Rezension zu "Dünenkind: Nordseethriller" von Leonie Haubrich
Ein Buch, was sehr stark von den (gelungenen) Beschreibungen des Handlungsortes lebt.
Es spielt auf einer (fiktiven) Hallig.
Marissa kehrt dorthin nach 30 Jahren Abwesenheit zurück, als sie erfahren hat dass ihr Vater nicht mehr lange zu leben hat. Da sie die Insel seinerzeit in einer Art Nacht und Nebelaktion verlassen hatte ist man gar nicht so gut auf sie zu sprechen. Sie ist jetzt eine „von denen“, vom Festland, und gehört nicht mehr zur eingeschworenen Inselgemeinschaft.
Der Grund ihrer „Flucht“ war u.a. ein ziemlich brutales und gefährliches Initiationsritual, was sie als Jugendliche über sich ergehen lassen musste, wenn sie „dazu“ gehören wollte.
Marissa, die überraschend erfährt, dass sie eine junge Halbschwester hat, der in wenigen Tagen der gleiche Ritus bevorsteht, will alles daran setzen, dies zu verhindern und gerät alsbald in große Gefahr...
Das Buch lässt sich flüssig und in einem Rutsch lesen. Es spielt in zwei Zeitebenen, in der Jetztzeit und in der Zeit vor 30 bzw. 29 Jahren.
Da der Clique von damals und dem Ritual – die betroffene Person muss eine Nacht allein bei Flut an eine Bake gebunden aushalten – sehr viel Raum gegeben wird, erinnerte mich das Buch eher an einen Roman für Jugendliche als an einen „Thriller“. Die Personen bleiben etwas konturlos und die Storyline ist nicht besonders anspruchsvoll.
Was der Autorin aber sehr gut gelingt ist die Beschreibung der Elemente, der Nordsee, das Gefühl, auf so einer winzigen Insel dem Meer ausgeliefert zu sein. Hier punktet das Buch und es kommt Spannung auf.
Da mich das Buch während des Lesens ganz gut unterhalten hat, gebe ich wohlwollende 3 *, jedoch eher keine Leseempfehlung.