Rezension zu "Tod der Geistermädchen" von Lee Weeks
Der eurasische Detective Inspector Johnny Mann ermittelt in einem grausamen Mordfall: Überall in Hongkong tauchen zerstückelte Leichen von jungen Frauen auf, die alle zwei Sachen gemeinsam haben - alle von ihnen haben in berüchtigten Nachtclubs gearbeitet und alle von ihnen sind so genannte "Geistermädchen", weiße, ausländische Frauen. Mann kennt sich gut in der Nachtclubszene von Hongkong aus und stürzt sich direkt in die Ermittlungen - vor allem, weil er eines der Opfer kannte... Eine schwierige Suche nach dem Mörder beginnt, nicht zuletzt von Triaden, Nachtclubbesitzerin und allen voran Manns größtem Erzfeind Chan erschwert.
"Tod der Geistermädchen" ist ein Thriller fernab der sonst bekannten amerikanischen Großstädte. Hier steht Hongkong im Mittelpunkt, was der Leser eindrucksvoll vermittelt bekommt. Dank ausgiebiger Stadtbeschreibungen kann man tief in der Handlung versinken, sieht die überquellenden Wohnungen, die stinkenden Gassen und den gegensätzlichen übertriebenden Reichtum nur so vor sich. Johnny Mann ist dennoch ein Cop wie jeder andere: rastlos, beziehungsunfähig, mit einer dunklen Vergangenheit und nur einem Ziel - den Mörder zu schnappen. Zwar entwickelt sich die Handlung recht gut und ist auch spannend, man erfährt einiges aus dem Nachtclubmillieu, das viele ausländische Mädchen für das schnelle Geld anlockt, allerdings war es das dann auch, was die Story ansprechend macht. Der Fall als solcher ist nichts neues und auch nicht wirklich überraschend, das Ende recht vorhersehbar und auch zu schnell abgehandelt. In meinen Augen ist "Tod der Geistermädchen" leider nur ein Durchschnittsthriller vor asiatischer Kulisse ohne weitere Tiefe.