Lena Richter

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Neue Bücher

Cover des Buches Queer*Welten 14-2024 - Das queerfeministische Phantastik-Magazin (ISBN: 9783947720934)

Queer*Welten 14-2024 - Das queerfeministische Phantastik-Magazin

Neu erschienen am 05.06.2025 als Taschenbuch bei Ach je Verlag.

Alle Bücher von Lena Richter

Cover des Buches Dies ist mein letztes Lied (ISBN: 9783903296589)

Dies ist mein letztes Lied

(22)
Erschienen am 06.02.2023
Cover des Buches Batik DIY - Tie Dye (ISBN: 9783735813985)

Batik DIY - Tie Dye

(0)
Erschienen am 30.09.2020
Cover des Buches Das Lied des Lor (ISBN: 9783958670235)

Das Lied des Lor

(0)
Erschienen am 01.09.2015

Neue Rezensionen zu Lena Richter

Pilzpunk und Werwölfe

Auf diese Queer*Welten-Ausgabe habe ich mich besonders gefreut, denn passend zur Nummer 13 geht es hier etwas düsterer zu. Und das ist genau mein Ding! Entsprechend gut gefallen haben mir auch die Kurzgeschichten und die sehr kurzen Schattengeschichten in jeweils 13×13 Wörtern. Mein Favorit ist Die verschwundene Frau von Elisa Saph, eine tolle Geistergeschichte, die mit gängigen Klischees bricht. Der Feen-Essay am Ende passt zwar nicht ganz zum düsteren Konzept der Ausgabe, nichtsdestotrotz finde ich ihn gelungen und informativ.

Zu den einzelnen Texten:

Was soll es bedeuten? von Mara Schmiedinghoff (Schattengeschichte)

Ein Meereswesen berichtet in naiv-unwissendem Ton über die Seeleute, die seinem Gesang folgen und ertrinken. Ein cooler Twist auf das häufig verwendete Motiv der singenden, todbringenden Meerjungfrau.

Wohnungsgespenst von Leo Nora Grabner (Schattengeschichte)

Ein ängstliches Gespenst macht sich Gedanken darüber, wie es sich der Person, in deren Wohnung es haust, am besten zu erkennen geben kann. Sehr niedliche Idee.

Rhizom Reloaded von Martina John

Eine Heist-Geschichte ganz nach meinem Geschmack, temporeich erzählt und mit sehr coolem Worldbuilding. Die Idee, dass die Protagonistin Raja mit dem Pilzgeflecht der cyberpunkigen Stadt kommunizieren kann und das benutzt, um ihre Verfolger*innen abzuschütteln, finde ich sehr genial. Auch die Pointe am Ende mag ich – ist zwar nicht unbedingt neu, hat sich aber sehr gut in die Story eingefügt.

Bei so viel Tempo bleibt nicht viel Zeit für Charaktertiefe, was ich allerdings nicht schlimm finde. Mir reichen die Andeutungen der charakterlichen Unterschiede zwischen Ness und Raja, um ihre Dynamik innerhalb der Geschichte zu mögen.

Verdammt! von Rebecca Reiter (Schattengeschichte)

Die Hauptfigur hat eine erschreckende nächtliche Begegnung mit einer Vampirin, die sich am Ende doch nicht als ganz so schrecklich erweist. Ein schöner Twist, ich musste den letzten Absatz allerdings mehrmals lesen, um zu begreifen, dass „die Vampirin“ und „die Rothaarige“ dieselbe Person sind.

Walpurgisnacht von Stefanie Klawitter (Schattengeschichte)

Eine Wortgrenze von 13×13 Wörtern einzuhalten und das Ganze auch noch in Reimform zu bringen, ist eine ziemliche Leistung! Ein gelungenes Gedicht über all die Schattengestalten, die zur Walpurgisnacht zusammenkommen und gemeinsam feiern.

Die verschwundene Frau von Elisa Saph

Die Studentin Lili zieht in eine Wohnung ein, in der der Geist einer Frau lebt. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kommen sich die beiden immer näher, sowohl emotional als auch körperlich.

Ich habe diese Geschichte sehr gern gelesen, denn sie ist gut erzählt und hat tolle Charakterdynamiken – sowohl zwischen Lili und ihrem Wohnungsgeist Myriam, als auch zwischen Lili und ihrer Oma – und gibt einigen Geister-Klischees einen erfrischenden Twist. So findet Lili es gar nicht ungewöhnlich, dass ein Geist in einer Wohnung lebt und erkennt ihn bei der Wohnungsbesichtigung sofort; Myriam ist aber auch kein Klischee-Geist im Nachthemd, sondern in 2000er-Mode. Und im Laufe der Geschichte stellt sich auch heraus, dass Myriam nicht einfach der Geist einer Verstorbenen ist, sondern etwas anderes dahinter steckt – ein gelungener feministischer Twist.

Auch die Dialoge zwischen Lili und Myriam mochte ich sehr: die offene Art, mit der sie über Sexuelles reden oder ihre eigenen Vorurteile hinterfragen. Der subtile Horror des Wohnungsmarktes in Universitätsstädten bekommt auch einen erschreckend authentischen Auftritt. Ich sage nur: Schimmel und Vermieter Karl, der ausschließlich junge Studentinnen bei sich wohnen lässt. (Erinnert mich glatt an meine eigene Wohnungssuche-Zeit im Studium, hahaha.)

Aus dem Leben eines Aufhockers von Chris Balz (Schattengeschichte)

Der Text handelt von einer Sagengestalt, die ich nicht kenne, und auch nach dem Googeln kann ich diese Figur innerhalb der Geschichte leider nicht so richtig einordnen. Dafür habe ich durch den Text gelernt, was „Polnisches Gendering“ ist – auf den ersten Blick ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber vielleicht mal eine nähere Beschäftigung wert.

Sanguinisan® Granulat von Sarah Jacob (Schattengeschichte)

Ich bin ja ein großer Fan davon, wenn diese Mikro-Texte auch Formate abseits von Fließtexten annehmen (das Rezept Queere Quiche aus der letzten QW mochte ich z.B. auch sehr). Hier haben wir die Packungsbeilage für ein fiktives Medikament, das die Blutlust von Vampiren unterdrücken soll – inklusive Nebenwirkungen und Angaben zu „Auswirkungen auf die Flugtüchtigkeit“. Witzige Idee, sehr cool!

Morbides Wien von C. N. Stance

Rajana und ihre Freundin Franzi machen eine Tour durch die morbidesten Orte Wiens, die sie schließlich zu einer Geisterbahn führt, in der das wirkliche Grauen lauert. Ich mag die düstere, graue Atmosphäre in dieser Geschichte; besonders gefallen hat mir dieser Moment, in dem die beiden schon im Geisterbahn-Wagen sitzen und Rajana bei einem Blick zurück realisiert, dass das ein furchtbarere Fehler gewesen ist. Auch die charakterlichen Unterschiede zwischen Rajana und Franzi sind gut herausgearbeitet: Franzi ist enthusiastisch, Rajana kann mit den ganzen Grusel-Dingen eher weniger anfangen.

Das wird auch durchgezogen, allerdings auf eine Art und Weise, die für mich leider den Grusel wieder platzen lässt: In der Geisterbahn legt Rajana eine geradezu übermenschliche Stärke und Furchtlosigkeit (nein, eigentlich ist es eher Gleichgültigkeit) an den Tag. Ein echtes Monster greift sie körperlich an und verletzt sie – das scheint ihr aber nur wenig auszumachen. Es ist zwar ziemlich badass, dass sie am Ende einfach ein Monster nach dem anderen zur Seite kickt, als sei es nichts. Das lässt sie als Figur aber plötzlich überzeichnet und unrealistisch erscheinen. Da hätte ich mir gewünscht, dass sie zumindest ein bisschen Angst oder Unsicherheit zeigen darf.

Was ich aber gelungen finde, ist die Darstellung von Allyship durch die Gruppe junger Männer am Ende: Sie bieten Rajana und Franzi zwar die lebensrettende Hilfe, die beiden Frauen sind aber ganz klar keine damsels in distress. Dadurch hat der Zusammenschluss am Ende auch etwas Empowerndes.

Nocturnal von Sammy Heet (Schattengeschichte)

Ein Einblick in das Treiben eines Nachtalbs, der traumatisierte Kinder heimsucht und ihnen durch die Albträume bei der Verarbeitung ihrer schlimmen Erinnerungen hilft. Interessantes Konzept und in der Kürze auch sehr präzise und atmosphärisch umgesetzt, gefällt mir gut.

Hundert Lichtjahre Einsamkeit von Marie Meier

Die Protagonistin Helena arbeitet auf einer abgelegenen Raumstation und ist über ihre Einsamkeit auch ganz glücklich, bis ihr eine äußerst einfühlsame KI an die Seite gestellt wird. Nachdem sie Helena zunächst auf die Nerven geht, freunden die beiden sich doch miteinander an.

Die Geschichte ist gut geschrieben, ich mag den subtilen Humor an einigen Stellen, und auch Helenas Bedürfnis, möglichst weit weg von irdischen Schwierigkeiten zu sein, kann ich gut verstehen. Dialoge zwischen Mensch und KI lese ich ebenfalls gern, auch das finde ich hier gut umgesetzt. Ebenso die Kritik an der KI, die mit menschlichen Vorurteilen konfrontiert wird und am Ende selbst Diskriminierung, z.B. auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt, reproduziert.

Gerade an der Stelle finde ich die Geschichte allerdings ein wenig unrund, denn hier werden unterschiedliche Arten von KI in einen Topf geworfen. Dass Helena wütend darüber ist, dass eine KI ihrer Frau und ihr Hauskredit und Adoption versagt hat, weil sie nicht dem Idealbild einer heterosexuellen Familie entsprechen – total verständlich. Aber was hat die KI, die ihre Arbeit in der Forschungsstation unterstützen soll, damit zu tun? Die Geschichte liest sich ein wenig wie die KI-Version des Handlungsmusters ‚Eine Person hat Vorurteile gegenüber einer bestimmten Personengruppe, lernt dann jemanden aus dieser Gruppe kennen und merkt, dass die ja doch ganz okay sind‘. Helena wirkt auf mich wie ein recht rationaler Mensch, deshalb nehme ich es ihr nicht so wirklich ab, dass sie die KI nur deshalb nicht mag, weil sie eben eine KI ist, und da überhaupt nicht differenziert.

Wahrscheinlich stört mich das auch nur deshalb, weil es mich persönlich nervt, wenn Menschen in Diskussionen über KI alles über einen Kamm scheren. Ich kann mich z.B. gegen den Einsatz von bildgenerierenden KI aussprechen und trotzdem KI im Bereich Bürokratieerleichterung oder Früherkennung von Krankheiten gut finden.

Symbionten von Nora Bendzko (Schattengeschichte)

Eine Geschichte über einen Weltraumparasiten, der eine Kosmonautin befällt. Ich mag die Brutalität und Rohheit und das Grauen, das in diesen wenigen Zeilen wohnt.

Fidebum von Jeannie Marshall (Schattengeschichte)

Monolog eines Kollektivs von Naturgeistern, die im Laufe der Zeit immer weiter in Vergessenheit geraten sind und ins Reich der Sagen geschoben wurden. Bedrohlich und unheimlich geschrieben, ich mag’s.

Maja, 28, w, Werwölfin von Carolin Lüders

In einer Welt ähnlich der unseren, in der übernatürliche Wesen unter den Menschen existieren und Diskriminierung erleben, kämpft Maja mit den Schwierigkeiten beim Dating. Zu Beginn gibt sich ihr aktuelles Date zwar tolerant, ergreift nach ihrer Verwandlung aber die Flucht. Auch auf dem Arbeitsmarkt kann Maja nicht Fuß fassen, denn kein*e Chef*in will ihre Arbeitsunfähigkeit um den Vollmond herum akzeptieren. Maja ist verzweifelt, bis sie schließlich über eine Dating-App eine Ghoul trifft, die sie versteht und ihr neue Hoffnung gibt.

Ich mag es sehr, wie diese Welt ausgearbeitet ist und wie die übernatürlichen Wesen nicht nur zur Metapher für Diskriminierungen werden, sondern zusätzlich zu den bereits bestehenden Diskriminierungsformen existieren. Dabei spiegelt sich bestehende Diskriminierung gut in den Aussagen wider, die Maja zu hören bekommt – wenn ihr Date z.B. auf ihr Werwolf-Outing sagt, so wirke sie doch gar nicht, oder das Diversity-fokussierte Start-Up, das ihre Bewerbung mit der Begründung ablehnt, sie hätten ja schon eine Nixe.

Auch ihre Begegnung mit der Ghoul mag ich sehr; die Art, wie sie miteinander reden können und jeweils endlich jemanden gefunden haben, der ihre spezifischen Probleme versteht. Am Ende gibt es Hoffnung und die Aussicht auf die Bildung einer Community – sehr schön.

Nur den inhaltlichen Sprung danach fand ich ziemlich groß, nämlich zum Gedanken an die Veränderung des gesamten Systems und der Verbesserung der Welt für alle. Ein so hochgestecktes, naives Ziel, das am Ende noch irgendwie wie eine Fußnote angebracht wird, hätte von mir aus nicht sein müssen.

Ein Huhn für die Drude von Jassi Etter (Schattengeschichte)

Ein in der Kürze sehr beklemmender Text über eine Drude, die sich nachts auf die Brust der Hauptfigur setzt, mit hoffnungsvollem Ausgang. Auch hier musste ich erst mal nachlesen, was eine Drude ist und was ein Huhn mit ihr zu tun hat. Schön, beim Lesen immer wieder neue regionale Sagengestalten kennen zu lernen!

Feensommer von Sonja Lemke (Schattengeschichte)

Ein trans Mädchen wird von seinen Eltern nicht akzeptiert, deshalb nehmen Feen es mit in ihr Reich, wo es keine Transfeindlichkeit erfährt. Bittersüße Idee, wenn auch etwas hölzern geschrieben.

Der Regenbogen führt ins Feenreich: Eine intersektionale Rückeroberung der „Anders“-Welt? von C. F. Srebalus (Essay)

Passend zur vorangegangenen Schattengeschichte beschäftigt sich dieser Essay mit der Frage, inwiefern sich marginalisierte Identitäten in fiktiven Feenwelten wiederfinden lassen. Ich glaube, als ich mich das letzte Mal mit Feen beschäftigt habe, war ich 10 Jahre alt, deshalb habe ich keinen aktuellen Bezug zum Thema. Trotzdem konnte ich den Ausführungen gut folgen und fand es sehr interessant, wie Themen wie z.B. Behinderung, Neurodivergenz und Queerness im Kontext von Feen-Erzählungen verhandelt wurden und immer noch werden.

Argeiphontes von Alex (Schattengeschichte)

Ich habe nicht ganz verstanden, worum es geht, mag aber die sprachlichen Bilder. Außerdem bin ich ein Fan von optischen Stil-Experimenten, deshalb finde ich es auch sehr cool, dass einzelne Buchstaben fett gedruckt sind, aus denen sich dann noch mal ein Satz ergibt.

Queeres Phantastik-Magazin voller spannender Ideen

Besonders cool in dieser Ausgabe sind die Microfictions, welche die klassische Heldenreise aus einer queeren Perspektive auf den Kopf stellen. Auch Kurzgeschichten und Essays sind wieder mit dabei.
„Der späte Wurm“ von Rebecca Westkott erzählt von einem postapokalyptischen Szenario, wo Überlebende auf einem Schiff zusammenleben, die allesamt Krankheiten oder Behinderungen haben. Alle nehmen auf diese Einschränkungen Rücksicht, was pointiert mit einer Rückblende auf die heutige Welt kontrastiert wird.

Super fand ich auch „Spargelernte“ von Kae Schwarz, wo die Ausbeutung von Spargelstecherinnen thematisiert wird. Sehr aktuell, da der Spargel ja gerade wieder auf vielen Tellern landet. Der Eigentümer des Hofes wird tot aufgefunden, ein Magier muss mithilfe von Magie den Tod aufklären und stößt dabei auf die miesen Arbeitsbedingungen.
Auch die anderen Kurzgeschichten und Essays waren lesenswert.

Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich allerdings auch. So habe ich mich gewundert, dass die Leute in „Der späte Wurm“ weiterhin für ein Gehalt arbeiten und sich freuen, wenn das Gehalt hoch ist. Denn wenn man doch wieder Geld zum Leben braucht, (und das Gehalt eigenmächtig von den Arbeitgebenden festgelegt wird), stellt dies das ganze Szenario in Frage.
In „Spargelernte“ erklärt eine Hexe die geschilderten Missstände mit einer „Maschinerie weißer Männlichkeit“. Das passt nicht so richtig, denn auch eine Frau als Hofeigentümerin und weiße männliche Spargelstecher würden wahrscheinlich zu derselben Ausbeutung führen. Das liegt nämlich nicht am Geschlecht oder der Hautfarbe, sondern am Kapitalismus.
Allerdings ist mir auch klar, dass eine Kurzgeschichte in der Analyse von gesellschaftlichen Zusammenhängen nicht dasselbe leisten kann wie ein Sachbuch.
Und etwas nerden muss ich auch: Gegenstände fallen im Schwerefeld der Erde nicht mit einer Geschwindigkeit von 9,81 km/h, sondern mit einer Beschleunigung von 9,81 m/s^2.

Cover des Buches Dies ist mein letztes Lied (ISBN: 9783903296589)
C

Rezension zu "Dies ist mein letztes Lied" von Lena Richter

carolin_schreibt
Episodische SF mit viel Queerness

Worum geht es?

In einer fernen Zukunft hat sich die Menschheit über viele Planeten ausgebreitet. Doch ohne Geld kommt man nicht vom eigenen Planeten weg, nicht mal im Notfall. Qui hat sich mit einem eintönigen Dasein als Arbeiter*in abgefunden, da entdeckt Qui die Fähigkeit, durch selbstgespielte Musik Raumportale zu öffnen. Die Geschichte ist episodisch gestaltet, jede Episode spielt auf einem anderen Planeten oder Raumschiff, zu denen Qui gelangt. Anfangs glaubt Qui, von den Portalen für eine besondere Mission auserwählt worden zu sein, wird jedoch bald ernüchtert. Auf der Reise wird Qui mit verschiedenen (meist kapitalistischen) Missständen konfrontiert, die sich nicht auf magische Weise lösen lassen. Kann eine einzelne Person überhaupt etwas ändern?

Kommentar:

Stilistisch ist die Geschichte sehr schön und atmosphärisch erzählt und sticht mit dem episodischen Ansatz aus anderen Space Operas heraus (wenn die Idee auch gewisse Ähnlichkeiten mit Lukianenkos „Spektrum“ hat).

Thematisch dreht sich die Erzählung um die Frage, wie viel ein Mensch ändern kann, und was Kunst bewirken kann. Die Autorin erteilt bewusst Heldenmythen eine Absage, also der Vorstellung, eine einzelne auserwählte Person könne auf magische Weise die Welt retten.

Dabei finde ich allerdings, dass die Autorin ein wenig über das Ziel hinausschießt. Am Ende ist Qui recht desillusioniert, und die einzige Sache, die Qui einfällt, um etwas zu bewegen, ist, mit den Einnahmen aus der Musik eine wohltätige Stiftung einzurichten. Hier scheint Qui hinter den Möglichkeiten zurückzubleiben, denn Qui hätte die Berühmtheit ja auch für politisches Engagement nützen können, vielleicht zusammen mit anderen. Denn dass eine einzelne Person nicht auf magische Weise die Welt retten kann, heißt ja nicht, dass man nicht gemeinsam durchaus etwas verändern könnte.

Insgesamt eine lesenswerte Novelle, die mich aber mit dem Gedanken zurückgelassen hat, dass mehr möglich gewesen wäre.

Aber das ist Meckern auf hohem Niveau ^^

Gespräche aus der Community

Wir haben uns zum Jubiläum unseres Magazins überlegt, dass wir die Ausgabe 10 der Queer*Welten gemeinsam lesen könnten: Über die Texte diskutieren, gemeinsam über das Magazin reden oder Fragen an Autor*innen und Redaktion stellen.
Wir sind gespannt, was sich hier entwickelt und wie ihr die Ausgabe 10 findet. 

84 Beiträge
JolRosenbergs avatar
Letzter Beitrag von  JolRosenberg

Oh vielen Dank! Diese Rückmeldung berührt mich sehr.


Und Chambers-Fan bin ich auch!

Eine Science-Fiction Novelle.

Queer, nachdenklich, in Episoden, mit viel Musik.

296 BeiträgeVerlosung beendet
LenaRichters avatar
Letzter Beitrag von  LenaRichter

Letzteres hat sich dann auch tatsächlich erst ergeben, als ich aus der Kurzgeschichte die Novelle gemacht habe. ^^

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