Cover des Buches Der sixtinische Himmel (ISBN: 9783596189465)
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Rezension zu Der sixtinische Himmel von Leon Morell

Spannender Roman über Michelangelo und die Fresken in der sixtinischen Kapelle

von Moni2506 vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein sehr interessantes Buch über den Künstler Michelangelo.

Rezension

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Moni2506vor 9 Jahren
Der sixtinische Himmel von Leon Morell ist im März 2013 im Fischer-Verlag erschienen und handelt vom Künsler Michelangelo und die Erschaffung der Fresken in der sixtinischen Kapelle.

Inhalt: Nach einem dramtischen Überfall auf das Gut seiner Familie hält Aurelio nichts mehr in seiner Heimat. Er beschließt nach Rom aufzubrechen und seinen Traum zu verwirklichen. Er möchte Bildhauer werden und das beim besten Künstler des 16. Jahrhunderts: Michelangelo.
Michelangelo ist Künstler durch und durch. Mal geht er in seiner Kunst auf, mal raubt sie ihm fast die Lebenskräfte. Als Aurelio bei ihm auftaucht, wird er gerade mit den Deckenfresken der sixtinischen Kapelle beauftragt, die für ihn anfangs eher eine Bürde sind, da er sich als reiner Bildhauer sieht. In Bramante und Raffael sieht er seine künstlerischen Feinde.
Aurelio ist ein Bauersjunge mit begabten Händen. Dies und sein Aussehen erhalten ihm die Stellung als Gehilfen von Michelangelo.
In Rom angekommen muss er schnell erkennen, dass er nicht zum Bildhauer bestimmt ist. Hier werden ihm auf schmerzliche Weise seine einfache Herkunft und alle Sünden, die es auf der Welt gibt, vorgeführt.
Besonders in Form von Margherita, die er auf dem Weg nach Rom kennenlernt und die es sich zum Ziel gesetzt hat, die berühmteste Kurtisane Roms zu werden.
Papst Julius (Caesar) II ist ein ehrgeiziger und machthungriger Papst. Noch zu Lebzeiten möchte er sich verherrlichen lassen und betraut Michelangelo zunächst mit seinem Grabmal, beschließ dann aber durch den Einfluss von Bramante, Michelangelo die Decke der sixtinischen Kapelle bemalen zu lassen. Auch der Sünde erliegt der Papst in Form einer Kurtisane: Sie gilt als die schönste Frau Roms, obwohl niemand sie je zu Gesicht bekommen hat. Jeder, der ihren Namen (Aphrodite) ausspricht oder sie gesehen hat, wird geblendet oder ihm wird die Zunge entfernt.

Bewertung: in diesem Roman versteht es der Autor auf wunderbare Weise den Künstler Michelangelo und das Rom des beginnenden 16. Jahrhunderts zum Leben zu erwecken. Man kann sich dank des bildhaften Schreibtstils alles sehr gut vorstellen und ist quasi live bei der Entstehung der Deckenfresken in der sixtinischen Kapelle dabei.
Der Künstler Michelangelo wird mit all seinen Ecken und Kanten beschrieben und ist ein sehr komplexer Charakter.
Bei Aurelio, dem Bauersjungen, habe ich gerne mitgefiebert und seinen Weg zum Erwachsenen begleitet.
Der flüssige Schreibtstil hat es einem leicht gemacht, das Buch zügig durchzulesen.
Das einzige Manko, weswegen ich einen Stern Abzug gebe, es konnte mich nicht komplett mitreißen und manchmal war es mir auch zu sehr Künstlerbiografie als Roman. Für diejenigen, die gerne Künslerbiografien lesen, kann ich dieses Buch daher wärmstens empfehlen. EDIT: Im Nachwort fehlte mir auch die Trennung von Fiktion und Wahrheit. Über die Kurtisane des Papstes gab es nur Gerüchte und keine konkreten Nachweise. Dies habe ich erst durch ein Interview mit dem Autor im Internet erfahren.

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