Lea Hillerzeder

 4 Sterne bei 34 Bewertungen

Alle Bücher von Lea Hillerzeder

Cover des Buches Radikale Selbstfürsorge. Jetzt! (ISBN: 9783959103329)

Radikale Selbstfürsorge. Jetzt!

(35)
Erschienen am 08.04.2021
Cover des Buches Auf und ab (ISBN: 9783456863047)

Auf und ab

(2)
Erschienen am 25.09.2023
Cover des Buches ADHS - Was isn das eigentlich (ISBN: 9783982323428)

ADHS - Was isn das eigentlich

(2)
Erschienen am 04.10.2023

Neue Rezensionen zu Lea Hillerzeder

Cover des Buches ADHS - Was isn das eigentlich (ISBN: 9783982323428)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "ADHS - Was isn das eigentlich" von Hannah Schmidtpott

sabatayn76
‚Slinga und Hannah haben beide ihre jeweils eigenen Erfahrungen mit ADHS gemacht'

‚Slinga und Hannah haben beide ihre jeweils eigenen Erfahrungen mit ADHS gemacht, doch es gibt auch Gemeinsamkeiten. Beide hatten das Gefühl, anders zu sein als die anderen, beide hatten Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Dinge zu organisieren, und beide spürten immer wieder, dass sie ihr Leben nicht so leben konnten, wie es es gerne wollten.‘ (Seite 9)

Hannah Schmidtpott und Slinga erzählen in ihrem Buch vom Leben mit ADHS, berichten von typischen Symptomen und ihrem eigenen Umgang damit, von Diagnostik und Komorbiditäten, von Selbstwert und Beziehungen, von Besonderheiten im Job. Am Ende ihres Buches bieten Sie Informationen zu Hilfsangeboten sowie ein Literaturverzeichnis.

Begleitet werden die ebenso knappen wie informativen Texte von bunten, abwechslungsreichen Illustrationen.

ADHS im Erwachsenenalter kenne ich weder aus meinem Psychologie-Studium noch aus den Theoriestunden meiner Verhaltenstherapie-Ausbildung, sondern lediglich durch Selbststudium und durch praktische Erfahrungen mit Psychotherapie bei Erwachsenen mit ADHS.

Mir macht die Arbeit mit ADHS-Betroffenen sehr viel Spaß, und da es noch nicht allzu viel Literatur zum Thema gibt, bin ich immer wieder auf der Suche nach guten Büchern für Betroffene und für mich selbst. Dieses Büchlein hat mich in einer Buchhandlung direkt angesprochen, und ich habe es fast sofort an- und ausgelesen.

‚ADHS – Was isn das eigentlich‘ ist ein ganz wundervolles Buch. Die Texte sind sehr kurz gehalten, aber die beiden Autorinnen vermitteln ganz viel Wissen und schaffen es gleichzeitig, dass man beim Lesen richtig Freude hat, immer weiter liest, viel lernt, die Illustrationen bestaunt. Ich habe hier viel Bekanntes entdeckt, aber auch Neues erfahren bzw. Informationen, von denen ich schon gehört habe, z.B. von ADHS-Betroffenen, an einem Ort gebündelt gefunden.

Besonders schön und wertvoll finde ich den Fokus auf Ressourcen, der auch in der psychotherapeutischen Arbeit mit ADHS-Betroffenen (und generell) so wichtig ist.

Dieses Buch werde ich x-fach weiterempfehlen - vor allem an Menschen mit ADHS, aber auch an Angehörige und Behandler, die sich informieren wollen, sowie an Laien, damit endlich deutlich wird, dass ADHS keine Modeerscheinung ist und mit echten Herausforderungen (und Stärken) einhergeht.

Cover des Buches Auf und ab (ISBN: 9783456863047)
kinderbuchschatzs avatar

Rezension zu "Auf und ab" von Johanna Selge

kinderbuchschatz
Abwärts muss nicht abwärts bleiben

Inhalt: Dass die Gefühle beim 16-jährigen Noah Achterbahn fahren ist kein Wunder. Doch dass es nur noch abwärts geht, und Noah sich ständig in seinem abgedunkelten Zimmer verkriecht, beunruhigt sogar Kater Mürrischli. Ist das noch gesund? Und wie könnte Noah geholfen werden?


Meine Meinung: Depressionen bei Jugendlichen nehmen zu, umso wichtiger ist es sowohl für Betroffene als auch Außenstehende auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Hier leistet der Comic „Auf und Ab“ einen wertvollen Beitrag, und gibt Betroffenen auch konkrete Strategien und Anlaufstellen an die Hand. 


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Ein Comic erreicht oft nicht nur Lesemuffel, in diesem Fall gelingt der Autorin auch ein lockerer Einstieg in ein schweres Thema. Zudem führt Familienkater Mürrischli mit seinen erhellenden Gedanken durchs Buch. Er bringt den Leser*in sowohl zum Schmunzeln als auch Nachdenken. Situationsbezogene Begriffe, wie beispielsweise das Entkatastrophieren geben wertvolle Tipps auf, welche im zweiten Teil ausführlicher erklärt und mit Adressen bereichert werden. 

Noahs Gedankenwelt wird sehr plastisch beschrieben: 


„Je mehr ich schlafe, desto müder werde ich. Als hätte mein Tank ein Loch. Meine Energie sickert einfach raus. Was bleibt, ist eine Leere, die alles aufsaugt, wie ein schwarzes Loch.“ ( Zitat S. 30 ) 


Die Geschichte zeigt zudem, auf welche Problemen Betroffene innerhalb der Familie treffen könnten, wie Unverständnis, Verharmlosung und Überbehütung. 

Nachdem Noahs Blutwerten abgeklärt sind, darf der Leser*in unter drei Verlaufsmöglichkeiten entscheiden oder vielleicht auch alle drei gedanklich durchspielen. Ich finde, den Gedanken, mit diesen Problemen nicht allein zu sein, und dass es möglich ist, Krisen zu überwinden, schon sehr hilfreich. Außerdem sollte der Gang zum Psychologen genauso selbstverständlich sein, wie der zum Orthopäden. Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen. 


Fazit: „Auf und Ab“ ist ein wertvoller Begleiter, wenn es nur noch bergab geht und ein Augenöffner für alle Nicht-Betroffenen. 

Cover des Buches Auf und ab (ISBN: 9783456863047)
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Rezension zu "Auf und ab" von Johanna Selge

Esme--
Ein wertvoller Ratgeber

Inhalt: 


An einem schönen Sommertag am Badesee hat es sich Noah am Steg etwas abseits von seinen Freunden bequem gemacht. Er hört Musik über seine Kopfhörer und döst vor sich hin. Plötzlich springt Mira aus dem Wasser und gesellt sich zu ihm. Noahs Herz schlägt sofort um einige Frequenzen schneller. Das tut es immer, wenn er Mira sieht.

Mira fragt Noah, was für Musik er hört. Sie erzählt ihm von der Bedeutung ihrer Kette und ihrer Neigung und Bereitschaft in die Leben anderer aktiv einzugreifen. Und dann bittet Mira Noah darum, ihr den Rücken einzucremen.

Alles könnte so schön weitergehen. Doch das tut es nicht. Denn plötzlich tauchen Noahs Freunde auf. Leo und Frenzel schießen ein Foto von Mira. Diese ist so gar nicht angetan von dem Verhalten der Jungs. Sie sollen es löschen, sofort, fordert Mira. Leo und Frenzel lachen. Sie empfinden alles als einen großen Spaß. Noah hingegen fühlt sich wie gelähmt. Er weiß nicht, wie er reagieren soll.

Die Situation eskaliert schneller, als erwartet. Es kommt zu einer Kabbelei, bei der Noah und Leo im Wasser landen. Mira verschwindet wutschnaubend. Leo lacht immer noch. Er findet alles sehr amüsant. Noah hingegen schießen die Tränen in die Augen. Leo nennt ihn auch prompt einen Softi.

Das macht alles nicht besser. Die folgenden Tage verbringt Noah in seinem Bett. Die Vorhänge in seinen Zimmer sind zugezogen. Die einzigen Begleiter, mit denen Noah seine Zeit verbringt, sind sein Kater Mürrischli und sein Smartphone. Auf letzterem googelt er nach Neuigkeiten. Doch all diese Informationen, die Nachrichten von Leo, der davon berichtet, alles geklärt zu haben, das schüchtert Noah nur noch mehr ein. Er sieht sich als Versager, weil er nicht eingegriffen hat, weil Leo alles so viel besser im Griff hat. Vermutlich steht die selbstbewusste Mira eher auf starke Kerle wie Leo. Durch Selbstvorwürfe gerät er psychisch aus dem Gleichgewicht.

Der Kater Mürrischli sieht die Probleme seines Besitzers. Als Mürrischli Notizen von Noah entdeckt, in denen er von seinen düsteren Gedanken schreibt, weiß der Kater, dass er eingreifen muss. Drei Lösungen fallen ihm ein und er ist durchaus gewillt, diese umzusetzen. Option A: Fremde müssen involviert werden, so zum Beispiel Mira. Option B: Die zusätzlichen Probleme in der Schule tun Noah nicht gut. Also sollte er vielleicht erst einmal der Schule fernbleiben. Option C: Das ist ein Job für die feinfühlige Tante. Sybille wird schon wissen, was jetzt zu tun ist.



Meinung: 


Leistungsdruck, Versagensängste, Cybermobbing und Probleme in der Familie. Wenn all diese Dinge in der Pupertät aufeinandertreffen, dann kann das schnell überfordernd wirken. Von so einem Fallbeispiel berichtet Johanna Selge in dem Buch „Auf und Ab“.

„Auf und Ab“ ist ein Comic, der die Geschichte eines auf den ersten Blick ganz normalen Jugendlichen aus der Perspektive seines Hauskaters Mürrischli erzählt. Mürrischli hat dabei oft als einziger in seiner Famile eine klare Sicht auf das Leben.

Das Leben des Vaters ist seine Arbeit. Im Krankenhaus, beim Ausführen einer OP, muss er leistungsstark und wach sein. Die wenigen Stunden Schlaf, für die er Zeit findet, benötigt er also dringend. Für die vermeintlichen Lappalien seiner Kinder hat er folglich keine Zeit mehr. Noah, so sein Rat, müsse sich einfach mehr zusammenreißen und die Mutter solle ihn nicht ständig so verhätscheln, dann würde es auch mit den Noten in der Schule besser werden. Dann wäre Noah auch nicht so verweichlicht. Immer öfter reagiert Noahs Vater wütend und gereizt.

Die Mutter versucht hingegen alles um Noah aufzubauen. Sie sieht seine Probleme, möchte helfen. Aber das ist gar nicht so einfach. Auch das jüngste Familienmitglied, Noahs kleiner Bruder Finn, benötigt ihre Zuneigung.

In all dem Chaos, bei all den Problemen innerhalb der Familie, droht Noah unterzugehen. Er zieht sich immer mehr zurück. Der Junge, der eigentlich alles richtig machen möchte, gerät in einen Abwärtsstrudel mit offenem Ende.

Mürrischli macht sich derweil Gedanken, wie man die Probleme seines Freundes lösen könnte. Drei Ideen fallen ihm dazu ein. Johanna Selge bedient sich hier der Kunst des nicht linearen Erzählens. Die Geschichte operiert mit dem Irrealis, stellt also die Frage: Was würde passieren, wenn …?

Nach der Klärung dieser Fragen erwartet den Leser im Anschluss an die Geschichte von Noah noch ein gut dreißig Seiten starker Anhang. Dieser wurden von Psychologen und Pädagoginnen des Deutschen Zentrums für Präventionsforschung und Psychische Gesundheit der Uniklinik Würzburg unter wissenschaftlicher Beratung von Frau Prof. Dr. Andrea Reiter erstellt. Die Ausführungen wurden von der Autorin und Dr. Tobias Mühling vereinheitlicht und ergänzt und spiegeln den aktuellen Stand der Wissenschaft wieder.

In diesem Anhang findet der geneigte Leser, unter Überschriften wie Adoleszenz, Akzeptanz der goldene Anker, Bedürfnisse, Belastende Gedanken, Bewältigungsstrategien, Cybermobbing, Deeskalation/Gewaltfreie Kommunikation, Leitsätze, Emotionsregulation, Innerer Kritiker, Entspannungsübungen und Hilfe Erläuterungen, was man unter den Begriffen versteht und was man tun kann, um psychische Krisen zu deeskalieren.

Ein weiterer Abschnitt verrät unter anderem auch einige Hotlines, Internetadressen für Jugendliche, die anonym und schnell Hilfe anbieten.

Dieser letzte Teil ist nicht als Comic sondern als Fließtext verfasst und wird mit vielen bunten Illustrationen aufgelockert.



Fazit: 


„Auf und Ab – Psychische Krisen ausbremsen“ ist ein Comic, der die Geschichte eines Jugendlichen namens Noah erzählt. Noah liebt Gedichte, sein Herz schlägt schneller, wenn er auf Mira trifft und er denkt viel über seine Mitmenschen nach.

Wer sich für das Buch entscheidet, darf sich dabei über eine achtsame und schlaue Charakterzeichnungen freuen, der es niemals an Substanz mangelt. Mit einem Händchen fürs Anschauliche verwandelt Johanna Selge unter Zuhilfenahme von tollen Bildern und gelungenen Dialogen jede noch so profane Situation in eine gehaltvolle Begegnung.

Im Angesicht der ausklingenden Corona-Krise, die den Bedarf nach professioneller Hilfe gegen psychische Leiden signifikant erhöht haben dürfte, ist das Buch auch eine Art literarischer Seismograf und ein wertvoller Ratgeber für Jugendliche und deren Eltern.

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