Les Edgerton

 4,8 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping, Primat des Überlebens und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Les Edgerton hat einen etwas unkonventionellen Hintergrund für einen Literaten. Bevor er seinen Abschluss an der Indiana University in South Bend machte, sich mit creative writing beschäftigte und fünfzehn Bücher veröffentlichte, hatte der in Odessa, Texas, geborene Edgerton über vier Jahre in der Navy zugebracht und wegen Einbruchs, bewaffneten Raubüberfalls und versuchter Hehlerei zwei Jahre im berüchtigten Pendleton Reformatory abgesessen. Mittlerweile lebt der Vater zweier Töchter aus früherer Ehe mit Frau und Sohn in Ft. Wayne. Bei uns im Programm: Der Vergewaltiger (Bd. 40) und Primat des Überlebens (Bd. 45)

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping (ISBN: 9783946582052)

Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping

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Neu erschienen am 30.05.2025 als Taschenbuch bei PULP MASTER.

Alle Bücher von Les Edgerton

Cover des Buches Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping (ISBN: 9783946582052)

Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping

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Erschienen am 30.05.2025
Cover des Buches Primat des Überlebens (ISBN: 9783927734937)

Primat des Überlebens

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Erschienen am 06.12.2023
Cover des Buches Der Vergewaltiger (ISBN: 9783927734722)

Der Vergewaltiger

(0)
Erschienen am 18.12.2016

Neue Rezensionen zu Les Edgerton

Cover des Buches Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping (ISBN: 9783946582052)
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Rezension zu "Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping" von Les Edgerton

Janko-Unchained
Les Edgerton - Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping

Les Edgerton - Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping

(Pulp Master)


- eigensinnige, brutale und anrüchige Pulp-Komödie -


New Orleans, Louisiana, 2003. Die beiden dauerabgebrannten Loser Pete Halliday und Tommy LeClerc feilen an ihrer kriminellen Karriere. Sie wollen an das ganz große Geld. Zunächst gilt es jedoch die nötigen Barmittel für ein ordentliches Outfit zu besorgen, um nicht vom Fleck weg von den Ordnungshütern eingebuchtet zu werden. Bereits dieser Plan krankt an allen Ecken und Enden und ist zum Scheitern verurteilt. Also heckt das Ganoven-Duo als Nächstes einen todsicheren Plan aus, um einen Supermarkt auszurauben, was ebenfalls mächtig in die Hose geht und in einem totalen Desaster mündet. Plötzlich klebt den beiden Kleinkriminellen nämlich die Cosa Nostra am Hintern. Pete - "ich hatte Geschlechtskrankheiten gehabt, die erfolgreicher verlaufen waren" - Halliday, der ehemalige Profi-Baseballspieler, der wegen illegaler Sportwetten aus der Liga ausgeschlossen wurde und sein Halbblut-Gauner-Kollege Tommy "Strudel des extremen Irrsinns" LeClerc, haben unwissentlich in ein Wespennest gestochen und nun die Cajun-Mafia am Hals. Einer der vielen Gründe, warum sie fortan um ihr Leben bangen müssen. 


Der verstorbene US-amerikanische Schriftsteller Les Edgerton macht sich, in seiner provokanten, 365 Pagina zählenden Krimikomödie "Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping", eine locker-flockige, mit einer Nuance an Metaphorik versehene Rhetorik zu Eigen. Das Kopfkino springt darauf zielstrebig an wie ein Alligatorbulle und lässt sich vom eigensinnigen Humor, sowie dem brutalen, anrüchigen und politisch unkorrekten Vibe tragen. In eine testosterongeschwängerte Essenz getaucht, lässt diese gewaltbereite, schmutzige und sexistische Southern Noir Komödie sicherlich kein Auge (und auch keine ...) trocken.


„Und dann war da noch die heiße Braut auf der Tribüne, die mir immer wieder zeigte, dass sie an diesem Tag vergessen hatte, ihre Unterwäsche anzuziehen. Sie zeigte mir ihr Lächeln zweimal: horizontal und vertikal.“ Zitat S. 10


Die sexuellen Anspielungen und Handlungen werden zwar nicht allzu explizit dargestellt und gehen daher auch nicht zu sehr in die Tiefe, aber die allgemeinen Perversitäten sind doch weit unter der Gürtellinie. So werden Prostituierte, Pädophile, Masochisten, Buchmacher, organisierte Kriminalität und korrupte Bullen ebenso in die deftige bis chaotische NOLA-Ursuppe gemischt, wie Drogen, Alkoholmissbrauch, außerkörperliche Erfahrungen, Betrug, Erpressung, Verstümmelung und Mord. Edgerton streut hierbei genügend landschaftliche Kulisse in seine Pulp-Komödie, die auch eine kleine Romanze bietet, um dem "spicy" multikulti Flair des Big Easy gerecht zu werden. 


Die beiden Halunken, die tagein, tagaus mit Gaunereien beschäftigt und um keine Ausrede verlegen sind, kommen mir von ihrer Flapsigkeit her so vor, wie Cheech und Chong. Wie "Dumm" und "Dümmer" manövrieren sich die zwei Gesetzlosen von einer grotesken Situation in die nächste, wobei ihnen die Kugeln nur so um die Ohren fliegen. Zu allem Überfluss verliebt sich Pete auch noch in die Teilzeit-Prostituierte Cathy "Cat Duplaisir" Hebert, die ihn für ein paar Tage bei sich unterkommen lässt. Und dann kommen die zwei Hohlbratzen auf die irrwitzigste Idee überhaupt. Der Plan ist so ultimativ bescheuert, dass man es kaum in Worte fassen kann und man sich unweigerlich fragt: "Was treiben die beiden Hobby-Idioten da eigentlich?" Die Erfolgsaussichten sind jedenfalls so sicher, wie die Wiederkunft des Herrn. Für ihren ganz großen Coup haben sich die beiden Spinner nämlich einen der einflussreichsten Männer in ganz "Big Easy" ausgesucht. Sie wollen ihn entführen und einen Millionenbetrag für ihn erpressen. Das klingt nicht nur todessehnsüchtig. Das ist es auch..., bis die zwei Todgeweihten ihren irrwitzigen Plan in die Tat umsetzen.


Die gedankenprononcierte Story, die einem Hybriden aus einem Tarantino-Film, einer Episode Cheech und Chong, sowie der Serie "My Name Is Earl" entsprungen sein könnte, muss sich schon mit ein paar abgedroschenen Sprüchen herumschlagen. Das Gesamtbild des amoralischen Storyboards, das im Jahre 2014 unter dem Originaltitel "The genuine, imitation, plastic kidnapping" erschien, überzeugt jedoch eindeutig. Les Edgerton, der vier Jahre lang als Kryptograf in der US Navy diente, weiß wovon er schreibt, verbüßte er doch in den 1960er Jahren eine Haftstrafe wegen Einbruchs zweiten Grades im Pendleton Reformatory. Edgerton hatte vergleichsweise Glück, ließ sich der Richter doch auf einen Vergleich ein, der die insgesamt 82 Einbrüche, zwei Raubüberfälle (einer davon galt als bewaffneter Raubüberfall) und ein Fall von Hehlerei auf eine einzige Anklage reduzierte. So verbrachte der, 1943 in Odessa, Texas geborene Schriftsteller lediglich zwei Jahre, einer Strafe von zwei bis fünf Jahren in besagtem Zuchthaus. Der Vater zweier Töchter (Britney und Sienna) aus früherer Ehe lebte bis zu seinem Tod mit seiner zweiten Frau Mary und seinem kurz zuvor verstorbenen Sohn Michael in Ft. Wayne. Les Edgerton verstarb am 31.08.2023 an Covid-19. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er insgesamt 23 Bücher. Unter anderem auch "Der Vergewaltiger", sowie "Primat des Überlebens", die beide bei Pulp Master erschienen sind. "Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping" dürfte auch dem einen oder anderen Festa Leser zusagen. 


Fun-Fact: Noch keine elf Lenzen auf dem Buckel, verbrachte Les einen Großteil seiner Zeit in der Bar seiner Großmutter, in der er "Mädchen für alles spielte", was auch das Ausschenken von Alkohol und das Servieren von Essen umfasste. Nachdem ihn seine Großmutter in die Gepflogenheiten ihres Taxiunternehmens eingeführt hatte, übernahm er im Alter von zwölf Jahren die Nachtschicht in einem Taxi, um nur eine Stunde später Zeuge davon zu werden, wie einer der Taxifahrer einen anderen erschoss, der ihn mit einer Klapperschlange quälte. Les rief die Polizei und wurde später bei der Gerichtsverhandlung als Zeuge aufgerufen. Der Schütze wurde letztlich für unschuldig befunden, da er in Notwehr gehandelt hatte.


(Janko)


https://lesedgertononwriting.blogspot

https://www.facebook.com/LesEdgertonAuthor


Brutalität/Gewalt: 70/100

Spannung: 78/100

Action: 80/100

Unterhaltung: 87/100

Anspruch: 34/100

Atmosphäre: 72/100

Emotion: 57/100

Humor: 48/100

Sex/Obszönität: 43/100


https://lackoflies.com - Wertung: 85/100


https://lackoflies.com - Altersempfehlung: ab 16 Jahren (aufgrund der Brutalität und sexueller Abartigkeiten)


Les Edgerton - Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping

Pulp Master

Krimikomödie

Buchreihe: Pulp Master, Band 52

ISBN: 978-3-946582-05-2

365 Seiten

Paperback

Originaltitel: The genuine, imitation, plastic kidnapping (2014)

Aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Rohmig

Erscheinungstermin: 30.05.2025

EUR 16,00 Euro [DE] inkl. MwSt.


Weitere Formate:

ISBN eBook (epub): 978-3-946582281

Erscheinungstermin: 23.05.2025

EUR 11,99 Euro [DE] inkl. MwSt


"Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping" bei Pulp Master: https://www.pulpmaster.de/wp/les-edgerton-das-grenzgeniale-pseudo-kidnapping/

Cover des Buches Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping (ISBN: 9783946582052)
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Rezension zu "Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping" von Les Edgerton

aus-erlesen
Straight up oder doch nicht so dämlich wie gedacht

So viele erste Male! Schon der erste Satz, das erste „erste Mal“ gibt die Marschrichtung vor: Ein Plan ist ein Plan ist ein Plan. Ob und dass er funktioniert, steht in den Sternen. Und die funkeln für Pete Halliday und Tommy LeClerc nicht besonders helle. Warum auch?! Die beiden sind es ja auch nicht! Das wird ein Spaß diesen zwei Knalltüten beim Planen, bei der Ausführung ihrer Pläne und beim … (na, was wohl?!) zuzusehen. So viel sei schon mal verraten. Im Süden, New Orleans, Big Easy ist nichts easy. Oder vorhersehbar. Oder vom Glück begünstigt. Was jedoch feststeht ist die Tatsache, dass jeder hier eigene Pläne und Vorstellungen hat. Die Ausführung ist der Unterschied, der die Spreu vom Weizen trennt.

Pete war mal Baseballspieler, Major League. War einer der Besten, ganz gut, in der Liga, in seinem Verein, auf seiner Position, für ein paar Innings. Doch seine Zockerei – er setzte permanent seinen gesamten Lohn auf die falschen Teams – brachten ihm erstmal die Kündigung und sein satte Abfindung ein. Letzte ist aufgebraucht. Frisches Geld muss rein. Tommy ist der Mann, den Pete braucht, um an den benötigten Zaster zu kommen. Einen Plan gibt’s schon. Die Cajun-Mafia über den Tisch ziehen. Ganz einfach. Hat noch nie jemand gemacht.

Dafür brauchen die beiden aber erstmal Anzüge, sonst fallen sie in der Gegend, wo sie ihr Ding drehen wollen zu sehr auf. Schon das geht erstmal gründlich in die Hose, nicht in die Anzughose. Die haben sie da immer noch nicht. Aber einen wütenden Mob aus der Straßenbahn gegen sich aufgebracht…

Irgendwo muss Pete auch unterkommen. Ein obdachloser Gangster mit dem Plan für das ganz große Ding – das geht nicht. Cat, bei ihr kommt er unter. Kellnerin. Cat Duplaisir, Teilzeitnutte – schon allein für den Namen müsste Les Edgerton posthum noch einmal (nicht zum ersten Mal!) geehrte werden.

Tja, was haben wir? Zwei Typen, die sich für ausgebufft halten, aber nicht in der Lage in ihrem Oberstübchen für Ordnung zu sorgen. Hochtrabende Ideen - nein, als Plan kann man nichts bezeichnen, was ihnen durch die Rübe geht - laufen bei ihnen wild durcheinander. Ein entführter Mafiaboss, dessen Gefolge alles (wirklich?) daran setzt, den Chef wieder zurückzuholen … ohne dabei auch nur einen müden Dollar Lösegeld zu zahlen. Und dann noch die „richtige“ Mafia. Mit und bei denen hat Pete auch noch eine (nee, mehrere Rechnungen) offen.

„Das grenzgeniale Pseudo-Kidnapping“ rotzt auf Konventionen. Wer hier geradlinig spielt, ist schon auf der Verliererstraße. Querschläger von allen Seiten. Fouls en masse. Und mittendrin der Betrachter (sprich Leser), der sich vom Spielfeldrand die ersten Gehversuche in Sachen Gangstertum amüsiert anschauen darf. Immer in der Gefahr lesend, dass er königlich meisterhaft wird.

Cover des Buches Primat des Überlebens (ISBN: 9783927734937)
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Rezension zu "Primat des Überlebens" von Les Edgerton

aus-erlesen
Überwältigender Noir

Jake Bishop hat die dunklen Zeiten und Seiten hinter sich gelassen. Den Knast will und wird er niemals wieder von innen sehen. Das hat er sich und seiner Frau Paris geschworen. Ein Friseursalon soll mehr als nur der materielle Beweis für seine Wandlung sein. Der american dream wird aber durch das Auftauchen seines einstigen Zellengenossen Walker auf den schmalen Grat der Vernunft geführt. Ein letztes Ding – das sei er ihm schuldig. Ein Juwelenraub soll es werden. Ein Desaster droht es zu werden. Denn im Hintergrund lauern weitaus größere Gefahren als Jake Bishop es sich hätte vorstellen können. So sieht der perfekte Plot eines perfekten Noir-Romans aus. Und Les Edgerton ist der ideale Schreibzeuge dieser story. Denn auch er saß zwei Jahre in Pendleton Reformatory ein. Er entkam den Versuchungen danach. Und er weiß welche Fallstricke „da draußen“ auf die stigmatisierten Ex-Knackis warten können…

Jake lässt sich breitschlagen und trifft sich mit Walker. Ein Treffen zweier Freunde nach vier Jahre der Stille ist es nicht gerade. In einer Bar entspinnt sich ein Gespräch, das von Entschlossenheit und Vorsicht geprägt ist. Jake ist fest entschlossen sich nicht von Walker einlullen zu lassen. Er vermutet richtig, dass sein Gegenüber ihn in etwas hineinziehen will, das ihm – Jake – ein für allemal aus dem Verkehr ziehen würde. Und Walker ist fest entschlossen nur die Karten aufzudecken, die er auch wirklich zeigen will. Die Wortwahl lässt keine Zweifel über. Hunderttausend für Jake, hunderttausend für Walker. Keine Alarmanlage. Alles ganz easy! Doch Jake bleibt hart. Bis … ja, bis Walker den Joker zückt, das Totschlagargument bringt.

Dass von nun an nichts mehr so ist wie es mal war, wie es sein soll, wie Jake sich seine Zukunft vorgestellt hat, ist sonnenklar. Der Weg ist das Ziel, besagt ein asiatisches Sprichwort. Doch dieser Weg ist so steinig und voller Fallen, dass sich Jake bald im falschen Film wähnt. Nichts ist mehr wie es einmal war. Außer vor vielen Jahren. Und da wanderte Jake zum ersten, später zum zweiten Mal ein. Das dritte Mal wäre dann das dritte und letzte Mal. Die Zukunft mit Paris und dem Friseursalon würde wie eine Seifenblase zerplatzen. Die knackigen Frotzeleien in der Bar sind nicht mehr nur blasse Erinnerungen an den Beginn der Wende im Jakes Leben. Sie sind reale Angstgebilde, die wie ein Presslufthammer an den Grundfesten von Jakes Leben knabbern wie ein Aasgeier am toten Leib eines erlegten Tiers. Es gibt immer einen Ausweg – so hat Jake es sich immer eingeredet. Doch dieses Mal scheinen die Zeichen die Umrisse von Pendleton ganz klar nachzuzeichnen. Der einfache Weg ist oft der Einfachste…

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