Auch ein Jack Reacher muss irgendwann seine wenige Kleidung mal intensiv reinigen lassen. Aber wenn er das tut, reicht es aus um als ungewollte Nebenfigur zusammen mit einer FBI-Agentin von einer paramilitärischen Gruppe entführt zu werden und eine wilde Geiselnahme quer durch die USA ins Wanken zu bringen....
Dieses Buch macht einfach Laune. Der Autor forciert den Fortgang der Geschichte kontinuierlich und dies trotz teils ausschweifender Erklärungen, Beschreibungen und Inneneinsichten. Alles ist genau durchdacht, strukturiert, inszeniert, aber die Inszenierungen zünden, die Höhepunkte sitzen, das Finale ist fulminant. Obwohl die Handlung ein paar Längen zu viel aufweist und es zu lange dauert, bis Reacher endlich richtig in Action tritt, wartet man genau darauf. Lee Child bietet auch im zweiten Teil der Reihe geradlinige und in erster Linie auf Unterhaltung ausgelegte Krimiliteratur. Action-Szenen sind wichtiger als jeder Dialog, ein klassischer amerikanischer Thriller, der nur in einem vom muskelbepackten, patriotischen, alleskönnenden Helden abweicht und dieses eine ist der muskelbepackte, patriotische, alleskönnende Held namens Reacher. Natürlich wird Reacher am Ende den Bösewicht besiegen, einer toughen Frau in Not beistehen, die sonst eher nie in Not kommt und dies Alles mit ganz viel Action, höchst genauen Kugelflugbahnenberechnungen und einem absoluten unaufhaltsamen Pragmatismus.
Mein Fazit: Ein durchweg amerikanischer Krimi, verlässliche Action, ein Buch wie gemacht für den nächsten Kinokracher, im Auftakt etwas zu langatmig, aber danach einfach nur Spaß und lockere Unterhaltung. Der nächste Teil steht bereit.