Cover des Buches Fillory - Der König der Zauberer (ISBN: 9783841421036)
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Rezension zu Fillory - Der König der Zauberer von Lev Grossman

Wo ist der verdammte rote Faden?

von Bealesen vor 10 Jahren

Rezension

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Bealesenvor 10 Jahren
Inhalt: Achtung Spoiler zu Band 1!
Quentin hat den großen Kampf überlebt und lebt nun friedlich und bequem in Fillory, dem Land der Magie. Doch langsam fängt es an komische Dinge zu geschehen, erst stirbt der Jagdmeister und dann gibt es noch viele andere komische Begebenheiten. Um Steuern einzutreiben und aus Abenteuerlust reist Quentin mit dem Schiff zu den Außeninseln. Was er damit in Gang setzt, ist ihm nicht bewusst, die ganze Tragweite dieser Entscheidung wird ihm erst am Schluss bewusst. Mit ihm reist Julia, die nicht über Brakebill zur Magie gekommen ist, sondern über andere, verschlungene, dunkle Wege.

Ich denke über das Buch:
Das Buch ist über ‚Was liest du?‘ zu mir gekommen, eigentlich fand ich das Cover nur fantastisch und den Klappentext nicht so ansprechend, aber der stellt das Buch auch in einem nicht ganz richtigem Licht dar. Ich wurde mit diesem Buch überrascht, vor allem, weil ich den ersten Teil nicht kenne. Doch ich glaube ich habe mich auch ohne Vorwissen echt gut geschlagen.

Was man gleich am Anfang bemerkt ist der gewöhnungsbedürftige Schreibstil. Es ist nicht gerade einfach gehalten und auch die Wortwahl, scheint manchmal ein wenig wirr zu sein. So hatte ich auch das Gefühl, das der Autor die Stile, die Art der Formulierung, vermischt hat, wodurch es sich noch spezieller angefühlt hat. Nach ein paar Hundert Seiten hatte ich dann kein Problem mehr mit dem Schreibstil, hatte mich wohl dran gewöhnt, aber vom Durchfliegen war es noch weit entfernt.

Auch hatte ich das Gefühle, dass die Geschichte nicht in die Pötte gekommen ist, weil es bis über die Mitte nur unnötiges hin und her Gerenne gegeben hat, was an dem Punkt der Geschichte noch nicht nachvollziehbar war. Ich kann aber versichern, der Autor HAT seinen roten Faden, nur alle anderen nicht. Auch erwartet man ja auch den Inhalt des Klappentext, wo es um die Schlüssel geht, doch lange wird es nicht angesprochen, auch wenn alles damit zusammengehangen hat, im Endeffekt.

Was ich mich lange gefragt habe, war: Es gibt soo viel Handlung, aber worum geht es wirklich, wo IST der rote Faden und wie beeinflusst die ganze Handlung die Charaktere? Der erste Teil wird, wie geschrieben beantwortet, der Letzte bleibt eher unbeantwortet.

Man kann dem Autor nicht nehmen, dass er überrascht, denn das tut er, am laufenden Bande und selten geht es so weiter, wie man es selbst erwartet. Das hat natürlich eine gute Seite, aber es kann einen auch sehr verwirren, weil es dadurch immer abstrakter wird.
So finde ich das Ende auch überraschend und mit diesem Ende kann auch sehr viel übermittelt werden.

Was schade ist, weil es dem Autor nicht gelungen ist, ist, dass trotz der ‚Ich‘-Perspektive, die Gefühle der Protagonisten nicht genug, für mein Gefühl, beschrieben werden. Er belässt es meistens auf Beschreibungen der Umwelt und kleine Gedanken dazu, aber eine wirkliche Reaktion bekommt man eher selten zu lesen. Das ist sehr schade, weil man sich dadurch auch nicht so gut mit den Charakteren verbinden kann, weil die Verbindungsgefühle fehlen. Man weiß zwar gewisse Dinge, aber die reichen nicht aus. Denn ansonsten wird man sehr von den öfters komplett verschiedenen Aussagen der Personen, besonders Quentin, verwirrt.

Neben Quentin als Protagonisten hat man Julia, die Verstörte, über deren Vergangenheit man nach und nach aufgeklärt wird. Man erfährt, was sie in der Zeit des ersten Bandes getrieben hat. Viele ihrer Geheimnisse werden offenbart, aber viele auch übersprungen. Doch sie lernt man, als nur 2. Band-Leserin, wesentlich besser kennen als Quentin, doch auch hier bleiben Lücken.

Fazit:

Ein Buch, das mich überrascht hat, da ich erst etwas viel Kindlicheres erwartet hatte und deswegen für mich ungeeignet abgestempelt hatte. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen nicht so hoch und ich kann nur an dem ungewöhnlichen Schreibstil und der Handlungsdichte Kritik ausüben. Ich erinnere an: „Wo ist den der verdammte rote Faden“? Die Ideen waren gut, doch es war einfach sehr viel, was man als Leser erfassen muss und manchmal war es auch nicht gut ausgeführt. Ich vergebe Gute 2,5 P wie Punkte (gute 2,5 heißt fast 3).
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