Rezension zu "Die Todesinsel" von Leo Fischl
von tigerbea
Rezension
Zwei Schülerinnen aus Bad Bederkese fahren nach Helgoland, um für ihre Schülerzeitung über die dort steigenden Mieten zu berichten. Nach einem Diskobesuch werden sie ermordet. Die Hannoveraner Kommissare Jürgen Kempner und Paula Petersen nehmen die Ermittlungen auf und fahren dafür ebenfalls nach Helgoland. Dort begegnen sie nicht nur der Inselidylle, sondern werden mit handfesten Streitigkeiten bezüglich der Windkraftindustrie, der Hotelszene und der Bürgerinitiative "Helgoländer in Wut" konfrontiert. Auf der Insel herrscht ein Klima wie in einem Pulverfaß, doch wieso mußten die beiden Mädchen sterben? Und aus welchem Lager kommt nun der Täter?
Dieser zweite Krimi um die beiden Kommissare Petersen und Kempner ist wieder ein kleines Meisterwerk. Es läßt sich durch den sehr angenehmen Schreibstil wunderbar flüssig lesen. Die Spannung ist hier sofort greifbar und hält bis zum Ende des Buches ohne Einschränkungen an. Die Charaktere sind einzigartig dargestellt. Bei den Kommissaren hat man sofort das Gefühl, wieder mit dabei zu sein. Und auch die neuen Charaktere, allen voran die Helgoländer Insulaner, werden sehr detailliert und gut beschrieben. Aber auch wenn man die Serie neu für sich entdeckt, wird man sofort mit den alteingesessenen Charakteren klar kommen. Die Insel Helgoland ist einfach toll beschrieben. Da ich selbst schon mehrmals auf Helgoland war, habe ich direkt alles wieder vor Augen gehabt (und nicht nur das - der Geruch des Lummenfelsens war auch in der Nase), so gut hat Leo Fischl die Gegend beschrieben. Man bekommt Sehnsucht nach der Insel.
Für mich ist dieses Buch wieder ein Beweis mehr, daß gute Bücher nicht nur in großen Verlagen erscheinen!