Rezension zu "Das Geheimnis von Cliff Manor" von Lena Klassen
Ein ganz netter Roman über die Cafébesitzerin Katja, die im Urlaub den attraktiven Liam kennenlernt, der ihr sogleich einen Heiratsantrag macht - den sie natürlich ablehnt. Dennoch hat sie schließlich Schuldgefühle und reist nach Schottland, wo sie ihn im Familienanwesen Cliff Manor antrifft. Jedoch verhält er sich plötzlich überraschend kühl und sie will schon wieder abreisen als ein Unfall sie dazu zwingt, für ein paar Tage das Bett zu hüten. Dabei fällt ihr das alte Tagebuch von Henrietta in die Hände, die damals in Liams Familie eingeheiratet hat und um die sich schreckliche Geschichten ranken. Allerdings ahnt Katja nicht, dass das Buch Inhalt einer grauenhaften Familienfehde ist und beginnt nicht nur es zu lesen, sie will auch alle übrigen Geheimnisse um Henriettas Leben lüften. Der Schreibstil ist in der Erzähler-Perspektive verfasst und relativ einfach gehalten, was das Lesen sehr leicht und angenehm macht. Auch die Story an sich kann sich durchaus sehen lassen; wenn man auch nicht völlig in der Welt des Geschehens versinkt und durchgehend mitfiebert, ist man doch neugierig auf die Auflösung und verfolgt interessiert besonders die Rückblenden und Tagebucheinträge, durch die langsam die Vergangenheit des Anwesens und Henriettas rekonstruiert wird. Gerade zum Ende hin fliegt man dann auch ziemlich durch die Seiten, damit sich endlich die letzten Puzzleteile zusammensetzen und alles in allem kann man dann auch wirklich zufrieden sein. Ein wenig gefehlt haben aber eventuell bildgewaltigere Beschreibungen rund um Henriettas Zeit und Leben, dadurch hätte man sich alles nämlich noch besser vorstellen können und hätte einen noch tieferen Eindruck zu der Welt damals gewonnen. Auch mit Katja und generell den anderen Charakteren der Gegenwart wird man leider nicht so ganz warm, wahrscheinlich da man sie nur oberflächlich kennenlernt und sich die Handlung dann wirklich eher auf die Auflösung der alten Geheimnisse konzentriert. Ansonsten ist das Buch insgesamt aber ganz unterhaltsam und an mancher Stelle durchaus ganz fesselnd, weshalb man es schon gern mal lesen kann, wenn man Lust auf ein historisch angehauchtes Drama hat.