Rezension zu "Die Lüge" von Mikita Franko
Mikita ist noch ein kleines Kind, als seine Mutter stirbt. Da er zu seinem Vater keine Beziehung hat, übernimmt sein Onkel Slava gemeinsam mit dessen Partner Lev fortan die Erziehung. Schwierig ist für Mikita, dass er niemanden erzählen darf, dass Slava und Lev ein Paar sind, daher passt in meinen Augen auch der Titel des Buches sehr gut, denn sie leben eine Lüge.
Ich möchte auch gar nicht so viel verraten, denn die Geschichte wird von vielen kleinen und dennoch so bedeutenden und doch alltäglichen Situationen geprägt. Wie reagiere ich richtig als Heranwachsender, wenn ich auf das Thema Homophobie stoße? Und laufe ich nicht Gefahr, meine Eltern zu outen, wenn ich mich zu engagiert zum Thema äußere? Wie ist meine Meinung dazu eigentlich und darf ich die äußern? Belüge ich mich auch selbst?
Ehrlich gesagt habe ich das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen, da es zum Einen sehr flüssig gelesen wurde und zum Anderen gerade diese kleinen alltäglichen Situationen so realistisch und anschaulich beschrieben waren, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie die Zeit vergeht.
Auf anderen Portalen sieht es fast so aus, als könnte es noch einen Nachfolgeroman zu "Die Lüge geben", aber Mikita Franko bleibt mir ohnehin auf alle Fälle im Gedächtnis, von diesem Autor dürfen wir hoffentlich noch sehr viele gute Arbeiten genießen:-).