? Lea Dohm und Mareike Schulze gehen in ihrem Buch „Wie wir an der Klimakrise wachsen, statt zu verzweifeln“ darauf ein und zeigen auf, wie die unguten Gefühle genutzt werden können, um etwas Gutes zu tun.


Die beiden Autorinnen, Lea Dohm und Mareike Schulze, sind Psychologinnen und Gründerinnen der „Psychologists for Future und wissen also sowohl aus beruflicher aber auch persönlicher Erfahrung, mit welchen Gefühlen wir konfrontiert werden, wenn es um die Klimakrise geht. Schuldgefühle, weil man zu wenig tut, Angst, die lähmen kann, überhaupt etwas zu tun oder das Gefühl auszubrennen, weil sich nichts in der Politik ändert trotz all der Anstrengungen, darauf einzuwirken. Angst, weil alles so ungewiss ist und Wut, unbändige Wut, weil gefühlt nichts passiert.


Zunächst einmal jede Autorin ihren persönlichen Weg, um sich aktiv in der Klimabewegung zu engagieren und mit welchen Zweifeln und Ängsten auch sie als Profis immer wieder konfrontiert werden.


Dann gibt es eine allgemeine Einführung zum Thema Klimagefühle, bevor dann in einzelnen Kapiteln detaillierter die Gefühle Angst, Ärger und Wut, Traurigkeit, Behandlungsbedürftige Gefühle, Schuld und Scham, Neid, Freude und Verbundenheit, Hoffnung und Mut beschrieben und Ratschläge zum Umgang damit gegeben werden.


Die beiden Psychologists for Future haben viele in der Klimabewegung engagierte Menschen befragt und bringen an den passenden Stellen im Buch kurze Passagen mit Texten dieser Menschen. So gibt es Texte und Zitate von Prof. Dr. Claudia Kemfert, Özden Terli, Carola Rackete, Prof. Dr. Stefan Rahmstorf und vielen weiteren, die von ihren eigenen Gefühlen und Erfahrungen sprechen.


Gefühle jeglicher Couleur kommen beim Thema Klima bei jede*r von uns auf. In Diskussionen, beim Lesen der Tageszeitung, wenn man in den Sozialen Medien unterwegs ist und häufig bei Gesprächen im Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis. Und es sind nicht immer nur gute Gefühle, die da aufkommen. Oftmals ist es das Gefühl, diejenige zu sein, die nicht richtig tickt, denn „es ist ja alles gar nicht so schlimm, das wird nur hochgespielt, früher hatten wir auch schon Sommer“.


Was macht man in einem solchen Fall mit seinen Gefühlen? Einfach ignorieren, weitermachen oder gar darüber reden? Letzteres ist eindeutig die beste Lösung, aber nicht unbedingt mit denjenigen, die eine*n sowieso für das grüne Ökoschaf der Familie halten. Ungute Gefühle gehören zum Leben dazu und das ist angesichts der Bedrohung der Klimakrise kein Wunder. Also reden, reden, reden und sich einer Gemeinschaft anschließen, die sich dem Thema auch annimmt und mit diesen Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen reden. Das wirkt meist schon, denn auch hier gilt zusammen ist man weniger allein und es gibt oft den Impuls weiter zu machen.


Und hier zeigen die Autorinnen, wie wichtig es ist, sich diesen Gefühlen zu stellen, darüber zu reden und erklären auch das Konzept der radikalen Akzeptanz. Sie beschreiben ihre eigenen Gefühle und ihre eigenen Ängste als Mütter noch relativ kleiner Kinder. Kinder und die Klimakrise werden in einem eigenen Kapitel noch einmal genau beleuchtet. Sie sind diejenigen, die die Klimakrise und die Folgen unseres Handelns bzw. Nichthandelns mit voller Wucht abbekommen werden. Für uns Eltern ein hilfreiches Kapitel.


„Klimagefühle“ ist ein Ratgeber, aber auch gleichzeitig ein Erfahrungsbericht und ein Mut-mach-Buch und es versammelt nicht nur die Erfahrungen der beiden Autorinnen, sondern auch die vieler Menschen, die sich stark in der Klimabewegung engagieren. Wie gehen diese Menschen mit diesen Klimagefühlen um, mit dem Frust, der Wut, der Verzweiflung, was macht sie so stark, dass sie immer weitermachen? Bei vielen ist es die Hoffnung und vor allem die Gemeinschaft, das Gefühl, nicht allein zu sein. Gemeinschaft ist etwas, das unserer Spezies schon immer geholfen hat, so hoffentlich auch dieses Mal.

Cover des Buches Klimagefühle (ISBN: 9783426286159)
N

Rezension zu "Klimagefühle" von Lea Dohm

Hilfe! Ich habe Klimagefühle!
NochNeLeseRattevor 2 Jahren

Wir haben wenig Übung darin, mit heftigen Gefühlen umzugehen. Schon gar nicht, wenn es sich um als negativ wahrgenommene Emotionen wie Angst, Ärger, Trauer, Schuld oder Neid handelt. Wir sind gut darin, sie schnell beiseite zu schieben. Aber was, wenn sie uns auf etwas Wichtiges aufmerksam machen wollen?
Die Autorinnen Lea Dohm und Mareike Schulze berichten an Hand eigener Erfahrungen sowie mit Hilfe von Gastbeiträgen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, was durch die Klimakrise ausgelöste Gefühle alles bewirken können. Manchmal kommt das Gefühlserleben plötzlich, als Schock. Manchmal schleichend, als ein Unbehagen, das sich irgendwann nicht mehr leugnen lässt. So oder so können die unangenehmen Gefühle zu großen positiven Veränderungen führen - im eigenen Leben und im Leben anderer Menschen. Im besten Fall ergibt sich daraus ein Handeln, das stärker im Einklang mit eigenen Werten und Grundbedürfnissen ist. Auch wenn das in der Realität vielleicht manchmal langwieriger ist, als das in der gerafften Version im Buch klingt.
Gerade die Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen machen Mut, dass es möglich ist, mit starken Klimagefühlen umzugehen. Sie machen Hoffnung, dass positive Veränderung möglich ist und Menschen mit Angst, Ärger oder Solastalgie nicht alleine sind. Immer wieder wird betont, dass negative Gefühle angemessen und erstmal nicht behandlungsbedürftig sind. Das wird Menschen entlasten, die sich erstmals mit dem Thema beschäftigen.

Schön auch das Kapitel "Ins Handeln kommen", das keine Vorgaben macht sondern das Spektrum aufzeigt, in dem kleine oder größere Schritte möglich sind. So kann das gelingen, was die Autorinnen auf dem Cover schon versprechen: an der Krise zu wachsen, statt zu verzweifeln.

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