Rezension zu "Empty Souls" von Lena Clostermann
Die Protagonistin Ava lebt in einer Zeit, in welcher Emotionen durch ein Serum bei Jugendlichen ausgelöscht werden. In der sogenannten „Einheit“ erhalten die Kinder und Jugendlichen eine harte militärische Ausbildung. Bis zu einem bestimmten Tag gelingt es Ava zu verstecken, dass sie noch vollständig zu Fühlen in der Lage ist. Ihr mittlerweile gewohntes Leben in der Einheit ändert sich durch die Ankunft von Dylan, denn wie sie herausfindet, ist er ebenso Herr über seine Emotionen.
Empty Souls habe ich von Lena persönlich als Rezensionsexemplar zugesendet bekommen. Da ich schon lange keine Dystopie mehr gelesen hatte, hatte ich mich darüber noch umso mehr gefreut. Natürlich muss gesagt werden, dass sie das Buch mit nur sechszehn Jahren selbst veröffentlich hat und davor habe ich großen Respekt.
Die Story ist eine typische YA-Distopian-Geschichte wie wir sie à la die Bestimmung und die fünfte Welle kennen. Sie weist einige Parallelen auf, was aber in diesem Genre einfach nicht zu vermeiden ist. Der Autorin gelingt es gut ihre eigene Welt aufzubauen, obwohl es interessant gewesen wäre noch ein paar zusätzliche Infos über das System zu erfahren. In die Handlung kann man sich vor Allem durch die philosophische Denkweise der Protagonistin gut hineinversetzen und mit ihr mitfühlen. Der Verlauf der Geschichte ist spannend und lässt einen über die Seiten fliegen. Witz kommt durch den ein oder anderen lustigen Nebencharakter auch nicht zu kurz und lockert die teilweise düstere Stimmung zwischenzeitlich auf.
Der Schreibstil:
Wie gerade schon erwähnt hat die Autorin der Protagonistin eine sehr geistvolle innere Stimme verliehen, was auch den Stil des Buches ausmacht. Ab und an merkt man gewiss, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt, worüber man aber gut hinwegsehen kann.
Das Cover:
spiegelt den Inhalt des Buches wirklich gut wider. Der Stacheldraht, die auf der einen Seite geöffneten, auf der anderen Seite geschlossenen Augen und auch das Pink am Buchschnitt - ein Hingucker, welcher die richtige Zielgruppe ansprechen dürfte.
Empfehlung? Für Wen?
Für alle Jugendbuch-Dystopie-Liebhaber, die kein Problem mit einer clichéhaften Geschichte haben. Das Buch eignet sich perfekt als „Zwischendurch-Lektüre“.