Leonardo Sciascia

 3,9 Sterne bei 27 Bewertungen
Autor*in von Tag der Eule, Einmal in Sizilien und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Einige Lebensetappen des großen Leonardo Sciascia Leonardo Sciascia kam am 8. Januar 1921 zur Welt: in Racalmuto, zwischen Agrigent (Girgenti) und Caltanisetta, inmitten der Schwefelgrubenwelt. Der Vater Pasquale war in die USA auswandert, diente freiwillig in der Army, blieb über diese seine Zeit wortkarg und verschlossen sein Leben lang; allenfalls verschaffte er sich in cholerischen Anfällen Luft oder in einem diktatorischen Familienregime, zu dem die 1919 geehelichte Genoveffa Martorelli gehörte und 1923 der Bruder Giuseppe, nach dessen Geburt Leonardo ins Haus der Tanten verbracht wird. Der Bruder in die Fußstapfen des Schwefelgrubenverwaltervaters gezwungen, nimmt sich 1948 das Leben. Leonardo spricht kaum je darüber, zu schwer die Last. Neben der Grundschule las Leonardo schon früh gewichtige Werke, es war die Zeit, da Bücher noch als Lebensmittel verstanden wurden, von Die Brautleute über Casanovas Memoiren. Mit 14 zog er zusammen mit der Familie nach Caltanisetta, wo er ein istituto magistrale, Schule zur Grundschullehrerausbildung besuchte; dort unterrichtete auch Vitaliano Brancati, Romanschriftsteller und Dramaturg aus Pachino, neue Lektüren für Leonardo waren Caldwell, Hemingway, Dos Passos, Faulkner. 1941 tritt er einen Job als Verwalter eines Getreidelagers an, schreibt sich an der Pädagogischen Hochschule in Messina ein; verlässt sie vorzeitig. 1944 - ist der 2. WK. mit der Landung der Alliierten in Sizlien zu Ende; seine ersten Zeitungsartikel erscheinen. Im Juli heiratete er, gerade 23jährig, Maria Andronico, im Jahr darauf kommt Laura, 1946 dann Anna Maria zur Welt. 1949 – tritt er in Racalmuto seine Stelle als Grundschullehrer an, gründet mit dem Verleger und Buchhändler Salvatore Sciascia, Caltanisetta, die Zeitschrift „Galleria“; aus seinen Notizen eines Grundschullehrers entstehen die Parrocchie di Regalpetra (1956) (dt. mehrere Titel): das sehr berührende Erinnerungspanorama seiner Heimatstadt, die fiktive Realität eines sehr authentischen Siziliens, ein J’accuse des faschistischen Ventennios, der anschließenden Demokratie in all ihrer Unreife und Unehrlichkeit, der Condition humaine nach vollständiger Aushöhlung von Moralität und Gewissen. Verhalten und mächtig zugleich Sciascias Erzählen holt er die schreckliche Wirklichkeit der Salzbauern und Schwefelgrubenarbeiter ans Licht, deren Arbeit, die einzig mögliche, zugleich ihr Todesurteil darstellt; die Schulkinder, in deren Gesichter die Qualen der Väter und die totale Aussichtslosigkeit auf eine wirkliche Zukunft gezeichnet sind. Die zweite Ausgabe erschien 1967 zusammen mit dem hier und heute von uns ins Deutsche übersetzten Werk Tod des Inquisitors (1964): die historische Studie eines so genannten Häretikers, seines idealen Mitbürgers aus Racalmuto, der 1658 den spanischen Inquisitor tötete, just als der ihn in der Folterkammer aufsuchte, und zwar mit seinen eisernen Handschellen (spätere Quellen sprechen von einem Foltereisen): sein Held Diego la Matina, der nach weiteren Folterungen in einem volksfestartigen Autodafé im Jahr auf dem Scheiterhaufen landet, bis zum Ende die Würde des Menschen hochhält, niemals einer nicht ausgewiesenen häretischen Schuld –nichts weiter als ein Menschlichsein, ein Sozialsein – abschwört, vor Gott, gegen Gott argumentiert und diesen als ungerecht bezeichnet. Auf diesen idealen Mitbürger war Sciascia bei den Recherchen zu seinem von vielen als sein bestes bezeichneten Werk gestoßen – das Ägyptische Konzil (1963), bekannt auch als der arabische Betrug. Sciascias Werk umfasst viele tausend Seiten. Der erste ins Deutsche übersetzte (Kriminal)Roman war Der Tag der Eule (1961), der erste in Italien, der die Mafia zum Thema hatte, Gewichtig auch Sciascias politische Karriere, die er 1975 als Kommunalpolitiker im Gemeinderat von Palermo begann (1967 war er mit der Familie in den Viale Scaduto nach P. gezogen), 1977 verlässt er unter Polemiken dieses Amt, was sich in Streitgesprächen und -schriften über die Rolle der Intellektuellen gegenüber dem Terrorismus niederschlägt; schreibt für zahlreiche nationale und sizilia

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

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Das Verschwinden des Ettore Majorana

Neu erschienen am 20.03.2025 als Taschenbuch bei Wagenbach, K.

Alle Bücher von Leonardo Sciascia

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Tag der Eule

(14)
Erschienen am 21.09.2023
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(2)
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(1)
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(1)
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(1)
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(1)
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(1)
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Neue Rezensionen zu Leonardo Sciascia

Cover des Buches Ein Sizilianer von festen Prinzipien (ISBN: 9783981976397)
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Rezension zu "Ein Sizilianer von festen Prinzipien" von Leonardo Sciascia

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Treue bis zum Schluss

Ein Buch, zwei Geschichten, zwei Ansichten. So schnöde und geheimnisvoll zugleich sich das anhören mag, so sehr ist man nach der Lektüre immer noch damit beschäftigt die Zeilen einzuordnen. Leonardo Sciascia war das Gewissen der Insel. Unbeirrbar – prinzipientreu – lag Sciascia dieses Buch so sehr am Herzen, dass er es am liebsten permanent umgeschrieben hätte. Doch er wusste auch, dass die Gefahr des „Verschlimmbesserns“ (auch wenn er diesen Begriff niemals verwendet hätte, sofern man ihn rückstandslos ins Sizilianische übertragen könnte) wie Damokles Schwert darüber schweben würde.

In „Der Tod des Inquisitors“ wird Fra Diego zum ungewollten Helden. Im 17. Jahrhundert haben die Spanier das Sagen über Sizilien. Und mit ihnen kam auch die Inquisition. Ein perfider Haufen tollwütiger zweifelhafter Idealisten, die mit Raffinesse und ungeheurer Gewalt ihrem eigenen Treiben durch Geständnisse eine Art Legitimation erlangen wollten. Fra Diego – ihn gab es wirklich – war einer, der sich diesem Treiben energisch entgegenstellte. Selbst unter der enormen Folter der Peiniger war sein Blick klar und geradeaus gerichtet. Sich der Gewalt beugen, kam für ihn nicht in Frage. Er ging sogar soweit seinem Peiniger den Schädel einzuschlagen. Wortwörtlich einzuschlagen! Das Ende: Der Scheiterhaufen. Für die meisten die letzte Chance sich reinzuwaschen – ergebnislos, wenn das Feuer einmal lodert, dann gibt es kein Zurück. Für Fra Diego „nur der Abschluss“ seines Lebens.

In der zweiten Geschichte geht es um einen Denunzianten im Chile der Pinochet-Diktatur. Einst lief er durch das gefürchtete Stadion, das zum Gefängnis umfunktioniert wurde, und zeigte mit dem Finger auf einstige Weggefährten. Ein Opportunist übelster Sorte, der nicht dem Mumm besaß sein Gesicht zu zeigen. „Der Mann mit der Sturmmaske“ versucht später Reue zu zeigen und wendet sich ein weiteres Mal. Er will Zeugnis ablegen und Reue zeigen, und zwar vor denen, die die Greueltaten aufzuklären versuchen. Ein schlussendlich sinnloses Unterfangen.

Beide Hauptfiguren sind literarische Helden, die in ihrem Tun die Aufmerksamkeit des Autors Sciascia erregten. Wobei es Sciascia wohlwollend vermeidet ihr Tun in Gut und Böse zu unterteilen. Er ist ein Chronist, der mit ironischen Mitteln das Treiben aller Beteiligten in ein Licht rückt, das viel Schatten wirft und somit Licht ins Dunkel bringt.

Der Essay von Maike Albath und der Text von Santo Piazzese sind – begreift man dieses Buch als typisch sizilianisches Menü mit der Einleitung der Verlegerin Monika Lustig als speichelanregende antipasto – sind das gelungene Dessert, nach dem man sich noch lange die Lippen lecken wird.

Cover des Buches Die Affaire Moro. Ein Roman (ISBN: 9783949558184)
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Rezension zu "Die Affaire Moro. Ein Roman" von Leonardo Sciascia

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Seit über vierzig Jahren ein aufwühlender Klassiker

„Es hatte keine Bedeutung für mich. Es war nur eine Affaire.“, so klingt es in einem schmalzigen Roman mit happy end. Und wenn man die Geschichte der Entführung von Aldo Moro, des ehemaligen (und zweimaligen) italienischen Ministerpräsidenten im Jahr 1978, unter dieser Phrase betrachtet, schauert es einem.

Im März 1978 entführten die Brigate rosse mit einem gewaltigen Waffenarsenal ausgestattet den Vorsitzenden des Nationalrates der Democrazia Cristiana. Nach 55 Tagen fand man seine Leiche, abgestellt in einem Kleinwagen. Offiziell hatte man alles getan, um Aldo Moro aus den Fängen der Entführer zu befreien – das liest sich gut. Klingt auch glaubwürdig… aber nur auf den ersten Blick. Zu tief waren die Gräben zwischen den Idealen des gläubigen Christen und den Machenschaften seiner Gegenspieler. Italien war in einer der heftigsten Wirtschaftskrisen des Landes. Moro wollte eine Allianz aller Parteien, um dieser Krise Herr zu werden. Er scheute auch nicht mit der Kommunistischen Partei zusammenzuarbeiten. Soweit die nüchternen Fakten. Was aber hinter verschlossenen Türen in den Parteizentralen, den Gremien, im Vatikan, in Ministerien besprochen wurde, ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt.

Schon im Jahr der Entführung schrieb Leonardo Sciascia „Die Affaire Moro. Ein Roman“. Sciascia, eines der Sprachrohre der Intellektuellen Italiens. Der Mahner. Der Wachrüttler. Der Unbeirrbare. Man kann bis heute nicht über die Entführung Moros sprechen ohne dieses Buch gelesen zu haben. Je weiter man sich in dieses Buch vertieft umso abstoßender  wirkt das handeln (bzw. das Nicht-Handeln) derer, die etwas hätten tun können. Eine Verbindung zur Affaire Dreyfus und Zolas „J’accuse“ („Ich klage an“) sind nicht von der Hand zu weisen.

Man stelle sich nur einmal vor, Derartiges würde heutzutage passieren. Mit den Möglichkeiten der sozialen Medien wäre das Wirrwarr der Wahrheiten um ein Vielfaches größer als noch vor fünfundvierzig Jahren. Straßensperren, gestammelte Statements aus der ersten Reihe bis hin zu den Hinterbänklern und denen, die nach vorne drängen. Politische Gegner, die im politischen Kalkül jedweden Respekt verlieren. Das Leid der Betroffenen würde durch den medialen Druck noch verstärkt werden. Die Täter – ebenso unter einem gesteigerten Druck – würden mehr Kraft aufwenden müssen, um einen klaren Kopf zu behalten. Und das Opfer? Abgeschnitten von der Außenwelt. In ständiger Ungewissheit. So wie damals.

Noch immer gibt es kein Rezept gegen derartige Terrorakte gegen den Staat. Es wird sie niemals geben. Auch wenn man sich noch sehr bemüht oder es zumindest vorgibt. Die Lehren aus diesem Buch, aus der Affaire Moro, sind immer noch nicht gezogen worden. Und das ist die traurige Erkenntnis, die Leonardo Sciascia auch vorhergesehen hat. Auch deswegen ist dieses Buch immer noch wichtig und lesenswert. Der neuen Ausgabe ist ein Essay des (ebenso wie Sciascia) sizilianischen Schriftstellers Fabio Stassi angefügt. Selbst nach Jahrzehnten lässt auch ihn die Affaire Moro keine Ruhe. Das unterscheidet sie von so vielen Affairen aus rührseligen Romanen.

Cover des Buches Einmal in Sizilien (ISBN: 9783803113603)
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Rezension zu "Einmal in Sizilien" von Leonardo Sciascia

Gwhynwhyfar
Eine Dorfchronik

«Er pfändete den Bürgern nicht nur die notwendigen Mittel und Werkzeuge für ihren Lebensunterhalt, sondern auch die Kleidung vom Leibe weg, die Decken, selbst die Bettgestelle, Mäntel und Umhänge, bis hin zu den Mützen der Kinder.»


Wer Sizilien kennenlernen möchte, wer seinen Zauber ebenso wie seine dunkle Geschichte verstehen will, muss Leonardo Sciascia lesen, den man das literarische Gewissen Siziliens nennt. Zum 100. Geburtstag des bekanntesten und wichtigsten Autors der Insel muss man an ihn erinnern, denn er verbindet seine Liebe, wie ebenso die kritische Betrachtung von Land und Leuten in seinen Romanen, die auf Sizilien spielen: brutale Gutsherren, Standespersonen, die sich immer wieder neue Abgaben einfallen lassen, um die Bauern auszupressen, ausgebeutete Arbeiter in den Schwefel- und Salzminen, der habgierige Adel, die Armut von Kindern, die um die Schulspeisung betteln, über Faschismus und den Einfluss der Mafia.


In dieser Novelle erzählt Leonardo Sciascia über den fiktiven Ort Regalpetra, der für jeden Ort auf Sizilien stehen könnte. Als Dorfchronik gestaltet, beschreibt er das Geflecht der Gutsherren, den Einfluss der Mafia, den Einzug des Faschismus und die Begeisterung des jugendlichen Erzählers für Mussolini und den Krieg. Bald aber begreift der junge Mann die Strukturen und wendet sich ab. Er wird später Volksschullehrer und hat es nicht einfach mit seinen Schülern, die Bildung nicht für wichtig halten, schon gar nicht mit den Vorschriften aus Rom.


«Dem Anwalt hatten sie Schafe gestohlen, sie hatten den Hirten an einen Baum gebunden. ... Der Anwalt sprach mit jedem, den er in der Stadt traf darüber. Der sagte zu ihm: ‹Warum wenden Sie sich nicht an Gaspare Lo Pinto?› Der Anwalt antwortete: ‹Ich habe mich an die Carabinieri gewandt.› Darauf der andere: ‹Gaspare ist in solchen Fällen besser als die Carabinieri‘.› ... ‹sagen Sie ihm, sie wären bereit, fünfundzwanzig-, fünfzigtausend zu zahlen und sie werden sehen, Sie kriegen die Schafe wieder.»


Großgrundbesitzer und Magistrat sind kreativ im Erfinden von Abgaben und Steuern. Neben den üblichen Steueren gibt es welche auf Getreide und Most, auf Obst- und Gemüsegärten, Monopolsteuer, Magazinsteuer, Ölsteuer, Wagensteuer, Schlacht- und Abdecksteuer. Die Bauern zahlen die üblichen harten Abgaben an den Gutsherren, aber dem nicht genug, erfinden diese zusätzlich den «terragggio» und den «terragggiolo». Selbst als Rom diese erweiterten Abgaben verbietet, kommen die Bauern nicht zu ihrem Recht. Die Obrigkeit vor Ort schert sich nicht darum, was in den Gesetzen des Landes steht. Wer sich als einfacher Mensch beschwert, vor Gericht geht, weil z. B. der Grundstein von seinem Land versetzt wurde, kann sicher sein, dass er es ist, der letztendlich bestraft wird, denn gegen die Mächtigen kann man nur verlieren. Dem Anwalt werden die Schafe gestohlen, die zweihunderttausend Lire wert sind. Und man muss ihm erklären, dass man den Dieb garantiert nicht finden wird – aber der Bürgermeister könnte helfen, die Schafe wiederzufinden, gegen einen Finderlohn. Man muss sich gut stellen mit diesem Mann – Mafiastrukturen. Hier wird gelogen und gefälscht, was das Zeug hält. Gegen den König kann man nichts sagen, auch nicht gegen Mussolini, so die Meinung der Menschen, denn «über dem König steht der Vizekönig» – und der ist vor Ort. Woher soll der König wissen, was in Regalpetra vor sich geht? Rom ist weit entfernt.


«Mit zehn Jahren werden sie schon in Stellung gegeben, damit sind es zu Hause weniger Münder, die Herrschaften geben ihnen zu essen und dazu noch ein paar abgelegte Kleidungsstücke. ... Man redet von ihnen wie von Tieren und nimmt lieber Jungen in Dienst als Mädchen, ja als ob von Katzen die Rede wäre, zieht man die Kater vor; bei den Weibchen gibt es Scherereien mit dem Jungekriegen ...»


Die schnörkellose Beschreibung der Geschichts- und Gegenwartsperspektive in Verbindng offenbaren das Gesellschaftsbild einer armen, ausgebeuteten Mehrheit, die aus der Erfahrung der eigenen Geschichte der Obrigkeit nicht trauen kann – mit Recht; sich gegen sie auflehnt, so weit wie möglich. Das Land, in dem die Zitronen blühen, das Goethe beschreibt, ist die eine Seite – das Leid der Menschen in einer geknechteten Gesellschaft die andere. Sprachgewaltig in Liebe zum Land und den einfachen Menschen bringt der Autor es immer wieder auf den Punkt. Leonardo Sciascia selbst stammt aus armen Verhältnissen, und die faschistische Vergangenheit hat sein Leben ebenso geprägt wie die Machenschaften der Mafia. Bevor er zu schreiben begann, war er als Volksschullehrer tätig. Insofern hat dieses Buch sicher starke autobiografische Züge. Die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse Siziliens bilden den Mittelpunkt seiner Werke. Bereits 1953 gewinnt er den «Pirandello-Preis» für sein Essay «Pirandello und der Pirandellismus». 1975 wird er als unabhängiger Kandidat über die Liste der PCI in den Stadtrat von Palermo gewählt. Von 1979 bis 1983 war er Abgeordneter für die Partito Radicale, Mitglied des Europäischen und des italienischen Parlaments.



Leonardo Sciascia wurde 1921 in Racalmuto auf Sizilien geboren. Schon während seiner langjährigen Tätigkeit als Volksschullehrer arbeitete er nebenbei als Schriftsteller und Journalist. Ab 1957 widmete er sich ausschließlich dem Schreiben. Sciascia verfasste zahlreiche Kriminalromane, Erzählungen, Essays und auch Gedichte. Er starb 1989 in Palermo. Weltberühmt sind seine kurzen Kriminalromane: «Der Tag der Eule», «Tote auf Bestellung», «Tote Richter reden nicht» und «Der Abbé als Fälscher», «Jedem das Seine»;  viele seiner Romane wurden verfilmt. In «Die Affäre Moro» setzt er sich mit der Entführung und Ermordung des Präsidenten Aldo Moro auseinander.

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