Cover des Buches Der Junge auf der Holzkiste (ISBN: 9783733500481)
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Rezension zu Der Junge auf der Holzkiste von Leon Leyson

Oskar Schindler rettete mein Leben!

von Buecherseele79 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Oskar Schindler rettet ihm das Leben! Ein Buch welches rührt, schockiert und lange im Gedächtnis bleibt! Unbedingt lesen.

Rezension

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Buecherseele79vor 6 Jahren
Leon Leyson heisst richtig und ursprünglich eigentlich Leib Lejzon und wurde in Polen geboren und erlebte dort
seine Kindheit mit seinen Eltern und seinen 4 Geschwistern.
Sein Leben ist nicht leicht aber dörflich in Narewka und er geniesst es in vollen Zügen.
Dann erhält sein Vater die Chance mit der Firma für die er arbeitet nach Krakau zu ziehen, nach 5 Jahren holt er seine Familie
nach und alle freuen sich auf den Neuanfang.
Doch dann kann Hitler die Wahl für sich gewinnen und die Nazis übernehmen die Mehrheit in Deutschland.
Zu Beginn versuchen die Eltern sie noch zu beschwichtigen und dass alles schneller vorbei sein wird als angenommen,
es könnte schlimmer kommen.
Aber die Nazis übernehmen Polen und ihre Rassenideologie wirft auch hier ihre bösen Schatten und somit muss
Familie Lejzon um ihr Leben bangen denn sie sind Juden.

Der Schreibstil ist angenehm, leicht, einfach aber unheimlich verständlich und doch geht dieses Buch so tief und
hinterlässt einen bleibenden Eindruck, es macht fassungslos, traurig, man freut sich, man leidet mit der Familie Lejzon mit
und kann diese Grausamkeiten von damals noch heute nicht verstehen oder nachvollziehen.
(Zumindest jeder gescheite Mensch mit Anstand und vor allem Empathie!)

Leon Leyson erzählt von seiner unbekümmerten Kindheit die eben einfach aber auch schön war.
Wieviel die Familie bedeutet und wie sehr er das Leben in dem kleinen Dorf genossen hat, wie sehr ihn die grosse Stadt
Krakau erstaunt hat und trotz Nazi war er immer pfiffig unterwegs, mutig und nahm die Bedrohnung als Kind nie
so richtig ernst.
Wenn er jetzt, als älterer Herr darüber nachdenkt merkt er schnell selbst- ich hätte öfter als einmal sterben können.

Der Vater wird von Nazis verprügelt, verliert seine Arbeit, die Kinder versuchen es mit Schwarzarbeit um sich über
Wasser zu halten, um wenigstens etwas Nahrung zu finden.
Dann der Umzug in ein Ghetto wo sie mit einer anderen Familie ein Zimmer teilen müssen und dass sie trotz dieser
Schreckensherrschaft immer zusammengehalten haben, ihr Bestes versuchten, sich nie unterkriegen lassen wollten.

Immer wieder schafft es Leon sich vor dem anstehenden Tod oder der Deportation zu verstecken, sie zu verhindern.
Dies gilt aber nicht für alle Freunde oder Familienmitglieder.
Und dies schreibt Leon auch unverblühmt und mit solch klaren Worten dass es dem Leser die Tränen in die Augen
treibt.

Wie sie in das Lager Plaszow getrieben werden, Leon von seinem Vater und Brüder sowie Mutter getrennt.
Wie er versucht die Lagerarbeit zu überstehen, den Hunger und die Kälte.
Wie der Lagerleiter Amon Göth seine grausamen Spiele mit den Gefangenen treibt, nur zum Spass, nur gegen Langweile,
die Angst der Juden macht ihm Freude.

Dann erhalten sein Bruder und sein Vater eine Anstellung bei Oskar Schindler, sind vor vielen Übergriffen der Nazis
geschützt und sein Vater versucht alles um seine restliche Familie ebenfalls in die Fabrik von Oskar Schindler zu bekommen.
Denn dies bedeutet Schutz, Wärme, ab und dann eine warme Mahlzeit oder Schindler steckt jedem Arbeiter mal etwas zu
um es auf dem Schwarzmarkt einzutauschen.

Oskar Schindler rettet nicht nur die Familie Lejzon sondern über 1.000 Juden mit seinem Mut, mit seinem
geschäftlichen Geschick und seiner Empathie dass auch Juden ehrliche Mitarbeiter und Menschen sind.
Leon Leyson gibt hier einen genauen Einblick wie es war in der Fabrik von Oskar Schindler zu arbeiten, was für ein Mensch
Schindler war, dass er sich Namen und Gesichter gut merken konnte.
Dass er zwar in der Partei war, ein Nazi, aber doch so ganz anders handelte als alle anderen Nazis.

Ein Buch welches auch hin und wieder Rückblicke zum Film gibt und Leon es mit seinen eigenen Erinnerungen
bzw. Erzählungen die er gehört hat "auffrischt" und somit dieses Buch noch bewegender und eindringlicher wirkt.

Leon Leyson konnte mich komplett für mich einnehmen, kurze Kapitel, nicht viel an Seiten aber er beschreibt es mit kurzen
Sätzen, macht kein Aufsehen um seine Person sondern schreibt die nackte Realität von damals, das nackte Überleben.
Es berührt tief und macht noch heute fassungslos!
Der Junge auf der Holzkiste hat überlebt, Dank Oskar Schindler und hier schreibt er seine Geschichte, ohne Mitleid
erhaschen zu wollen, sondern was erlebt hat, wie er überlebt hat.

Ich kann für dieses Buch, diese Zeitgeschichte die unheimlich tief geht nur eine ganz klare Leseempfehlung
aussprechen!!


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