Rezension zu "Phantom Nr. 5. - Der mysteriöse Botschafter." von Lee Falk
Ein UN-Ärzteteam - bestehend aus vier Ärzten und einer Krankenschwester - sieht sich am Ende eines erfolgreichen Kampfes gegen ein unbekanntes Fieber, welches Hunderten verschiedener Eingeborenenstämme in dem afrikanischen Staat Bangalla das Leben kostete, und wartet auf die Abholung aus dem Dschungel. Unter den Ärzten befindet sich der aus Bangalla stammende Arzt Lamanda Luaga. Bei der Krankenschwester handelt es sich um Diana Palmer, die sich freiwillig zu diesem Einsatz gemeldet hatte und neben ihren medizinischen Kenntnissen auch Kenntnisse als Pilotin besitzt.
Trotz manipulierter Wahlen, bei der der machthungrige General Bababu zum neuen Staatsoberhaupt ernannt wird, will das Volk und in dessen Namen der Kongress Dr. Luaga als Präsidenten sehen. Während Luaga und sein Team im Dschungel auf den Rücktransport warten, trifft eine kleine Delegation des Kongresses ein und teilt dem überraschten Arzt den Volksentscheid mit. General Bababu erfährt davon und mobilisiert seine Truppen, um sowohl das Ärzteteam samt zukünftigen Präsidenten wie auch die Kongressmitglieder verschwinden zu lassen.
Doch der Diktator weiß nicht um die Verbindungen Diana Palmer's zum "Wandelnden Geist"... dem "Phantom", welches in den Tiefen Wäldern Bangallas lebt und das Unrecht im Land bekämpft. Sie kann "Phantom" über die Angriffe auf das Team und die politischen Beobachter aus dem Ausland informieren und so tritt der Mann mit der Maske und dem Totenkopfring listenreich gegen die Truppen Bababu's an...
1973 verfasste der Schöpfer des "Phantom" - Lee Falk - höchstselbst diesen Roman. Die täglich zu textenden Comicstreifen für die Tageszeitungen und die Seiten in den Sonntagsausgaben zu liefern sowie engagiertes Arbeiten in der Theaterszene ließen Lee Falk kaum Zeit, dem Bedarf der Leserschaft nach Romanen nachzukommen. So versprach er dem Verlag, lediglich den Auftaktroman (ebenfalls von mir rezensiert: "Die Phantom-Story") sowie gelegentlich eine Geschichte zu schreiben. Für die anderen in Romanform erschienenen Abenteuer des Kit Walker, des "Wandelnden Geistes", wurden Ghostwriter engagiert.
Wenn man die Romane liest, bekommt man recht bald ein Gefühl, ob der Urheber des "Phantom" eine Geschichte erzählt oder einer der vielen Ghostwriter am Werke war. Falk's Schreibstil ist energetisch, direkt und klar in der Handlung und mit einer eigenen Prise Humor versehen. Der hier vorliegende Roman erschien 1974 beim "Kelter"-Verlag und zählt mit seiner Geschichte um das UN-Team sowie der Errichtung einer Militärdiktatur in "Phantom's" Heimatland zu den besten Erzählungen der Romanreihe. Diana Palmer, die Freundin und spätere Ehefrau des maskierten Helden, ist hier keineswegs nur ein schönes weibliches Anhängsel, sondern beeindruckt durch ein breites Spektrum an Fähigkeiten, an Willensstärke und Durchsetzungsvermögen.
Ein amüsanter und kurzweiliger Beitrag der "Pulp Fiction".