Leonardo Padura

 4,1 Sterne bei 176 Bewertungen
Autor von Das Havanna-Quartett, Der Nebel von gestern und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Leonardo Padura wurde 1955 in Havanna geboren. Er studierte Lateinamerikanistik und schrieb nach dem Studium für zahlreiche kubanische Zeitschriften. Seine Reportagen gehörten bald zu den meistgelesenen in Kuba. Bekanntheit erlangte er durch seinen Kriminalzyklus »Das Havanna-Quartett« und erhielt dafür zahlreiche renommierte Auszeichnungen.

Alle Bücher von Leonardo Padura

Cover des Buches Der Nebel von gestern (ISBN: 9783293404847)

Der Nebel von gestern

 (27)
Erschienen am 06.11.2015
Cover des Buches Adiós Hemingway (ISBN: 9783293304819)

Adiós Hemingway

 (25)
Erschienen am 06.11.2015
Cover des Buches Der Mann, der Hunde liebte (ISBN: 9783293404830)

Der Mann, der Hunde liebte

 (14)
Erschienen am 06.11.2015
Cover des Buches Die Durchlässigkeit der Zeit (ISBN: 9783293208872)

Die Durchlässigkeit der Zeit

 (14)
Erschienen am 24.08.2020
Cover des Buches Labyrinth der Masken (ISBN: 9783293304888)

Labyrinth der Masken

 (12)
Erschienen am 06.11.2015
Cover des Buches Wie Staub im Wind (ISBN: 9783293209909)

Wie Staub im Wind

 (8)
Erschienen am 10.07.2023
Cover des Buches Handel der Gefühle (ISBN: 9783293304871)

Handel der Gefühle

 (9)
Erschienen am 06.11.2015
Cover des Buches Das Meer der Illusionen (ISBN: 9783293304826)

Das Meer der Illusionen

 (6)
Erschienen am 06.11.2015

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Leonardo Padura

Cover des Buches Der Mann, der Hunde liebte (ISBN: 9783293404830)

Rezension zu "Der Mann, der Hunde liebte" von Leonardo Padura

Ein grandioser Roman, der nicht nur wegen seiner realen Begebenheiten und seiner welthistorischen Relevanz vollends überzeugt.
Ein LovelyBooks-Nutzervor 5 Monaten

Wer ist Jaime Ramón Mercader del Río, kurz Ramón Mercader? Und wer ist Lew Dawidowitsch Bronstein? Oder wer ist Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili? Letzter ging als Massenmörder in die Geschichte ein. Bekannter ist er unter dem Namen Josef Stalin. Der Zweite ist bekannter unter dem Namen Leo Trotzki. Trotzki war russischer Revolutionär und Wegbegleiter von Lenin und Stalin, Volkskommissar des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung, Transport, Verlagswesen sowie Gründer und einer der Organisatoren der Roten Armee. Nachdem Stalin die Macht an sich riss, entmachtete er 1927 Trotzki und ließ ihn 1940 in seinem mexikanischen Exil ermorden.

Sein Mörder war der Katalane und Sowjetagent Ramón Mercader.

Leonardo Padura erzählt meisterhaft die Geschichte dieser schicksalshaft miteinander verwobenen Biografien. Am Ende steht der Mord an Trotzki, so viel ist bekannt. Doch wer war Ramón Mercader? Wie wurde er zum Mörder? Wie konnte er einen Menschen ermorden, der sich der steten Gefahr des Mordkomplotts gegen ihn bewusst war, sich deshalb von mehreren Personenschützern bewachen ließ und sein Haus in eine Festung verwandelte (siehe Bild)?

„Der Mann, der Hunde liebte“ ist wieder ein Buch, dass ich auf Empfehlung eines guten Freundes gelesen habe und wie immer sind seine Tipps grandios. Leonardo Padura schreibt nicht nur einen überwältigenden historischen Roman, eine Kriminalgeschichte und eine Täter- wie Opferbiografie, er beschreibt zugleich die Geschichte einer Idee, die zur Ideologie verkommt. Auf der Bühne persönlicher Erlebnisse spielt sich die Weltgeschichte ab. Es ist eine Erzählung vom Bürgerkrieg in Spanien, vom Kampf der Internationalen gegen die Faschisten, vom Sozialismus und Kommunismus, von Machtstreben und politischen Morden.

Es ist zugleich auch eine persönliche Abrechnung des Autors mit der Pervertierung sozialistischer Grundsätze. Stalins Gewaltherrschaft reicht in die Biografien seiner Protagonisten und verändert sie für immer. Leonardo Padura ist dabei immer äußerst exakt, was die historischen Tatsachen betrifft. Lediglich die weißen Stellen in den bekannten Biografien und Geschehnissen, füllt Padura mit seinen Ideen. Ohne Zweifel hätte es genauso sein können. Ohne Zweifel werden die Personen so lebendig und ihre Gefühls- und Gedankenwelten so plastisch, dass man meint, Padura hätte nichts hinzugedichtet, sondern alles den Archiven entnommen. Das geht soweit, dass ich mich zwischendurch fragen musste, wer denn nun alles erfunden und wer reale Persönlichkeiten waren.

Leonardo Paduras „Der Mann, der Hunde liebte“ ist ein grandioser Roman, der nicht nur wegen seiner realen Begebenheiten und seiner welthistorischen Relevanz vollends überzeugt.

Cover des Buches Das Havanna-Quartett (ISBN: 9783293260078)
S

Rezension zu "Das Havanna-Quartett" von Leonardo Padura

Havanna - und nebenbei auch ein Krimi
Sanne54vor 6 Monaten

Für mich ist bei Krimis der Fall fast immer Nebensache, das muss ich vielleicht vorausschicken. Mich interessieren die Charaktere und die Stimmung - und die finde ich hier sehr gut, vielschichtig und gut beschrieben. Mario Conde wird zum Fremdenführer in die Seele der kubanischen Gesellschaft der späten 80er und frühen 90er. Der Leser taucht ein in staubige, schwüle Straßen, erlebt große Gastfreundschaft, viel Alkohol, muss leider auch viele vulgäre Situationen ertragen und ganz nebenbei ist Conde ja auch bei der Polizei, deshalb ist es eben auch ein Krimi.

Ich habe alle vier Bücher gerne gelesen, auch empfohlen, aber die „klassischen Krimi-Leser“ in meinem Bekanntenkreis waren weniger begeistert. Dennoch werde ich nicht müde, die Reihe zu empfehlen.

Cover des Buches Wie Staub im Wind (ISBN: 9783293005792)
DickeTillas avatar

Rezension zu "Wie Staub im Wind" von Leonardo Padura

Ein ständiges Suchen
DickeTillavor einem Jahr

Eine Freundesgruppe, der sogenannte Clan, wächst Mitte der 70er Jahre unter dem Regime von Fidel Castro in Kuba auf. Die jungen Leute verbringen die gemeinsame Zeit feiernd und diskutierend in ihrem Zufluchtsort, einem geräumigen, lichtdurchfluteten, aber längst in die Jahre gekommenen Haus in Havanna. Sie haben sich „ganz der Gegenwart hingegeben und im festen Vertrauen, dass ihnen allen eine Zukunft mit tausend Möglichkeiten offen stand“ (433), haben sie einander verbunden gefühlt. 

In den Jahren 1989/90 kommt es nicht nur im politischen Geschehen zu einer Zeitenwende. Auch zwischen der eingeschworenen Freundesgruppe kommt es zu Veränderungen. Es werden erste Zweifel an der Aufrichtigkeit und Integrität Einzelner gesät. Wer spielt mit dem Gedanken außer Landes zu fliehen? Wer bespitzelt wen? Und was hat es mit dem zweifelhaften Tod eines der Freunde auf sich? Bevor es Antworten darauf gibt, zerstreuen sich die Clanmitglieder nach und nach „wie Staub im Wind“ und die Gemeinschaft zerbricht. Große Entbehrungen wie der oft über Stunden fehlende Strom oder langes Schlangestehen vor Läden, die zu wenig von allem zu verkaufen haben und das zu überteuerten Preisen sowie die schwindende Hoffnung auf die Erreichung ihrer beruflichen Träume aufgrund von Repressalien und Korruption, treiben viele Mitglieder des Clans dazu, ins Exil zu gehen. Erst viele Jahre später werden die einzelnen Beweggründe und Wahrheiten zusammengefasst.

Der Roman erzählt von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit und vom Heimweh, der Suche nach Identität und von Enttäuschungen. Er handelt vom Erinnern und Vergessen wollen, von Freundschaft und Liebe. 

Leonardo Padura erzählt nicht linear. Zeitliche Sprünge, verschachtelte Handlungsstränge und wechselnde Erzählperspektiven gleichen einzelnen Puzzleteilen, die der Autor Seite um Seite geschickt und souverän zu einem gesamten Bild zusammenfügt. Die Protagonist*innen sind sehr authentisch skizziert worden. Ihre Erfahrungen in der Diaspora sind bewegend und tiefgründige dargestellt. Padura porträtiert aber  nicht nur einzelne Figuren und deren Lebensläufe mal melancholisch, mal unbekümmert, sondern entwirft auch ein zeitgenössisches Panorama Kubas zwischen Scheitern und Umbruch.

Dieser große Roman vereint den Anspruch auf eine unterhaltsam-spannend verwobene Lektüre einerseits und eine eindringliche, bedeutungsvolle Erzählung andrerseits. 

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