Band 19 der Stationen-Reihe
von HEIDIZ
Kurzmeinung: Reich illustriert und mit verständlich auf den Punkt gebrachten ansprechend geschriebenen Texten - Wissensvermittlung vom Feinsten
Rezension
Marieluise Fleisser wurde 1901 in Ingolstadt geboren und starb 1974 ebenda. Sie war eine Schriftstellerin und für ihre Sachlichkeit bekannt. Ihr Stil wird als „gestisches Sprechen“ bezeichnet. Sie schrieb direkt - und das erkannte auch Herta Müller.
Ich habe mal wieder im Morio-Verlag gestöbert und einige für mich sehr interessante Bücher der Reihe "STATIONEN" entdeckt, denen ich nicht widerstehen konnte.
Marieluise Fleisser in Ingolstadt berichtet in Wort und Bild vom Wirken und Leben dieser so interessanten Frau, die ihre Heimatstadt in ihren Werken thematisierte und so auch bekannt machte. 1924 wurde sie bekannt mit "Fegefeuer in Ingolstadt". 1929 entfachte sie einen Skandal mit ihrem Werk "Die Pioniere in Ingolstadt. Sie studierte in München und gehörte in Berlin zum Kreis von Brecht. Die längste Zeit ihres Lebens verbrachte sie in Ingolstadt. Das Milieu dieser Stadt kommt sehr oft in ihren Werken zum Ausdruck und wird von ihr verarbeitet.
Zahlreiche Fotos untermalen die informativ sachlichen, doch keinesfalls trockenen Texte, die sich sehr flüssig lesen und viel Interessantes zum Leben und Wirken Fleissers darlegen. So sieht man beispielsweise das Hochzeitsfoto der Eltern, das Brechtdenkmal mit dem Hintergrund des Berliner Ensemble mit dem Banner "Fegefeuer in Ingolstadt" aus dem Jahr 1988, die Familie Fleisser vor ihrem Haus in der Kupferstraße um 1910 bis hin zu Aufnahmen von Marieluise Fleisser und Rainer Werner Fassbänder bei den Dreharbeiten zu "Pioniere in Ingolstadt" und einer Aufnahme aus dem Jahr 1966, als Fleisser Ehrengast in der Villa Massimo war. Porträtaufnahmen Marieluise Fleissers und ihrer Wegbegleiter runden das positive Bild für mich ab.
Die Texte sind verständlich geschrieben und vermitteln kompakt und auf den Punkt Wissen zum Leben und Wirken Fleissers in ihrer Heimatstadt. Rundherum gelungen.