Rezension
„Die Bärenführerin“ spielt in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die 17jährige Agnes wurde gerade verlobt. Als Tochter des Grafen von Langerode hat sie gelernt, dass eine arrangierte Hochzeit für alle Seiten von Vorteil sein kann. Aber ihr Zukünftiger ist ein ziemlicher Kotzbrocken. Überheblich und dominant zeigt er schon jetzt, dass er vor Frauen keinen Respekt hat und die Ehe mit ihm kein Zuckerschlecken werden wird. Langsam reift in Agnes Widerstand und der Wunsch, dieser traurigen Zukunftsperspektive zu entkommen. Schließlich fasst sie sich ein Herz und läuft davon.
Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin ihre Heldin beschreibt. Man spürt, dass sie eine gelungene Mischung aus einem Kind ihrer Zeit und einem Menschen ist, der selbstbewusst und frei von ungerechten Konventionen sein möchte. Dazu kommt, dass Agnes eine ganz spezielle Gabe hat, die hier aber wohltuend zurückhaltend beschrieben wird und somit nicht allzu fantastisch oder unecht wirkt. Natürlich gibt es auch einen jungen Mann, der zu Agnes passen würde. Auch hier war schön, dass die Entwicklung Schritt für Schritt von statten geht.
Die historischen Fakten sind mehr in Kleinigkeiten und dem Setting zu finden. Es geht nicht um die große Politik, sondern eher um den Durchschnittsbürger der damaligen Zeit. Ich habe das ebook gelesen aber ich finde, es ist ein sehr gelungenes Cover.