Cover des Buches Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln (ISBN: 9783737354660)
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Rezension zu Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln von Lian Hearn

Faszinierendes Setting, aber der Rest überzeugte mich nicht

von ConnyKathsBooks vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Faszinierendes japanisches Setting - aber zu viele Figuren und zu emotionslos erzählt.

Rezension

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ConnyKathsBooksvor 6 Jahren
Kazumaru ist der einfache Sohn eines Kriegers. Als sein Vater stibt, nimmt ihn sein Onkel auf, doch dieser verfolgt skrupellose Pläne. Der 15jährige Junge wird von einem Berghexer gerettet und bekommt von ihm eine magisch-machtvolle Maske sowie einen neuen Namen: Shikanoko - Kind des Hirsches. Schon bald gerät Shikanoko zwischen die Fronten zweier verfeindeter Clans und mitten hinein in ein gefährliches Spiel um Macht, Einfluss und Verrat.

"Die Legende von Shikanoko - Herrscher der acht Inseln" stammt aus der Feder von Lian Hearn und ist zugleich der Auftakt ihres zweiteiligen Fantasy-Historienepos. Im Original ein Vierteiler, wurden die Bände für die deutsche Ausgabe zusammengefasst. Bislang kannte ich die australische Autorin auch noch nicht und war daher sehr gespannt. Doch die Geschichte sorgte eher für Enttäuschung.

Lian Hearn glänzt hier vor allem durch ihre faszinierenden Schauplätze: ein mittelalterliches, düsteres und mystisches Japan mit übernatürlichen Wesen, Dämonen, Hexen, Geistern, Göttern und dunkler Magie. Was mir gut gefallen hat.

Der Rest dagegen konnte mich nicht überzeugen. Zum einen tauchen hier viel zu viele Figuren, Tier- und Waffennamen auf, die es dem Leser nicht gerade leicht machen. Am Anfang gibt es zwar am ein entsprechendes Verzeichnis, doch hier sollte man nicht zu oft nachschlagen, enthält es doch einige Spoiler.

Zum anderen fand ich einfach keinen Zugang zu den Protagonisten. Diese bleiben sehr blass und man erfährt nur wenig persönliche Dinge. Sei es beispielsweise Shikanoko selbst, Herbstprinzessin Aki, Fürst Kiyoyori, der mit seinem Bruder im Zwist liegt, Fürstentochter Hina oder Yoshi, der rechtmäßige kindliche Kaiser - ihre Schicksale waren mir im Grunde alle egal. Der Roman transportiert so gut wie keine Emotionen und wer auf funkensprühende Romantik hofft, hofft hier vergebens.

Das Ganze wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, die zeitlich aber nicht geradlinig verlaufen, was manchmal leicht verwirrt. Der märchenhaft-sagenähnliche Schreibstil war auch nicht unbedingt meins, obwohl er zum Buch passt. Einige Sachen werden auch nur angerissen, die ich gerne noch vertieft hätte. Richtig mitreißen konnte mich die Geschichte daher leider nicht, obwohl durchaus Spannung vorhanden ist. Auch der Showdown hat mich eher kalt gelassen, wobei eine dramatische Entwicklung so nicht vorhersehbar war. Am Ende bleiben auch noch viele Fragen offen und der Kampf um den Lotusthron geht weiter. Große Lust auf die Fortsetzung habe ich trotzdem nicht.

Insgesamt kann ich daher "Die Legende von Shikanoko - Herrscher der acht Inseln" nur eingeschränkt empfehlen. Das japanische Setting fasziniert, doch mit Figuren und Schreibstil bin ich einfach nicht warmgeworden und es mangelt an Tiefe und Gefühl. Daher nur knappe drei Sterne von mir.
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