Lennart Thomas

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Cover des Buches Die Lüge (ISBN: 9783869749402)
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Rezension zu "Die Lüge" von Mikita Franko

Sehr gut gelesen, die Geschichte klingt nach
Charleavor einem Jahr

Mikita ist noch ein kleines Kind, als seine Mutter stirbt. Da er zu seinem Vater keine Beziehung hat, übernimmt sein Onkel Slava gemeinsam mit dessen Partner Lev fortan die Erziehung. Schwierig ist für Mikita, dass er niemanden erzählen darf, dass Slava und Lev ein Paar sind, daher passt in meinen Augen auch der Titel des Buches sehr gut, denn sie leben eine Lüge.

Ich möchte auch gar nicht so viel verraten, denn die Geschichte wird von vielen kleinen und dennoch so bedeutenden und doch alltäglichen Situationen geprägt. Wie reagiere ich richtig als Heranwachsender, wenn ich auf das Thema Homophobie stoße? Und laufe ich nicht Gefahr, meine Eltern zu outen, wenn ich mich zu engagiert zum Thema äußere? Wie ist meine Meinung dazu eigentlich und darf ich die äußern? Belüge ich mich auch selbst?

Ehrlich gesagt habe ich das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen, da es zum Einen sehr flüssig gelesen wurde und zum Anderen gerade diese kleinen alltäglichen Situationen so realistisch und anschaulich beschrieben waren, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie die Zeit vergeht.

Auf anderen Portalen sieht es fast so aus, als könnte es noch einen Nachfolgeroman zu "Die Lüge geben", aber Mikita Franko bleibt mir ohnehin auf alle Fälle im Gedächtnis, von diesem Autor dürfen wir hoffentlich noch sehr viele gute Arbeiten genießen:-).

Cover des Buches Die Lüge (ISBN: 9783869749402)
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Rezension zu "Die Lüge" von Mikita Franko

✎ Mikita Franko - Die Lüge
a_different_look_at_the_bookvor 2 Jahren

Mikita Franko hat mit "Die Lüge" einen autofiktionalen Coming-of-Age-Roman geschaffen. Einen Roman, bei dem nicht klar ist, welcher Part wahr und welcher hinzugedichtet ist.

Ich kenne selbst jemanden, der homophob ist - also eine Abneigung gegen Homosexualität hat. (wobei diese Person zudem noch hochgradig ausländerfeindlich ist) Und es will mir einfach nicht gelingen zu verstehen, warum man Mensch nicht Mensch sein lassen kann.

"Die Lüge" thematisiert die Feindlichkeit gegen Homosexuelle in Russland. Dort scheint es nur 2 Wege für Regenbogenfamilien zu geben: im Verborgenen leben, also lügen, oder emigrieren. Was für eine traurige Vorstellung!

Der Autor schreibt sehr authentisch - ist er doch selbst ein Transmann.

Unweigerlich fragt man sich: Hat er ebenso in seiner Kindheit und Jugend mit einer Lüge leben müssen? Wie schwer wiegt solch eine Last auf den Schultern der Kleinsten in der Gesellschaft?

In diesem Roman gibt es keine perfekten Menschen. Alle haben Ecken und Kanten. Es spiegelt das wahre Leben wider. Traurig dabei ist, dass Mikita, der Heranwachsende, die gefühlt größte Last zu tragen hat. Der Mensch strebt nach Freiheit, frei sein in seinem Tun und Denken und Fühlen - und der Junge muss alles in sich verschließen.

Da bleibt es nicht aus, dass die Lesenden / Hörenden mit Panikattacken und sogar Suizidgedanken des Protagonisten konfrontiert werden.

In Russland darf das Werk nicht an unter 18-Jährige verkauft werden. Dabei wäre es gerade für Jugendliche in ähnlichen Situationen wichtig zu wissen, dass sie nicht alleine sind. 

"Die Lüge" ist kein sprachliches Meisterwerk. Das Debüt strotz aber vor Authentizität. Und hat mir einmal mehr die Augen geöffnet, dass es noch immer nicht selbstverständlich ist, der Mensch zu sein, der man sein möchte.

©2022 a_different_look_at_the_book

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