Eine wirklich persönliches, melancholisches, mitfühlendes und tolles Buch. Wie die Erinnerungsstücke in ihrer Glasvitrine scheinbar wahllos zusammengestellt, schreibt Lena Gorelik episodenhaft ihre Erinnerungen auf. Als jüdisch russische Familie wandern sie 1992 aus Sankt Petersburg nach Deutschland aus, leben 18 Monate in einem Wohnheim für Asylbewerber. Die Diplome der Eltern in der neuen Heimat wertlos. Scham, Wehmut, Identitätssuche. Immer wieder werden Wörter und Sätze auf russisch geschrieben, so als gebe es keine gleichbedeutenden deutschen Worte und auch ich habe versucht, sie zu lernen, wiederzuerkennen und mich gefragt, ob es den Eltern mit der deutschen Schrift auch so ging. Habe es gern gelesen, auch weil meine eigenen Erinnerungen der schwäbischen Stadt der 90er-Jahre durch diesen Roman geweckt worden. Absolut zu empfehlen.
Lena Gorelik
Lebenslauf
Alle Bücher von Lena Gorelik
Die Listensammlerin
Mehr Schwarz als Lila
#herzleer
Wer wir sind
Null bis unendlich
Hochzeit in Jerusalem
Meine weißen Nächte
Verliebt in Sankt Petersburg
Neue Rezensionen zu Lena Gorelik
Das Tagebuch von Lena beginnt im Buch mit dem Jahre 1941. In der Schule gibt es gerade viel zu tun und das junge Mädchen muss sich auf Arbeiten und Prüfungen vorbereiten. Normale Probleme eines jungen Mädchens. Doch dann ändert sich am 22.Juni alles. Die Nazis dringen nach Leningrad vor und die Sprache in Lenas Tagebuch nimmt eine andere Form an. Fortan ist ihr Leben von Angst, Flucht und vom verstecken geprägt. Wie Anne Frank, so schreibt auch sie ihr Leben auf und nimmt uns Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit und schildert so ihr Schicksal. Packend und sehr bewegend.
Das Cover zeigt eine Frau im Profil im Hintergrund sieht man Vögel. Das Cover hat eine dezente Farbe und irgendwie erinnert sie mich an eine Stelle im Buch mit dem Parka.
Es ist ein autobiographischer Roman, in der aufgezeigt wird, dass die Identität durch viele verschiedene Gefühle wie Scham, Stolz, Eigensinn, Anpassung und Fremdsein gestärkt wird.
Ein Mädchen reist mit ihren Eltern, der Grossmutter und ihrem Bruder von Russland nach Deutschland aus. In Deutschland angekommen, fühlen sie sich fremd. Mit der Zeit unterscheiden sich die Vorstellungen was Freiheit ist zwischen den Eltern und von Lena. Die Geschichte erzählt wie eine Frau zu sich findet.
Der Schreibstil ist sehr speziel und ich hatte zu Beginn stark Mühe. Nach ca. 50 gelesenen Seiten, wollte ich das Buch am Liebsten abbrechen, doch das ist etwas, dass ich erst einmal gemacht habe. Also habe ich mich weiter durchgebissen. Erst nach etwa 2/3 des Buches konnte ich mich langsam mit dem Schreibstil abfinden.
Es ist ein sehr tiefgreifendes Buch über Lena Gorelik und ihre Familie. Sie erzählt von ihrer Kindheit in Russland und dem Versuch in Deutschland Fuss zu fassen. Sie erzählt offen davon, sich nicht dazugehörig zu fühlen und sich für die eigene Familie zu schämen und mit der Mühe, dieses Gefühl los zu werden.
Sie zeigt uns, wie schwierig es ist eine neue Heimat zu finden und sich trotzdem nicht zu verleugnen und sich auf die Wurzeln und die Familie zu verlassen.
Es ist ein tiefgreifendes Buch und gewährt Einblicke in die Gedanke und Gefühle einer Zugewanderten.
Gespräche aus der Community
Parallel zu Coffee & Books der JVM München wollen wir hier über "Mehr schwarz als lila" von Lea Gorelik diskutieren. Eine prima Gelegenheit auch für alle, die nicht am Termin teilnehmen können.
Am 29.09. diskutieren wir dann bei Kaffe und Kuchen gemeinsam über das Buch.
Mit diesen Worten empfängt einem das Cover von Lena Goreliks Roman „Lieber Mischa“ aus dem Graf Verlag. Ungewohnt frisch, komisch und frech liest sich das Buch über ein sonst so heikles Thema in Deutschland. Lasst uns gemeinsam mit Lena Gorelik mit den üblichen Klischees aufräumen.
Mehr zum Inhalt:
Klar sind Juden gerissen, meint Lena Gorelik, sonst hätten sie nicht überlebt. In ihrem neuen Buch zeigt sie, wie man entspannt mit den üblichen Klischees umgeht. Denn für sie ist jüdische Identität längst nicht mehr nur an den Holocaust gekoppelt.
Lena Gorelik

Neugierig geworden? Wir suchen 25 Testleser, die sich gemeinsam mit der Autorin Lena Gorelik über das Buch austauschen.
Bewerbung als Testleser:
Ab sofort und bis einschließlich Dienstag den 09. Oktober 2012 könnt ihr euch hier als Testleser bewerben und eins der 25 Exemplare gewinnen.
Gerne darf auch jeder mitlesen, der sich das Buch schon selbst zugelegt hat und noch nicht zum Lesen kam oder es gerne nochmal lesen möchte
Der neue mitreißende Familienroman von Lena Gorelik!
In Sofias Leben haben nur ihre Listen, die sie leidenschaftlich gerne schreibt, Struktur und Ordnung. Um sich von ihren Problemen abzulenken, vergrößert sie ihre Listensammlung ständig um Themen wie "Momente, die sich bedeutungsvoller anfühlen sollten, als sie es tun", "Typische Großmutter-Sätze" oder "Filmreife Szenen aus meinem Leben".
Sofia hat es tatsächlich nicht leicht: sie selbst ist oft in der Rolle als Mutter überfordert, ihre kleine Tochter muss erneut am Herzen operiert werden, ihre Großmutter leidet an Demenz und ihre Mutter verschweigt ihr bis heute den Grund für die Flucht aus der Sowjetunion nach Deutschland in Sofias früher Kindheit.
In der Wohnung ihrer Großmutter findet Sofia eines Tages eine andere Listensammlung, in kyrillisch geschrieben und verfasst von einem Onkel Grischa. Von diesem hat Sofia noch nie gehört, in der Familie wird nicht über ihn gesprochen. Sofia beginnt, Grischas Geschichte nachzuspüren und merkt bald, wie die Vergangenheit die Gegenwart verändern kann.
Wer hat ebenfalls Lust, das Geheimnis von Grischa und Sofias Familie zu erfahren und bei dieser Leserunde mitzumachen?
Wir verlosen 10 Exemplare unter allen Bewerbern. Bewerben könnt ihr euch bis einschließlich 11. September, in dem ihr folgende Frage beantwortet: schreibt ihr auch manchmal Listen, wie Sofia es tut? Wenn ja, zu welchen Themen?
Ich wünsche euch viel Erfolg und Spaß bei dieser Runde. Auch diejenigen, die nicht unter den glücklichen Gewinnern sind, sind natürlich herzlich zum Mitlesen eingeladen!
Liebe Grüße
Leonie
Zusätzliche Informationen
Lena Gorelik wurde am 31. Januar 1981 in Leningrad (Russland) geboren.
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