Worum geht’s?
Robin Graf lässt hauptberuflich Menschen verschwinden, und das sogar effektiver als jedes Zeugenschutzprogramm. Als dann jedoch zwei ihrer ehemaligen Klienten vor ihren Augen ermordet werden, spürt sie selbst die Angst im Nacken – und weiß sich nicht anders zu helfen, als selbst unterzutauchen und die Mörder auf eigene Faust zu jagen.
Meine Meinung
Die Idee einer Agentur, deren Hauptaufgabe das Verschwindenlassen von Menschen ist, fand ich wirklich spannend, weshalb ich mich schon sehr auf diese Geschichte gefreut hatte. Beim Lesen hätte ich mir dann ehrlich gesagt noch ein wenig mehr Spannung erwartet, als schlussendlich geliefert wurde, gelangweilt habe ich mich allerdings trotzdem nicht.
Von den Figuren an sich war ich ehrlich gesagt nicht zu einhundert Prozent überzeugt, da ich persönlich zumindest bei Protagonistin Robin nicht das Gefühl hatte, sie wirklich kennen lernen zu können. Grundsätzlich fand ich sie zwar sehr interessant, eine gewisse Distanz zu ihr blieb für mich aber bis zum Schluss trotzdem bestehen. Meiner Meinung nach lag das vor allem daran, dass die Personen verhältnismäßig wenig Raum in der Geschichte einnehmen konnten, da dafür einfach etwas zu viel passiert ist.
Auch die Ermittlungen sind daher für meinen Geschmack ein wenig zu kurz gekommen, was ich tatsächlich ein wenig zwiegespalten sehe. Einerseits kam so definitiv keine Langeweile auf, da praktisch ständig ein neues Ereignis um die Ecke kam, andererseits waren diese Ereignisse nicht zu überzogen dargestellt, sodass ich mir nicht wie in einem schlechten Actionfilm vorkam. Nichtsdestotrotz hätte ich mir eine Hinführung zum Schlussakt gewünscht, die weniger auf Glück und Zufall basiert, sondern auch für mich beim Lesen logisch nachvollziehbar gewesen wäre, zumal doch der ein oder andere Zeitsprung nötig war, um überhaupt alle Ereignisse in die Geschichte pressen zu können.
Gut gefallen hat mir beim Lesen trotzdem, dass ich anhand der realen Vorlage zwar erahnen konnte, welche Parallelen hier dargestellt werden sollten, gleichzeitig aber nicht wusste, welcher Plottwist am Ende noch wartet. Daher fand ich es tatsächlich auch gar nicht so schlimm, dass die Geschichte eigentlich noch Luft nach oben gehabt hätte, denn gut unterhalten wurde ich auch mit kleineren Schwächen im Handlungsbogen und der Charakterentwicklung.
Fazit
Auch wenn ich mir unter einem Thriller noch eine etwas andere Geschichte vorgestellt hätte, fand ich die Umsetzung dieses Buches insgesamt sehr spannend. Die Figuren hätten gerne noch ein wenig mehr Raum haben dürfen, ebenso die Ermittlungen an sich, abgesehen davon habe ich mich beim Lesen aber trotzdem sehr gut unterhalten gefühlt.
Dafür gibt es viereinhalb Bücherstapel von mir.