Cover des Buches Stadtgespräche aus Leipzig (ISBN: 9783839216347)
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Rezension zu Stadtgespräche aus Leipzig von Lene Hoffmann

Leipziger Porträts

von black_horse vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Portäts bekannter und weniger bekannter Leipziger. Mir persönlich fehlte oft der Stadtbezug.

Rezension

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black_horsevor 9 Jahren
Titel und Beschreibung auf dem Buchumschlag haben mich neugierig gemacht. Was haben wohl Leipziger über ihre Stadt zu erzählen? Welche Geheimtipps werden sie geben? Welche besonderen Orte und Episoden vorstellen?

Das Buch besteht aus 35 Kapiteln, zwischen einer und fünf Seiten lang, in denen jeweils eine Leipziger Persönlichkeit vorgestellt wird. Das sind zum großen Teil Leipziger, die künstlerisch oder beruflich in Leipzig verankert sind. Es sind auch fünf historische Persönlichkeiten dabei, die aber zu 3/5 auf jeweils eine Seite gequetscht wurden.
Die Bandbreite der Personen ist groß und vereint bekannte und weniger bekannte Künstler, Verleger, Sportler, Unternehmer, in Vereinen Engagierte und auch "ganz normale" Leipziger. Die Mischung der ausgewählten Personen hat mir sehr zugesagt, ein bunter Mix, der die Vielfalt Leipzig gut repräsentiert. Wirklich super!

Ich hatte von dem Buch, auf dem groß das Wort "Leipzig" prangt, erwartet, dass die Stadtgespräche etwas über Leipzig erzählen, die Verbindung zwischen den Personen und Leipzig herstellen. Das hat aber über weite Strecken gefehlt. Teilweise wurden seitenweise Biografien abgedruckt oder Projekte, die nicht direkt mit der Stadt Leipzig zu tun haben, ausführlich beschrieben. Das fand ich für den Titel unpassend.

Ich hätte mir gewünscht, dass z.B. bei Künstlern, wie Schwarwel oder Aris Kalaizis auch Werke, die einen Bezug zu Leipzig haben, mit abgebildet werden. Dass jede Person ihren Lieblingsplatz in Leipzig beschreiben kann. Das kam mir oft viel zu kurz.
Jede der vorgestellten Personen hätte die gleiche Seitenzahl verdient und es wäre in meinen Augen günstiger gewesen, etwas weniger "drumherum" zu erzählen und aufzuzählen, sondern wirklich "Stadt"-gespräche zu führen, also Gespräche über die Stadt und was den Vorgestellten in Beziehung zu Leipzig wichtig ist.
Am besten gelungen fand ich die Kapitel, die in Interviewform gestaltet waren und wo die vorgestellte Person gebeten wurde, etwas zur eigenen Verbundenheit zu erzählen, wie z.B. das 16. Kapitel "Sonnenuntergang mit einer Flasche Wein".

Am Ende der Kapitel ist immer eine Adresse, die mit der vorgestellten Person oder ihrer Lokalität verbunden ist, abgedruckt. Da werden teilweise verschiedene Dinge vermischt und es ist nicht immer gut erkennbar, auf was es sich bezieht. Die Internetlinks führen leider auch manchmal zu Seiten, die schon seit 2 Jahren nicht mehr gepflegt werden. Da frage ich mich als Leser, wie das in einem Buch, auf dem 2015 drauf steht, passt.

Fazit:
Das Buch war auch für mich als fast "Ur"-Leipzigerin sehr interessant. Ich habe viele tolle Personen kennengelernt, die mir bisher nicht oder nur im Augenwinkel begegnet sind. Aber es ist nicht wirklich ein Buch über Leipzig und sicher auch kein "Reiseführer". Mir hat hier die Ausgewogenheit gefehlt und damit meinen (wahrscheinlich falschen) Erwartungen an das Buch nicht wirklich entsprochen. Deswegen 3 Sterne für die "Stadtgespräche aus Leipzig".
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