Ich fand das Buch ganz ok. Am Anfang war es vielleicht ein wenig schleppend, aber es ging dann schnell spannend weiter, bis es am Ende richtig abgeht. Die Sprache war gut. Ich konnte mich in die verschiedenen Szenerien gut hineinversetzen. Es ist ein schönes Buch für zwischendurch, da es nicht so lange ist.
Leopold Federmair
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Leopold Federmair
Ein Casting. Für einen Film. Betrug entfährt es gleich Aoyama. Die Bedenken kann Yoshikawa sofort beiseiteschieben. Im Nu hat er einen Marketingplan parat. Werbung im Radio, er hat sogar schon die Zielgruppe und somit die Sendezeit im Kopf. So als wenn er den Plan schon seit Jahren in der Brieftasche mit sich herumträgt und nun endlich das zerknitterte Papier mit einem Taraaaa präsentieren kann. Naja, wenn’s gar nicht anders geht?!
Eine der besten Horrorgeschichten.
Ryu Murami übertrifft hiermit andere Meister dieses Genres- etwa Poe oder Stephen King .
Die Idee dahinter, eine Castingshow mit 1000 Bewerberinnen zu veranstalten, damit der Freund eines Regisseurs eine Frau zum Heiraten findet, ist nicht nur übertrieben, sondern ziemlich bescheuert. Allein das zu akzeptieren war ziemlich schwer. Es verliert dadurch stark an seiner Glaubwürdigkeit. Auch wenn die Idee einen gewissen Mut erfordert, um das an den Leser zu verkaufen, funktioniert es einfach nur nicht, weil sie so unglaubwürdig ist.
Wenn man das ignoriert und weiterliest, hat man das Problem mit der Spannung. Meistens baut man Spannung mit vagen Andeutungen auf, die dem Lesefluss einen gewissen Reiz verleihen. Doch dieser Autor zeigt direkt auf seine Figur und ruft dabei ganz laut: Sie ist böse! Sie wird etwas Schreckliches tun! Und die männliche Figur ist ein Vollidiot.
Das zerstört den ganzen Spannungsbogen, denn ich weiß, etwas ziemlich Schreckliches wird passieren. Vage Andeutungen hätten dem Buch so gut getan, aber in dieser Form lese ich mich durch eine langweilige Vorgeschichte und warte auf die Wende.
Die Sexszene war fantastisch. Damit meine ich, dass da das kranke Wesen der Frau plötzlich hervorgetreten ist und in mir endlich etwas ausgelöst hat. Da war ich Feuer und Flamme und nicht, weil sie miteinander geschlafen haben, sondern sie ihn in dem Moment gekonnt geködert und förmlich missbraucht hat. Das war so spannend, so krank und ich dachte wirklich, dass sich die Mühe bis dahin gelohnt hat. Doch danach hat die Geschichte wieder an Kraft verloren und wurde ziemlich öde.
Im Finale kommt es zu einem abrupten Perspektivenwechsel, der alles erklärt und das ist echt schlecht. Normalerweise wird langsam aufgeklärt, ohne einen abrupten Wechsel. Schritt für Schritt. Hier schüttet der Autor einfach das Geheimnis über den Leser und diese Überraschung macht die ganze Vorarbeit zunichte.
Es fühlte sich irgendwie sinnlos an. Der ganze Gewaltakt wirkte auf mich inszeniert, als wollte der Autor seine Figur bloßstellen. Schließlich endet es abrupt und alles ist vorbei. Wieso die Frau glaubte, dass der Protagonist sie anlügen würde, wurde nicht erklärt. Es war vorbei, der Autor hat die offenen Fragen der Interpretation des Lesers überlassen, was in diesem Fall völlig dumm war, da das Buch schlichtweg schlecht ist und ich nicht mehr darüber nachdenken möchte.
Wenn ein Autor schreibt, er könne so etwas schwer beschreiben, hat er als Autor in meinen Augen versagt.
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