Leon Mangasarian

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Lebenslauf

Leon Mangasarian, Dr. rer. pol., Journalist, geboren 1960 in Kalifornien, verbrachte seine Jugend in Wisconsin und in England und lebt seit 1987 in Deutschland. Er studierte Geschichte und Politik an der London School of Economics und der University of Wisconsin-Madison. Für Bloomberg News, dpa und United Press International berichtete er unter anderem auch aus der DDR und zuletzt aus der Ukraine und Griechenland. Als Berichtstatter nahm er an zahlreichen internationalen NATO- und EU-Gipfeltreffen sowie Sicherheitskonferenzen teil.  

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Leon Mangasarian

Cover des Buches Führungsmacht Deutschland (ISBN: 9783423281256)

Führungsmacht Deutschland

(1)
Erschienen am 05.05.2017

Neue Rezensionen zu Leon Mangasarian

Cover des Buches Führungsmacht Deutschland (ISBN: 9783423281256)
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Rezension zu "Führungsmacht Deutschland" von Leon Mangasarian

M.Lehmann-Pape
„Dienendes Führen“ in unruhigen Zeiten

„Dienendes Führen“ in unruhigen Zeiten

Zunächst könnte man als Leser die Grundprämisse des Buches kritisch anfragen.

Die Beobachtung der Autoren, dass „die Deutschen noch nicht“ bereit sind, mental, eine Führungsrolle in Europa und der Welt zu übernehmen, aufgrund der eigenen Geschichte, die eine „Kultur der Zurückhaltung“ zur bestimmenden Maxime gesetzt hat, stimmt augenscheinlich schon spätestens seit den wirtschaftlichen Verwerfungen des Jahres 2008 nicht mehr.

Ob Finanzminister oder Bundeskanzlerin (und neben diesen öffentlich sichtbaren Figuren auch eine Menge mehr an Verantwortungsträgern), in der Sprache konziliant, in der Art, gerade was die Kanzlerin angeht, immer noch zurückhaltend (was man leicht unterschätzen kann, wovon wiederum viele, nicht nur innerdeutsche „Konkurrenten“ inzwischen ganze Liedbände singen können), in der Sache aber stringent, klar, fordernd und den anderen europäischen Nachbarn durchaus auch einiges zumutend, hier übernimmt die deutsche Politik bereits eine erkennbare Führungsrolle.

Was auch für vielfache militärische Einsätze soweit zutrifft, dass nicht mehr unbedingt Zurückhaltung um jeden Preis die Maximen der Politik bestimmt. Wie ebenso in den Begrüßungsreden an Donald Trump nicht nur die Kanzlerin, sondern ein vielfacher Chor von Ministern und Politikern „klare Kante“ gezeigt haben, ohne aus der Rolle zu fallen.

Dennoch, auch wenn die Realität vielleicht einen Schritt schon weiter ist und die Autoren Ihre Formulierungen u.U. mit dem Motiv wählten, die Pole deutlicher herauszustellen, in den Schlüssen, die aus der Analyse gezogen werden, ist das Buch differenziert, fundiert und überaus lesenswert.

Denn in Zeiten wie diesen ist eines auf jeden Fall klar, Zurückhaltung und eher passives hier und da mal einen Rahmen setzten entspricht weder den Problemen der Zeit (die ja gerade dadurch gekennzeichnet ist, dass sich vielfach feste Rahmungen aufzulösen drohen) noch dem Bedürfnis der Bürger weit über Deutschland hinaus.

Digitalisierung in ihrer ungeheuren Bedeutung für den Arbeitsmarkt. Das Aufkommen nationaler Ressentiments samt dem Wunsch, die Globalisierung gern rückgängig machen zu wollen. Kulturelle Reibungen durch ein immer näher rücken verschiedener Lebenswelten durch politische und wirtschaftliche Interessen und, vor allem, durch eine Informationsflut sondergleichen. Der Aufstieg digitaler Konzerne zu eigentlichen „Weltmächten“, die Kurzsichtigkeit von Mächtigen an nicht wenigen Orten, begleitet von wieder anderen, die sehr geschickt eine destruktive Strategie mit weitreichenden Folgen verfolgen können.

Offener Krieg, drohender Krieg, Handelskrieg, wirtschaftliche Verwerfungen, die Lage ist und wird eher noch stärker instabil.

Hier greift das Buch die Hauptlinien auf und setzt immer wieder den Fokus auf die „deutsche Rolle“. Vorausgesetzt, das wird ebenfalls klar benannt, diese dient der Erhaltung der „Welt wie wir sie kennen“.

„Deutschlands außenpolitische Agenda muss auf den Erhalt der liberalen Weltordnung gerichtet sein, der es seinen Wohlstand und seinen Frieden verdankt“.

Eine nicht einfache Aufgabe, auch das wird bei der Lektüre klar, aber eine Aufgabe, die angenommen werden will und das federführend, nicht von der Seitenlinie aus.

Hierzu legen die Autoren starke Argumente vor, die einer Diskussion überaus wert sind, um ein „dienender Führer“ in der Welt zu sein (keine „Weltmacht“ Oder „Vormacht“, diese Unterscheidung ist wichtig) und noch deutlicher zu werden. Gesetzt den Fall, und das ist die Voraussetzung von allem, könnte man die Autoren verstehen, die vorhanden Kräfte werden gebündelt um gezielt und mit Gestaltungswillen eine „Ordnungsvorstellung“ klar zu benennen und auch auf den Weg zu bringen.

Eine sehr interessante Lektüre.


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