In »Glühwürmchenschimmer« erzählt Lea Freidinger die Geschichte von Brad und Brooke, von einem Verlust, der noch immer viel zu oft abgetan oder belächelt wird. Die Autorin erzähl von dunklen Gedanken und Schuld, davon, wie sehr ein solches Ereignis Liebende voneinander entfernen, tief erschüttern und verändern kann. Von Selbstfindung, Akzeptanz und Trauer, von Neuanfängen, Hoffnungen und Zeit.
Es ist unglaublich wichtig, dass es Romane gibt, die über Fehlgeburten und Sternenkinder erzählen, ehrlich und offen auf die Gefühlslage beider Eltern eingehen. Denn das ist Lea mit Brad gelungen. Nicht nur Brooke ertrinkt in Verzweiflung und Selbstvorwürfen, auch ihren Mann plagen negative Empfindungen und Angst.
In »Glühwürmchenschimmer« begleiten wir die Protagonisten auf ihren unterschiedlichen Arten der Trauer, erleben, wie diese Liebe vor sieben Jahren begann und sind dabei, wenn sie sich DANACH, nach dem Verlust, als andere Menschen neu kennenlernen. Dass, neben einer ereignisreichen Reise nach Neuseeland, Brookes Job als Grundschullehrerin, ihr Hobby und ihre beste Freundin eingebunden werden, gibt dem Geschehen etwas Alltägliches, Therapie, Selbsthilfegruppen und intime Gespräche, das Lernen, damit umzugehen, darüber zu reden wurde stimmig integriert.
Lea schrieb detailreich, doch leider wirkten Dialoge sehr gestellt, steif und, im Gegensatz zu den authentischen Gedanken, absolut unnatürlich. Auch die Storyline selbst war konstruiert aus Fragmenten.
„Sie entfernte sich von ihrem Mann, dessen Liebe sie nicht mehr spüren konnte. Weil mit dem Verlust ihres Babys alles gegangen war.“