Leonard Riegel

 5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Leonard Riegel wurde 1983 in Göttingen geboren und studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem deutschen Cartoonpreis (2009) und dem Sondermann-Förderpreis für komische Kunst (2015), und erschienen unter anderem in Titanic, Taz und FAZ. Seit 2014 ist er Redakteur der Titanic für Cartoon und Bildwitz. Er lebt in Frankfurt am Main und Kassel.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Leonard Riegel

Cover des Buches Angst vor Lyrik (ISBN: 9783956143199)

Angst vor Lyrik

 (3)
Erschienen am 11.09.2019
Cover des Buches Die Jagd nach der zündenden Idee (ISBN: 9783037310816)

Die Jagd nach der zündenden Idee

 (1)
Erschienen am 01.07.2011
Cover des Buches Fröhliche Hundegeschichten (ISBN: 9783847905578)

Fröhliche Hundegeschichten

 (1)
Erschienen am 16.05.2014

Neue Rezensionen zu Leonard Riegel

Cover des Buches Angst vor Lyrik (ISBN: 9783956143199)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Angst vor Lyrik" von Moritz Hürtgen

Kräftig eingeschenkt
Thomas_Lawallvor 4 Jahren

"Angst essen Seele auf" heißt ein Film von Rainer Werner Fassbinder. Dem Thema Angst widmet sich auch Moritz Hürtgen in seinem ganz und gar unkonventionellen Gedichtband.

Man bekommt es, ob der Bandbreite, tatsächlich mit der sprichwörtlichen Angst zu tun, und wer zum chronisch ängstlichen Teil der Gesellschaft zählt, hat gar ganz schlechte Karten.

Denn: Wer noch nicht wissen sollte, vor was man alles Angst haben kann, bekommt hier eine Breitseite nach der anderen vor den Bug geknallt. Eine wahrlich umfassende Anleitung zum Unglücklichsein.

Angst vor dem Fliegen oder vor Mutter und Vater sind ja noch relativ normal. Bei Funklöchern fängt es jedoch an, seltsam zu werden. Bindungsängste sind die nächste Steigerung und richtig kompliziert wird es mit der Angst vor Selbsthilfegruppen.

Eine gewisse Eskalationsstufe ist erreicht, wenn die Ängste vor Gott und anderen Außerirdischen geschürt werden. Und fast noch schlimmer: Wer hätte gedacht, dass Zimmerpflanzen die Menschheit hassen?

"Bald wird ihr Teufelsplan vollbracht,
Für den sie Kräfte schöpfen."

Tausend Antworten bekommt man auf Fragen, die man nie zu fragen gewagt hat, doch ebenso viele, nicht selten existenzielle, Fragen bleiben unbeantwortet, beispielsweise warum der Herbst nicht "bedichtet" wird. Oder was wohl schlimmer ist, die Angst vor dem Versagen oder dem "Verssagen".

Derart kräftig eingeschenkt bekommt man selten. Die nackte Wahrheit schon gar nicht. Früher war alles besser. Der sporadische Kontakt zu Nachbarn, Freunden oder gar Familie hielt sich in gesunden Grenzen:

"Vor Facebook kamen wir gut klar,
Weil wir uns fast nicht kannten."

Am Ende wirkt sich die Kette aneinandergereihter Tragödien allerdings ins Gegenteil um. Und das ist wahrlich praktische Lebenshilfe. So viel Angst gibt es ja gar nicht.

Ha, und Angst vor Lyrik geht schon mal gar nicht.

Oder etwa doch?

Cover des Buches Angst vor Lyrik (ISBN: 9783956143199)
AndreasKuecks avatar

Rezension zu "Angst vor Lyrik" von Moritz Hürtgen

…ironisch-humorvolle Verse zu allerlei Phobien!
AndreasKueckvor 4 Jahren

Angst vor Terror, Krebs und Spinnen.
Angst, das Schreiben zu beginnen.
Angst vor einem weißen Blatt,
Angst des Dorfdepps vor der Stadt.

Fürchtet Mörder und Ganoven,
fürchtet Schlaue wie die Doofen.
Doch wer fürchtet, der vergisst,
dass die Angst am schlimmsten frisst,
wenn es Angst vor Lyrik ist.

Moritz Hürtgen

*

Ohjeohje! Wo anfangen, wo aufhören?

Nein, keine Bange, es klingt jetzt schlimmer als es ist. Denn schlimm ist absolut gar nichts am Lyrik-Band von Moritz Hürtgen. Im Gegenteil…!

Mein Gejammer ist der Tatsache geschuldet, dass ich nicht weiß, wie ich dieses Werk beschreiben soll. Ohjeohje! Was mache ich nur, wenn ich keinen Anfang finde? Was mache ich nur, wenn ich kläglich scheitere? Wo ich doch eine so große Angst vor dem Versagen (passendes Gedicht: Seite 11) habe!

Beim Aufschlagen dieses Büchleins öffnet der Leser die vielbemühte Büchse der Pandora und lässt eine beachtliche Anzahl an mannigfaltigen Ängsten frei. Jede Angst für sich, wäre schon Grund genug voller Schrecken zu erstarren, aber sie sind zu allem Übel auch noch GEREIMT! Hürtgen reimt sich „einen Wolf“ (gerade dazu gibt es kein Gedicht) zu Ängsten vor…

…Abgründen, Alkohol, dem Alltag, Ärzten, dem Atomkrieg, dem Aufwachen, Ausländern, Außerirdischen, und dabei handelt es sich nur um die Einträge unter dem Buchstaben A in der Liste der Phobien, die diesem Werk hintenan gestellt wurde. So kann sich jeder Betroffene – einer literarischen Hausapotheke gleich – sein passendes Gedicht zum momentan aktuellen Zwang aus dieser übersichtlichen Auflistung hurtig heraussuchen.

Moritz Hürtgen blickt voller Ironie auf so einige Zwangsneurosen unserer Zeit, bleibt dabei aber immer respektvoll. Seine Zeilen wirken wie frisch entstaubt vom früheren Lyrik-Muff, und gleichzeitig verbeugt er sich vor die Vers-Meister der Vergangenheit. So schüttelreimt er fröhlich vor sich hin, manchmal mit einem sehr ausgefallenen Versmaß, und findet einige ungewöhnliche und freche Bilder. Aber damit befindet sich in sowohl bester wie auch schelmischer Gesellschaft mit dem einzigartigen Joachim Ringelnatz.

Verschönert werden die einen oder anderen Verse durch einige sehr plakative Illustrationen von Leo Riegel.

Es war mir ein außerordentlich kurzweiliges Vergnügen, mich mit diesen heiteren Gedichten beschäftigen zu dürfen: Beim Zuklappen des Buches schloss ich die Büchse der Pandora wieder und in ihr meine Ängste ein. Lesenswert!!!

Cover des Buches Seltsam verschlüsselte Botschaften aus dem All (ISBN: 9783956142383)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Seltsam verschlüsselte Botschaften aus dem All" von Leonard Riegel

Gegen die Spur gedacht
Thomas_Lawallvor 5 Jahren

Es wäre jetzt natürlich kinderleicht, einzelne Zeichnungen herauszugreifen, diese zu beschreiben, zu erklären oder gar zu deuten. Macht der Rezensent aber nicht. Warum? Darum!

Und außerdem erklären sich die Cartoons von selbst. Zu deuten gibt es auch nichts. Näher beschreiben wäre dem potentiellen Käufer dieses Werkes unfair gegenüber, denn zuviel verraten darf man ja ebenfalls nicht. Leicht möglich, dass gleich wieder jemand einen Spoileralarm losheult.

Aber irgendwas muss man doch schreiben, wenn man denn unbedingt eine Rezi verfassen will, muss oder soll. Das Gute an diesem Blabla ist jedenfalls, dass ich, wenn ich so weiterschreibe, gleich die Hälfte schon mal geschafft habe.

Vielleicht könnte man etwas andeuten. Die Sache mit den "fragwürdigen Erfindungen" zum Beispiel. Das macht womöglich neugierig. Ebenso, wenn man nur so nebenbei und ganz unauffällig etwas von einem "Atompilzmuseum", einer Menge Apfelsaft oder einem Mann, der an unkonventioneller Stelle Geschirr zu spülen beliebt, nuschelt.

Das Leben ist gemein, tragisch und ohne Sinn. Man muss ihn nur verstehen (also den Sinn). Leonard Riegel, Redakteur beim "endgültigen Satiremagazin" (eh klar), erklärt diesen Widerspruch. Schräg, aber ebenso lückenlos wie endgültig. Wer es nicht schafft, kann sich zur Not immer noch mit einer Art Notfallmedizin behelfen, der "Radikal-Ignoranz". 

Hmm, was noch? Unauffällig etwas aus der Einleitung zitieren vielleicht? Genau. 
Viele Leserinnen und Leser schaffen ja nur den ersten Satz. Für den wahrscheinlichen Fall, dass auch dieser überlesen wird, zitiert ihn der Rezensent gerne. Da steht geschrieben:

"Es ist ein Glück, dass es Leonard Riegel gibt."

Ein besseres Schlusswort kann es für diese Rezension nicht geben. Das muss schon deswegen sein, da es etwas ganz Neues ist. In keiner Rezension dieser Welt bildet der erste Satz eines Werkes das Schlusswort für eine Besprechung. Doch? Egal. Halt. Ist diese Behauptung überhaupt richtig und angemessen? Ist der Autor ein Glück? Hierzu noch eine ebenso letzte wie ausführliche Stellungnahme des Rezensenten:

Ja.

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