Leticia Wahl

 4,4 Sterne bei 58 Bewertungen
Autor*in von Was dazwischen bleibt.

Lebenslauf

Leticia Wahl (*1993) wuchs im idyllischen Nordhessen auf und zog nach ihrem Abitur in die große weite Welt. Genauer gesagt landete sie 90 km südwestlich – in Marburg. Dort absolvierte sie ihr Studium in Erziehungs- und Bildungswissenschaften und Psychologie. Neben Studium, Theater und Musik begann sie 2013, im Kontext der Slam Poetry auf die Bühne zu treten, und ist seither internationale Reisepoetin, Moderatorin, Workshopleiterin und Veranstalterin. Sie ist ein fester Bestandteil der ältesten Lesebühne Marburgs und wurde 2017 hessische Vizemeisterin im Poetry Slam. Seither hält sie die Lyrikkanone fest in der Hand. PiuPiuPiu. Energetisch, fasziniernd und immer mit einem Schmunzeln im Gesicht. Egal, wie ernst die Lage, sie feiert die Poesie und alle Menschen, die das auch tun. Ansonsten lässt sie sich auch so ganz schöne Dinge einfallen und kann privat ganz nett sein. Außer man zockt sie bei FIFA ab ...

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Leticia Wahl

Cover des Buches Was dazwischen bleibt (ISBN: 9783954611249)

Was dazwischen bleibt

(1)
Erschienen am 24.09.2018

Neue Rezensionen zu Leticia Wahl

Cover des Buches Poet X (ISBN: 9783499001864)
wordworlds avatar

Rezension zu "Poet X" von Elizabeth Acevedo

wordworld
Ein kraftvoller, lebendiger und wütender Jugendroman!

Handlung: Der Debütroman von US-Poetry-Slammerin Elizabeth Acevedo stand viel zu lange auf meiner Wunschliste, bis ich es auf einem Schnäppchenmarkt beim ersten Blickkontakt adoptiert habe (Übersetzung: ich habe mich ganz asozial draufgestürzt, als ich es zwischen ein paar Kinderbüchern entdecket habe und kann nicht garantieren, dass umstehende potentielle Konkurrenten keinen Rempler bekommen haben - aber was tut man nicht alles für günstige Bücher, muhahaha). Als ich "Poet X" dann gelesen habe, konnte ich kaum glauben, was mir die ganze Zeit über entgegen ist. Denn Elizabeth Acevedo erzählt hier kraftvoll, lebendig und wütend von Rassismus, Religion, Sexualität, Erwachsenwerden, erster Liebe, Freundschaft, Familie und dem Finden der eigenen Stimme. Aus der Ich-Perspektive geschrieben sind wir dabei sehr nah an unserer Protagonistin und begleiten sie durch ihren Alltag - die Schule, den Kommunionsunterricht, das Familienleben - und auch durch diverse Konflikte und Abgründe, die sich auftun, als sie beginnt, für das zu kämpfen, was sie ist: eine Poetin.


Schreibstil: Betrachtet man nur die sich hier abzeichnende Handlung und die Themen, hätte Elizabeth Acevedo also auch einen durchschnittlichen Coming-of-Age-Roman erzählen können, in dem die Protagonisten wie viele Leidensgenossen ihres Alters nach Freiheit und Selbstverwirklichung streben. Wodurch sich "Poet X" von anderen Jugendromanen abhebt, ist die Erzählweise. Die Autorin erzählt Xiomaras Geschichte in Form von 240 kurzen Gedichten, die eingeteilt in drei größere Abschnitte fließend ineinander übergehen. Dabei variieren Form, Stil, Anordnung auf der Seite und teilweise auch die Sprache - der grundsätzliche Erzählton bleibt jedoch gleich und die Energie, Wut und Vitalität, die von den wenigen Zeilen ausgeht, haben mich laufend beeindruckt. Man muss sich zwar erstmal auf das ungewöhnliche Format einlassen, das nicht ausführliche Erzählung, nicht gereimtes Gedicht, nicht vorgetragener Slam, sondern irgendetwas dazwischen ist, doch wenn man das tut, treffen die Worte direkt ins Herz. Dabei ist anzumerken, dass die Übersetzung durch die deutsche Poetry-Slammerin Leticia Wahl wirklich außerordentlich gut gelungen ist, ich kann mir aber vorstellen, dass das Buch in Originalsprache nochmal deutlich mehr Kraft entfaltet. 


Figuren: Hervorsticht vor allem die Hauptfigur Xiomara, deren Name "eine, die zum Kämpfen bereit ist" bedeutet und die mit ihren knapp 16 Jahren auch schon eine Menge kämpfen musste. Sie schwingt nicht nur auf den Straßen von New York für ihren zarten, nerdigen Zwillingsbruder regelmäßig die Fäuste und muss sich gegen sexualisierte Übergriffe wehren, seit sie eine üppige Figur bekommen hat, sondern steht auch im Konflikt zur strengen religiösen Erziehung ihrer Mutter, die aus dem Wildfang am liebsten eine Nonne machen würde. Aus der dominikanischen Republik stammend ist sie eine dunkelhäutige Latina und entspricht damit ganz und gar nicht der durchschnittlichen YA-Protagonistin. Und genau das war es, was Elizabeth Acevedo nach eigenen Angaben dazu gebracht hat, diese Geschichte zu schreiben: als eine Schülerin zu ihr sagte "keines dieser Bücher handelt von uns. Wo sind die Bücher über uns?" und damit anprangerte, dass auch in Büchern die Sichtbarkeit von farbigen Menschen viel zu gering ist. 

 


Die Zitate

"Vielleicht ist es das, was Freundschaft ausmacht.
Man hilft sich täglich gegenseitig,
die beste Version seiner selbst zu sein,
schafft einen Ort, eine Zuflucht, ein Zuhause,
wenn man es woanders verloren hat."


“Hoffnung ist das Ding mit Federn.
Und auch wenn ich zweifele, dringt sie doch flatternd in die Ecken meines Körpers“


"Sein Grinsen wirkt auf einmal traurig,
und ich denke an all die Dinge, die wir sein könnten,
wenn uns niemand sagte, unsere Körper seien dafür nicht gemacht."


"Mein Herz ist eine Hand,
die sich langsam
zu einer Faust ballt.
Es ist eine schrumpfende Rosine.
Gekrümmte Finger,
die keine andere Hand finden,
die sie hält.
Bis sie merken,
sie schneiden sich
ins eigene Fleisch."


"Wäre mein Körper eine Flasche Mineralwasser, 
dann eine, die kräftigt geschüttelt wurde,
die jeden Moment explodieren kann 
und die ganze Welt 
schwallartig überrascht."


"Es war nur ein Gedicht, Xiomara", denke ich.
Doch es fühlt sich an
wie ein Geschenk."

 


Fazit

Ein kraftvoller, lebendiger und wütender Jugendroman, der mit einer kämpferischen Protagonistin, wichtigen Themen und einer poetischen Erzählweise besticht. Zwar muss man sich auf das ungewöhnliche Format erstmal einlassen, das nicht ausführliche Erzählung, nicht gereimtes Gedicht, nicht vorgetragener Slam, sondern irgendetwas dazwischen ist, doch wenn man das tut, treffen die Worte direkt ins Herz. 

 

Cover des Buches Poet X (ISBN: 9783499001864)
T

Rezension zu "Poet X" von Elizabeth Acevedo

TESS
Wunderschönes Buch zum verlieren

Mich hat dieses Buch direkt angesprochen, da dieses Cover einfach sehr auffällt und einem sofort ins Auge springt. Es hat etwas sehr besonderes an sich was nicht jedes Buch hat.

Ich bin schon lange ein riesen Fan von diesem Schreibstil und wünschte ich könnte genauso schreiben wie diese Autorin.  Ich denke das es nicht ganz so einfach war dieses Buch zu schreiben, was es aber besonders auffallen lässt und sehr besonders macht.

Ich finde es Anfangs schwierig diesen Schreibstil zu lesen, aber wenn man sich ganz auf diese Geschichte einlässt, versteht man die Worte und es wird zu einem besonderem Leseerlebnis. Es hat einfach etwas neues und einzigartiges und man möchte einfach nicht aufhören diese Geschichte zu lesen! Wenn ich dieser Autorin eins sagen könnte, dann würde ich zu ihr sagen, dass sie niemals aufhören sollte zu schreiben und es wunderschön ist, was sie uns ermöglicht, in den Händen zu halten.

        

Cover des Buches Poet X (ISBN: 9783499001864)
Kat593s avatar

Rezension zu "Poet X" von Elizabeth Acevedo

Kat593
Gute Idee aber leider nicht mein Fall

Der Schreibstil ist sehr besonders und für mich auch etwas ganz neues, ich habe bis dato noch nie einen Verseroman gelesen. Die Emotionen von Xiomara kamen sehr gut rüber. Die Handlung lies etwas auf such warten, ich kam irgendwie nicht so gut in die Geschichte rein. Ich fand es zum Anfang etwas abgehakt. Lustig fand ich das sie ihren Zwillingsbruder nie mit seinem richtigen Namen ansprach, sondern nur mit „Zwilling“; das war auch irgendwie süß. Was mich etwas störte war das sie oft nur davon erzählte das sie ein Gedicht aufsagt, man dies aber nie dann selbst lesen konnte. Alles in allem eine schöne Mutige Geschichte mit einer guten Message. Jedoch leider nicht so ganz mein Fall. 

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