Cover des Buches Die Villa an der Elbchaussee (ISBN: 9783746634449)
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Rezension zu Die Villa an der Elbchaussee von Lena Johannson

lesenswerter, historisch authentisch wirkender Roman

von AmaliaZeichnerin vor 5 Jahren

Kurzmeinung: lesenswerter, historisch authentisch wirkender Roman

Rezension

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AmaliaZeichnerinvor 5 Jahren

Eigene Meinung:
Diese Rezension enthält zwei Spoiler, die ich gekennzeichnet habe. Ich habe das Buch in einer Verlosung des Verlags gewonnen. Meine Meinung ist davon unabhängig.
Frieda war für mich eine sympathische Protagonistin, der ich gern in das Hamburg der Jahre 1919 – 1924 gefolgt bin und mit der ich wunderbar mitfiebern, mitleiden, mich mit freuen etc. konnte.
Da ich in Hamburg lebe, gab es für mich einiges wiederzuerkennen und es war interessant zu lesen, wie damals die Verhältnisse waren. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin die historischen Begebenheiten gründlich recherchiert hat.
Der Titel ist ein bisschen irreführend, denn um besagte Villa geht es eher am Rande, im Vordergrund stehen Frieda und ihre Erlebnisse, sowie der Betrieb ihrer Eltern mitsamt der von ihr geliebten Schokoladen-Manufaktur. Die Arbeit in derselben wird immer wieder anschaulich und lebendig geschildert. Der Sprachstil der Autorin trägt außerdem dazu bei, dass man sich in eine historische Epoche versetzt fühlt, außerdem sorgt sie mit Hamburger Plattdeutsch und anderen regionalen Begriffen für jede Menge Lokalkolorit, was ich sehr gelungen finde. Auch die Nebenfiguren sind plastisch ausgearbeitet, sie haben ihre Ecken und Kanten.

Kritikpunkte: Diese kann ich nicht ohne zwei Spoiler benennen.

- Spoiler 1 -

Frieda verliebt sich im Laufe der Handlung in einen Mann, der sich später als Engländer entpuppt (der auch nicht in Hamburg aufgewachsen ist). Das ist für mich ein Logikfehler, denn ein Engländer, der in England aufgewachsen ist, wird selbst wenn er lupenreines Deutsch sprechen kann, zumindest ansatzweise einen Akzent haben, es sei denn es handelt sich um ein Ausnahme-Sprachtalent. Das hätte man dann allerdings erwähnen müssen, also dass dieser Mann Frieda mit dem Fehlen eines englischen Akzents täuschen konnte.

- Spoiler 2 -
Während eines Großteils der Handlung ist Frieda in besagten Engländer verliebt. Aufgrund äußerer Umstände werden sie getrennt. Das streckt sich über 300 Seiten hin. Im letzten Drittel des Buches lernt sie dann allerdings einen anderen Mann kennen und am Ende des Buches ist sie so weit, dass sie sich mit diesen verlobt. Die Handlung an sich fand ich nicht schlecht. Aber dass Friedas Bekanntschaft mit jenem anderen Mann, einem Dänen, auf so engen Raum (bzw. so wenig Seiten, im Vergleich zum Rest) zusammengestaucht wird, fand ich ungünstig, zumal ich lange Zeit damit gerechnet habe, dass Frieda trotz aller Schwierigkeiten am Ende doch noch mit ihrem geliebten Engländer zusammenkommt. Außerdem wirkt ihre Beziehung zu jenem Dänen auf mich forciert, sie wird mehr oder weniger mit ihm verkuppelt. In dem Zusammenhang fand ich es auch weniger gelungen, dass es mehr erzählt als anschaulich gezeigt wird, warum sie den Dänen sympathisch findet. Man hätte hier zum Beispiel mehr mit Dialogen arbeiten können, die leider teilweise einfach zusammengefasst werden.

- Spoiler Ende -

Fazit: Alles in allem ein unterhaltsamer, historisch authentisch wirkender Roman mit einer sympathischen Protagonistin.

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