Cover des Buches Ben Dover (ISBN: 9783945934128)
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Rezension zu Ben Dover von Lena Seidel

Ein wahrer Puppenspieler

von Sophie333 vor 9 Jahren

Rezension

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Sophie333vor 9 Jahren

„Codename Puppeteer“ erzählt die Geschichte eines telepathisch begabten Jungen, der in jungen Jahren in ein Institut verschleppt wird und für den sich ab da alles ändern wird.


Seiner Mutter entrissen kommt Ben in ein Institut um sich einer grausamen Ausbildung zu unterziehen. In dem Institut in dem er fortan leben wird stellt sich heraus, dass er nicht das einzige Kind ist, welches mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet ist. Bald freundet er sich mit Vincent an – und aus Freundschaft wird im Laufe der Zeit mehr. Durch Vincent lässt sich alles leichter ertragen, sein Leben ist einigermaßen in Ordnung. Bis Vincent entlassen wird und für Ben sein persönlicher Albtraum erst beginnt.


Das neue Buch von Lena Seidel hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Es beginnt mit der Entlassung von Ben aus dem Institut. Man wird quasi hineingeworfen und weiß nur, dass er die Hölle endlich hinter sich gelassen hat. Der restliche Teil des Buches besteht aus den Erinnerungen Bens – von seiner Entführung ins Institut, über die Beziehung zu Vincent bis hin zu seiner Entlassung. Und seine Erinnerungen sind alles andere als leichte Kost. Durch diese Erinnerungen erfährt man quasi genauso wie Ben was es mit dem Institut auf sich hat. Dort werden Kinder mit verschiedenen Fähigkeiten ausgebildet. Telekineten, Empathen und noch einige mehr.

Viele Informationen zu Anfang – für Ben als auch für den Leser. Man erlebt seine Entwicklung sowohl was seine Kräfte als auch seinen emotionalen Zustand angeht hautnah mit. Dabei merkt man auch, dass Ben keinesfalls ein einfacher Charakter ist. Immer ein wenig aufmüpfig, aber auch stellenweise sehr von sich überzeugt. Vincent ist da das genau Gegenteil. Immer strebsam und auf Einhaltung der Regel bedacht. Dennoch aber immer Ben ein guter Freund, wenn er sich mal wieder in Schwierigkeiten gebracht hat. Er hat einfach das System durchschaut und geht den Weg des geringsten Widerstandes. Vincent ist auch ein paar Jahre älter als Ben und so weiß man von seinen Anfängen im Institut so gut wie nichts. Er erscheint einem auch mitunter ein wenig zu perfekt. Ob in ihm noch merkt steckt?!

Ben wie gesagt bringt sich immer wieder in Schwierigkeiten. Er will sich nicht anpassen und rebelliert auf seine eigene Art und Weise. Verständlich, wenn man die Zustände unter denen ihre Ausbildung stattfindet betrachtet. Experimente und Prüfungen, die einem die Nackenhaare aufstellen. Das man da nicht unbedingt mitspielen will ist verständlich. Mit zunehmender Macht, verändert sich aber auch Ben immer mehr. Er rebelliert offensichtlicher und mit Mitteln, die mich zum Teil geschockt haben. Und vor allem seine Empfindungen dabei. Ich will nicht sagen, dass er daran was mit ihm geschehen ist selber Schuld ist....Man merkt seine Verzweiflung, seinen starken Charakter – dieser bringt ihn aber auch schlussendlich zu Fall.

Kurz, seine Geschichte ist nicht einfach, aber Ben war mir auch nicht immer sympathisch.


Die Freundschaft der beiden und die sich daraus entwickelnde Beziehung haben mir aber sehr gefallen. Es war in dieser Hölle ein Lichtblick. Angesichts dieser Tatsache ist Bens Reaktion auch kein Wunder. Seine einzige Stütze ist nicht mehr bei ihm und es gibt für ihn eigentlich so gut wie keine Hoffnung. Es wird nie wirklich explizit angesprochen, aber man merkt wie sehr sie aneinander hängen und sich brauchen. Bzw mehr als nur Freundschaft und Sex. Ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften machen das ganze sowieso noch interessanter.


Was soll ich sagen? Die Geschichte hat mir ausnahmslos gefallen. Die Wahl er Charaktere, der Schauplatz des Instituts und in all dem eine Freundschaft, die von Vertrauen und in gewisser weise auch Abhängigkeit erzählt. Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht, lässt einen nur so durchs Buch rasen und macht es damit zu einem perfekten Buch für zwischendurch. Welches aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt.


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