Mit jedem Herzschlag

'Ich vermisse dich. Jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag. Jeden Atemzug hindurch und mit jedem Schlag, den mein Herz zu tun vermag...' Ich hätte nie gedacht, dass es sich wirklich so anfühlt. Dass all die Klischees so vollständig bedient werden. Dass man das Gefühl hat, als würde sich das Herz in deiner Brust auf die Größe einer Erbse zusammenziehen, nur um dann im großen Stil zu explodieren. Oder noch klassischer: als würde jemand das Herz aus deiner Brust herausreißen. Einfach so. Zurück bleibt eine unvorstellbare Leere, ein Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit. Als ob man neben sich stehen würde und die ganze Situation von außen beobachten würde. Plötzlich hat man vergessen, wie es geht zu atmen. Und man fragt sich: Passiert das hier gerade wirklich? Der Tod ihrer Mutter kommt nicht plötzlich. Er passiert nicht von heute auf morgen. Und dennoch ist Sophie alles andere als vorbereitet auf das 'danach'. Auf diesen Schmerz und die Einsamkeit, die folgt. Auf die Tatsache, dass sie plötzlich keine Familie mehr hat, denn ihre Mutter und sie waren immer nur zu zweit. Sophie zieht sich zurück und nimmt einen Tag nach dem anderen ohne noch wirklich viel Freude am Leben zu empfinden. Als Alex in ihr Leben fegt wie ein Wirbelsturm, stellt er ihre eigene kleine Welt gehörig auf den Kopf. Er legt ihr sein Herz zu Füßen, bedingungslos, einfach so. Aber das ist das letzte, was Sophie will...