Cover des Buches Dünenkind: Nordseethriller (ISBN: 9781097602834)
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Rezension zu Dünenkind: Nordseethriller von Leonie Haubrich

Blauortsand

von KerstinMC vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Wie gefährlich kann eine Mutprobe werden? Spannende Geschichte im Wattenmeer

Rezension

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KerstinMCvor 5 Jahren

Das Cover ist in den klassischen Thriller Farben: rot, weiß und schwarz gestaltet. Eine Frau mit roten Haaren steht in den Dünen und schaut auf die Unwetterwolken, die sich über dem Meer zusammen brauen. Das kommende Unheil wird im oberen Bereich des Covers von zwei schwarzen Vögeln unterstützt. Für mich passt das Cover gut zur Geschichte und gibt einen guten Blick auf Unwetter an der Nordsee wieder.

Als ich hörte, dass Leonie Haubrich einen Thriller über meine Heimatregion geschrieben hat, musste ich den sofort lesen. Ich war gespannt, wie sie die Nordsee mit ihren Gefahren wieder spiegeln kann. Ich bin zwar kein Hallig Kind, wie die Protagonisten im Roman, doch bin ich direkt hinterm Deich auf der Halbinsel Eiderstedt aufgewachsen. Und so habe ich eine gewisse Vorstellung vom Halligleben.

Die Bake vom Blauortsand gibt es wirklich, die Hallig Hulhan ist ein fiktiver Ort irgendwo im Wattenmeer von Schleswig Holstein. Da der Blauortsand ein Hochsand vor Büsum ist. Habe ich mir vorgestellt, dass die Hallig auch irgendwo dort zu finden ist. Die Hallig selbst habe ich mir vorgestellt wie Hooge, mit ein paar Warften, einer Kirche und einer Mini-Schule. Die Verbindung zum Festland habe ich mir wie den Weg von Nordstrand nach Südfall gedacht. Dort kann man bei Ebbe mit Pferd und Wagen über das Watt vom Festland zur kleinen Hallig gelangen. Mit diesen Bildern im Kopf habe ich den Thriller verschlungen.

Die Protagonistin Marissa hat als Jugendliche ihre Heimat die Hallig Hulhan verlassen und sich geschworen niemals zu dem Grauen zurück zukehren. Doch das Leben will es anders mit der inzwischen 46 jährigen. Die Geschichte springt vom Jahr 2019 immer wieder zurück ins Jahr 1989 wo alles begann. Durch den Wechsel der Zeit baut sich die Spannung immer mehr auf. Warum graut es Marissa so sehr vor der Hallig? Was ist kurz vor ihrem Schulabschluss passiert?

Mit wenigen Worten gelingt es Leonie Haubrich den Schrecken der Nordsee zu vermitteln. Ich bin nie bei einer Sturmflut auf einer Hallig gewesen, doch so wie im Buch stelle ich es mir vor. Ich habe nur nach den Sturmfluten am Deich eventuelle Verluste der Halligen gefunden. So wurden immer mal Schilder und Zäune angespült. Für mich war der Sturm und der damit verbundene hohe Wasserstand immer faszinierend. Ich bin bei Sturm gerne nach draußen gegangen und habe mir die Wellen samt Schaumkronen angeschaut. Allerdings musste ich auch nicht die Erfahrung wie Marissa machen, die sie nur mit schrecken zurückgelassen hat.

Ich fand das Buch spannend und erschreckend zugleich. Bei der Lektüre habe ich Lust auf eine Wattwanderung bekommen. Ich bin als Jugendliche gerne alleine durchs Watt zur Fahrrinne gewandert um dann mit der aufkommenden Flut die Kilometer wieder zurück zu schwimmen. Bei meinem nächsten Heimatausflug werde ich mich mal wieder in die Nordseefluten stürzen.

Ich empfehle das Buch gerne weiter.

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