Cover des Buches Sonnentochter - Die Nacht der Elemente 4 (ISBN: 9789963533916)
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Rezension zu Sonnentochter - Die Nacht der Elemente 4 von Lia Haycraft

Solides Ende einer wunderbaren Reihe

von wordworld vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein solides Ende einer wunderbaren Reihe, das sich ein bisschen von seinen Vorgängerbüchern abhebt, aber hinter dem 4. Teil zurück bleibt.

Rezension

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wordworldvor 7 Jahren

Allgemeines:

Titel: Sonnentochter - Die Nacht der Elemente
Autor: Lia Haycraft
Verlag: Bookshouse
Genre: Fantasy
ISBN-13: 978-9963-53-388-6
ISBN-10: 978-9963-53-390-9 (Epub)
978-9963-53-391-6 (Mobi)
Seitenzahl: 292 Seiten
Preis: 4,99€ (Kindle-Edition)
12,99€ (Taschenbuch)
Weitere Bände: Mondtochter - Die Nacht der Elemente;
Mondschwinge - Die Nacht der Elemente;
Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente


Inhalt:

Vor neunzehn Jahren wurde Aidan jäh aus seiner Welt gerissen. Seither lebt er in der sagenumwobenen Welt Axikon, dem Land der ewigen Monde. Nun steht die ersehnte Nacht der Elemente bevor, die Tore werden sich öffnen, und Aidan kann endlich nach Hause.
Nayara, die für ihn wie eine Schwester ist, möchte ihn begleiten. Im Land des ewigen Mondes kann jeder etwas Besonderes: fliegen oder sich in Feuer oder Wind verwandeln – nur nicht Nayara. Gefangen in einem Vulkan, dessen Wärme sie am Leben erhält, wartet sie sehnsüchtig auf den Tag, an dem sich die Tore zur Erde öffnen, damit sie die Sonne sehen kann. Man nennt sie die Sonnentochter, doch nie hat solch ein Wesen lange genug überlebt, um sich zu verwandeln. Nun begleitet sie Aidan auf die Erde. Doch ist das wirklich eine gute Idee? Kann Aidan, der das Feuer beherrscht, sie auf ihrem Weg beschützen? Wird das Licht der Sonne sie verwandeln oder verbrennen? Auf ihrer Reise löst Nayara völlig neue Gefühle in Aidan aus und er sorgt sich mehr denn je um ihre Sicherheit. Als immer mehr Schatten durch das Tor strömen, wird klar: Es ist nicht nur Nayara, die er beschützen muss, es sind die Tore selbst – die Verbindung zwischen den Welten. Denn jemand will sie zerstören:
ein mächtiger Mann mit einer ganzen Armee aus Schatten ...



Bewertung:

Erster Satz: "Seit neunzehn Jahren wollte Nayara ihre Welt verlassen."

Das ist der erste Satz des letzten Bandes der "Die Nacht der Elemente" - Reihe von Lia Haycraft. Nach "Mondtochter", dem zweiten Teil, "Mondschwinge" und dem dritten Teil "Sonnenschwinge" handelt dieses Buch auch wieder von zwei anderen Charakteren, welche aber die Kinder der Protagonisten aus Band 1 und 3 sind. Ich muss gleich zu Beginn sagen, dass ich diese Reihe super finde, den vorletzten Teil aber einfach am besten finde! Bevor ich mit der Rezension beginne, möchte ich noch zwei Dinge loswerden. Erstens: vielen vielen Dank an Lia Haycraft und den Bookshouse Verlag, dass wir auch diesen vierten Teil der Reihe wieder lesen durften!!! Und Zweitens: Wer die Reihe nicht kennt, beginnt am besten mit meiner ersten Rezension, da hier definitiv Spoiler über den Inhalt der ersten Teile vorkommen.

Aber beginnen wir doch mal wieder mit dem Cover, was sich sehr hübsch in den Stil der Reihe einreiht. Wieder ist ein Mädchen zu sehen, welches meinen Vorstellungen zu Nayara recht nahe kommt, mich aber trotzdem etwas verärgert hat, da ich Models auf Cover recht ablehnend gegenüberstehe, was ihr bestimmt so langsam wisst. Dieses Mal ist sie ganz in goldenen und schwarzen Tönen gehalten und wird von aufregenden hellen Effekten umhüllt. Die Farben sind sehr passend gewählt, lehnen an Nayaras Herkunft, ihr Sonnenblut an und schaffen so eine feurige Atmosphäre. Super finde ich auch, dass man jetzt im Nachhinein feststellen kann, dass Titel und Cover der Reihe super zusammen passen. So ähneln sich Band 1 und dieser sehr im Fokus des Covers, wo es jeweils um Mondtochter und Sonnentochter geht. Die jeweiligen Himmelskörper werden durch die Farbgebung und Effekte verdeutlicht. Die zwei mittleren Bände um die Mondschwinge und die Sonnenschwinge haben beide etwas Schwungvolles und zeigen einen größeren Bildausschnitt, was auch super zusammen passt. So harmoniert die Reihe auch äußerlich miteinander, was ein süßer Zusatz zu den Verbindungen der Geschichte ist.


"Sie sah keine Lichter, kein Feuer, nur das blasse Licht zweier Monde durch das Blätterdach. Es half nichts, sie musste sich bewegen. Mühsam stemmte sich Nayara hoch und spürte die Kälte noch deutlicher, überall stach sie der Wind in die Haut, sie hatte kaum noch Gefühl in den Fingern. Mit letzter Kraft stieß Nayara einen Pfiff aus, obwohl sie sich nicht sicher war, ob es hier Ignazien gab oder sie überhaupt irgendwer würde hören können. Ihre Knie knickten ein und sie fiel auf den Boden, wo die Schwärze lauerte. "


Mal wieder sind 19 Jahre seid dem letzten Band vergangen und unsere lieben Protagonisten sind nun erwachsen. Ruben und Sotai haben selbst ein Kind: die Sonnentochter Nayara, die es gerne warm hat und deshalb gut behütet in einem Vulkan aufwächst. Doch Sotai, die wir als stürmische und abenteuerlustige junge Frau kennengelernt hatten, ist nun zur Helikoptermutter geworden, die ihre Tochter um jeden Preis beschützen will. Denn außer ihr hat noch nie eine Sonnentochter überlebt...

Auch Aidan, den wir im letzten Band schon als Freund von Raja kennengelernt hatten, treffen wir wieder. In den 19 Jahren hat er sich von Raja getrennt und wartet nun sehnlichst darauf, wieder auf die Erde zu seinen Eltern Lucija und Sander zurückkehren zu können, um endlich die Sonne wieder sehen zu können. Tja und so kommt es, dass die beiden zusammen den Weg zur Erde auf sich nehmen und sich dabei etwas näher kommen. Doch nicht nur ihre Gefühle spielen plötzlich verrückt, sondern auch die Tore, die Verbindung zwischen Axikon und der Erde, ohne die alle Arantai aufgeschmissen wären. Denn Raoul, der Liebhaber von Umbra Jones, hat zwar seinen Platz im Spiegelrat geräumt, jedoch nie vergeben und vergessen. Als die Arantai am unaufmerksamsten sind, schlägt er zu...


"Ein Ruck ging durch seinen Körper, und der Vogel hörte auf zu picken und flog auf. Stattdessen kam er zu Elfrun und setzte sich neben sie auf den Ast. Gemeinsam beobachteten sie, wie sich Raoul langsam hochrappelte. Sein Blick irrte umher, dann fand er Elfruns. In seine Augen loderte etwas, was Elfrun nicht einordnen konnte.
Wut?
Nein.
Wahnsinn!"


Dieser vierte Teil verwebt viele neue aber auch bekannte Gesichter kunstvoll zu einer einzigen Geschichte, ist dabei aber ein wenig anders als die anderen Bände. Dadurch, dass Aidans und Nayaras Eltern beide eine große Rolle in der Handlung gespielt hatten, kamen mir beide etwas weniger selbstständig und irgendwie jünger vor, wie ich die anderen Charaktere empfunden hatte. So herrscht eine andere Atmosphäre vor, irgendwie unschuldiger. Das wurde dadurch bestärkt, dass hier mehr auf die Sonne, ihr Licht und ihre Wärme eingegangen wird, anstatt auf den Mond, wie es in den anderen Teilen Großteils der Fall war. So ist die mysteriöse, dunkle Spannung, die ich mit der Reihe verbunden habe, nicht mehr so ganz vorhanden und wird stattdessen von einem eher feurigen Temperament abgelöst. Das fand ich definitiv nicht schlecht, es trat für mich aber ein bisschen aus der Reihe hinaus.

Noch einige weitere Worte zu unseren Protagonisten Nayara und Aidan.
Nayara ist ein lebendiges, wärmeliebendes junges Mädchen, das im Laufe des Buches immer mehr als Frau erscheint. Sie ist sich ihrer selbst nicht so ganz sicher und würde sich gerne verwandeln können, wie andere Arantai auch. Dass sie nicht genau weiß, was sie ist und was aus ihr werden wird, verunsichert sie sehr, wie auch ihre Mutter Sotai. So wurde sie immer sehr in Watte gepackt und isoliert und wuchs eher auf sich selbst gestellt unter vielen Feuergeistern auf. Sie ist impulsiv, mutig und sehr liebenswert.

Auch Aidan hat mir gut gefallen. Man lernt ihn ja schon vorher kennen, doch durch dieses Buch bekommt man einen ganz anderen Blick auf ihn. Ebenso wie unser Blick auf ihn, verändert sich auch sein Blickwinkel auf Nayara. Er kannte sie schon, seit sie noch ein kleines Kind war, war immer der große Bruder für sie, bis sie nun plötzlich äußerlich gleich alt sind und er beginnt das zu bemerken. Diese Altersverhältnisse haben mich schon immer verwirrt und auch hier war ich mir nicht sicher, ob man sich wirklich in jemanden verlieben kann, der so alt ist, wie die eigenen Eltern. Aber bei "Twillight" hat´s ja auch geklappt und da war Edward schon ein uralter Opi ;-)
Doch auch er bleibt (wie Ruben in "Sonnenschwinge") klar hinter Nayara zurück, auch wenn die Perspektiven wechseln und er auch zum Zug kommt.


"Ja, Nayara war tatsächlich eine Frau geworden, und ihm war es überhaupt nicht aufgefallen. Vermutlich einfach, weil er nicht richtig hingesehen hatte, weil sie sich jede Woche sahen und manchmal sogar alle paar Tage. Für ihn war sie immer die kleine Nayara gewesen, die Tochter von Sotai und Ruben. Die Sonnentochter. Und jetzt hatte sich alles verändert, in einer Nacht, durch eine einzige Frage. Es war verrückt."


Die Geschichte war nicht mega originell - ich hätte für den finalen Band etwas Spektakuläreres erwartet. Doch die Vielfalt dieses Romans macht die Atmosphäre: Neben Nayara und Aidan spielen auch Are und Elfrun eine große Rolle, die hier auch endlich zusammenfinden dürfen. Ebenso lernen wir den Vogelmann Artur ein wenig näher kenne und besuchen die Sommerinsel, was ich wirklich super fand. Dass Raoul noch mal auftaucht, hätte ich nicht erwartet, nachdem es fast schien, als hätte er Einsicht gehabt, als er abdankte und verbannt wurde. Was aber in Bezug auf ihn noch alles herauskommt, fand ich sehr schön gestaltet.

Zudem geht Lia Haycraft auch an diese Geschichte etwas ruhiger heran und lässt auch am Ende die Wogen nicht apokalyptisch hoch aufpeitschen. Das fand ich weder gut noch schlecht. Es gab eigentlich keine wirklich überraschende Wendungen oder einen wirklich spektakulären Showdown, nichtsdestotrotz, hat mich diese Geschichte gefesselt und mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Das hinzubekommen, ohne total viele Actionszenen, ist schon eine Leistung!


"Wabernde Dunkelheit hob Elfrun empor und trug sie in den Keller. Sie wollte schreien, aber einer der Schatten schob sich über ihr Gesicht. Nur noch ihre Nase und ihre Augen waren unverhüllt. Kalte Angst griff nach ihr."


Der Schreibstil ist locker-flockig, wie ich das auch schon gewohnt war, dieses Mal wieder mit vielen tollen Beschreibungen und in angenehmem Tempo.
Wie ich schon einige Male in vorherigen Rezensionen betont hatte, hat die Autorin die einmalige Gabe, mit ihren Worten ein Bild zu gestalten, schillernd, glänzend und geheimnisvoll wie die Welt, die sie erschaffen hat. Mit dem malerischen Stil, der sehr beschreibend und treffend das Geschehende umschreibt, ist es sehr angenehm und einfach zu lesen und die Seiten rauschten wieder nur so vorbei. Auch wenn die Handlung hier fast nur auf die Erde beschränkt ist, gibt es viele Ortswechsel und fantastische Elemente, die magisch unterhalten.


In ihrer Danksagung schreibt die Autorin, sie würde eventuell irgendwann noch einen weiteren Teil der "Nacht der Elemente - Reihe" schreiben, was mich sehr freuen würde. Ich finde es total schade, dass die Reihe jetzt wirklich zu Ende sein soll! Zu sehr liebgewonnen habe ich Axikon, die Spiegelinsel, die Portale und die ganzen Charaktere. Aber... alles Schöne endet ja irgendwann und wenn mich die Sehnsucht mal wieder packt, fange ich einfach wieder von vorne an ;-)


Fazit:

Ein solides Ende einer wunderbaren Reihe, das sich für mich ein kleines bisschen von seinen Vorgängerbüchern abhebt, aber leider hinter dem dritten Teil zurückbleibt.

Trotzdem vergebe ich wieder einmal gute 4 Sterne für diese wunderschöne Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei:

www.w0rdw0rld.blogspot.com

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