Lea Singer

 4 Sterne bei 91 Bewertungen
Autorin von Anatomie der Wolken, Konzert für die linke Hand und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Bedeutende deutsche Literatur: Lea Singer ist das Pseudonym der deutschen Autorin Eva Gesine Baur. 

Sie studierte nach dem Abschluss einer Kochausbildung Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaften und Gesang und promovierte 1991 an der Universität München. Nach ihrem Studium arbeitete sie als stellvertretende Chefredakteurin und Chefredakteurin bei verschiedenen Zeitschriften. 

Heute arbeitet sie als freie Autorin und Journalistin. Unter ihrem Pseudonym Lea Singer veröffentlichte Baur unter anderem im Jahr 2000 ihr Debüt »Die Zunge« über die im 18. Jahrhundert spielende Lebensgeschichte von Alexandre Balthasar Laurent Grimod de la Reynière, und bei Hoffmann und Campe den Titel »Konzerte für die linke Hand« über das Schicksal Paul Wittgensteins. Sie wurde mit dem »Hannelore-Greve-Literaturpreis« ausgezeichnet.

Alle Bücher von Lea Singer

Cover des Buches Anatomie der Wolken (ISBN: 9783423216661)

Anatomie der Wolken

(26)
Erschienen am 10.02.2017
Cover des Buches Konzert für die linke Hand (ISBN: 9783423213233)

Konzert für die linke Hand

(10)
Erschienen am 01.10.2011
Cover des Buches Verdis letzte Versuchung (ISBN: 9783442746996)

Verdis letzte Versuchung

(8)
Erschienen am 09.09.2013
Cover des Buches Die Zunge (ISBN: 9783423129541)

Die Zunge

(9)
Erschienen am 01.02.2002
Cover des Buches Der Klavierschüler (ISBN: 9783311100096)

Der Klavierschüler

(5)
Erschienen am 11.02.2019
Cover des Buches La Fenice (ISBN: 9783311150800)

La Fenice

(4)
Erschienen am 20.03.2024
Cover des Buches Mandelkern (ISBN: 9783423214650)

Mandelkern

(5)
Erschienen am 01.09.2013
Cover des Buches Das nackte Leben (ISBN: 9783423210225)

Das nackte Leben

(5)
Erschienen am 01.10.2007

Neue Rezensionen zu Lea Singer

Cover des Buches La Fenice (ISBN: 9783311150800)
Mary2s avatar

Rezension zu "La Fenice" von Lea Singer

Mary2
Ein Kunstwerk und seine Geschichte

„La Fenice“ ist ein Roman, der sich mit der Entstehung des Gemäldes „Venus von Urbino“ beschäftigt. Tizian malte dieses Bild etwa im Jahr 1538 in Venedig. Sein Akt-Modell war mutmaßlich Angela del Moro, eine Edel-Prostituierte der Stadt. Ihre dramatische und auch emanzipierte Lebensgeschichte als unabhängige Frau in einer Großstadt der Renaissance bildet den Rahmen für die gut 300 Seiten des Buches. Als 16-jährige entscheidet sich Angela bewusst für ihren Beruf und ihren Lebensstil. Unterstützung findet sie bei einem reichen Gönner sowie bei der weisen alten „Fedele“. Nachdem Angela Opfer einer kriminellen Gruppenvergewaltigung geworden war, kommt sie zurück wie Phönix aus der Asche. Das Gemälde sorgt dafür, dass sie und ihre Geschichte auch heute noch unvergessen sind.

Die kraftvolle Sprache, in der Lea Singer erzählt, passt gut zur Geschichte der starken Protagonistin. Auch merkt man dem Werk an, dass die Autorin viel künstlerischen Sachverstand besitzt. Das Buch ist wahrlich keine leichte Kost. Es lässt die Leserschaft sehr tief in das 16. Jahrhundert eintauchen mit dem damals selbstverständlichen Patriarchat und einer ausgeprägten Doppelmoral.

Zu Recht ist das Buch preisgekrönt. 

Ich empfehle es gerne für Kunstliebhaber, Freunde des historischen Romans und Venedig-Reisende.

Von mir gibt es fünf Sterne.

Cover des Buches Der Klavierschüler (ISBN: 9783423147934)
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Rezension zu "Der Klavierschüler" von Lea Singer

Zauberberggast
Perfekt recherchiert, aber schwer zugänglich

“...man muss nicht Thomas Mann sein. In jedem Menschen lebt vermutlich der Wunsch, erkannt zu werden. Erkannt als das, was er ist oder war.” (S. 126)


“Der Klavierschüler” von Lea Singer hat meines Erachtens ein klares Zielpublikum: Intellektuelle. Wer sich so gar nicht mit der Welt der europäischen Künstler*innen der 1930er Jahre auskennt, der hat hier schlechte Karten, überhaupt einen Einstieg zu finden. Klar, es geht eigentlich um eine Liebesgeschichte und die sollte ja für jede/n zugänglich sein, oder? Aber die Liebe zwischen dem Protagonisten, dem Schweizer Musiker Nico Kaufmann (1916-1986) und dem russischen Star-Pianisten Vladimir Horowitz (1903-1989) wird schon auf sehr verkopfte Weise präsentiert. Klar, das Buch ist hervorragend recherchiert und komponiert, aber selbst für die, denen Namen wie Antonio Borgese und Nathan Milstein etwas sagen, ist es eher geistige Arbeit als Lesevergnügen. 


"Der Klavierschüler” ist mehr fiktionalisierte Zeitgeschichte und literarische Autobiografie als ein klassisches Stück Literatur. Die Autorin hat sich am realen Leben von Nico Kaufmann orientiert. Als Basis ihrer Erzählung hat sie die Briefe von Horowitz an seinen Schüler Nico Kaufmann aus den Jahren 1937-1939 und dessen unveröffentlichte Romanfragmente quasi als Erste gesichtet und ausgewertet. Sie bilden das Grundgerüst der Handlung. Einzig durch den “Fremden” (Donati), den Singer als fiktionale Figur (glaube ich) einführt und der wegen der von Kaufmann gespielten Musik noch am Leben ist und jetzt seine Geschichte hört, verleiht sie der erzählten Biografie eine literarische Komponente.


Die Handlung ist spröde und an sich schon nicht so leicht zugänglich. Das liegt meines Erachtens an der verschachtelten Erzählsituation und auch an den fehlenden Anführungszeichen bei der direkten Rede. Man muss sich vieles erschließen: Wer spricht und welche Zeitebene wird besprochen. Die Rahmenhandlung spielt 1986 in Zürich, wo Nico Hoffmann auf den suizidgefährdeten Donati trifft. Am Anfang wird dieser Donati von der Schweizer Gesellschaft für Sterbehilfe gesucht, um ihn seinen finalen Drink, für den er unterschrieben hat, zu verabreichen. Donati entkommt aber, weil er Musik (Schumanns “Träumerei”) hören möchte. In einem Luxushotel trifft er auf Kaufmann, der ihm das Stück spielt und anschließend seine Lebensgeschichte erzählt. Dafür machen sie einen kleinen Roadtrip durch Zürich und drum herum. Bis auf ganz zu Beginn fehlt der Spannungsbogen und ich tat mich etwas schwer, an der Geschichte dranzubleiben.


Wenn ich an den Roman denke, kommen mir Nomen in den Sinn, die sich leitmotivisch durch dieses Buch ziehen: Musik, Klang, Sünde, Tod, Unsterblichkeit. Außerdem die Missachtung und Verfolgung, der Homosexuelle im 20. Jahrhundert ausgesetzt waren. Eine traurige Zeit und es bleibt uns allen zu hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Momentan sieht die Zukunft nicht so rosig aus und wir sollten wo es geht, die Fahne der Menschlichkeit und Toleranz hoch halten.


Ein sehr gutes, aber schwer zugängliches Buch mit einem schweren geistigen Überbau, in dem wir zwar eine Liebesgeschichte, aber nur wenig direkte erzählte Interaktion zwischen den Liebenden haben. Ich kann “Der Klavierschüler” allen empfehlen, die sich für queere Geschichte und Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts interessieren.



Cover des Buches Anatomie der Wolken (ISBN: 9783311150961)
Pongokaters avatar

Rezension zu "Anatomie der Wolken" von Lea Singer

Pongokater
Goethe gegen Caspar David Friedrich

Für mich war diese zum 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich wieder aufgelegte Erzählung erhellender als viele Sachbücher und Biographien zum Maler. Lea Singer stellt, ganz in der Tradition von Thomas Manns ironischem Portrait "Lotte in Weimar", den Dichtertitanen Goethe als Gegensatz und Gegenpol zum komplexgeplagten Maler Caspar David Friedrich dar. Goethe wird als Muster von Selbstüberschätzung und Ignoranz gezeigt. Friedrich ist dem Weimarer Dichterfürsten nicht gewachsen, weigert sich aber dennoch, sich zu unterwerfen. Das Buch ist eine witzige, kurzweilig zu lesende erzählerische Hinführung zum großen Maler der deutschen Romantik.

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Zusätzliche Informationen

Lea Singer wurde am 11. August 1960 in München (Deutschland) geboren.

Schreibt auch als: Eva Gesine Baur

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