Lidia Ravera

 3,6 Sterne bei 16 Bewertungen
Autor*in von Sprich mit mir, Abgefahren und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Lidia Ravera, geboren 1951 in Turin, ist in Italien eine bekannte Schriftstellerin und geschätzte Journalistin, die für große Zeitschriften politische und kulturelle Beiträge schreibt. In Deutschland sind von ihr u. a. erschienen: «Der Lack ist ab», «Schwestern» und «Schweine mit Flügeln» (Pseud.).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lidia Ravera

Cover des Buches Sprich mit mir (ISBN: 9783498002947)

Sprich mit mir

 (13)
Erschienen am 16.05.2023
Cover des Buches Schwestern (ISBN: 9783688100378)

Schwestern

 (1)
Erschienen am 23.09.2016

Neue Rezensionen zu Lidia Ravera

Cover des Buches Sprich mit mir (ISBN: 9783498002947)
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Rezension zu "Sprich mit mir" von Lidia Ravera

Die Macht des Schreibens
Schmuck_Guggerinvor 9 Monaten

Eine über sechzigjährige Frau lebt sehr zurückgezogen in einem Haus in Italien. Eines Tages bekommt sie eine Familie als neue Nachbarn.Was zunächst eine Nachbarschaft auf Distanz ist, wird zu einer Gemeinschaft, die für alle lebensverändernd sein wird. 

Erst als der Großvater die Familie besucht, stellt sich eine Verbindung zu früheren Jahren  her. Einer Zeit, als die ältere Dame öfter in der Zeitung zu sehen war und Italien seine „blutigsten Jahre“ erlebt hat. 

Neben diesen politischen Ereignissen hat die Protagonistin auch private Entscheidungen getroffen, die sie ein Leben lang mit sich trägt.

Lidia Ravera ist ein Buch gelungen, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. An allen Gedankengängen der Protagonistin nimmt man Anteil, man versteht, dass das Schreiben nicht dazu taugt, zu vergessen. Es ist eine Stärke des Buches, dass das Schreiben die Erinnerungen bewahrt.

Mich hat das Buch begeistert, ich werde es gerne weiterempfehlen.

Cover des Buches Sprich mit mir (ISBN: 9783498002947)
renees avatar

Rezension zu "Sprich mit mir" von Lidia Ravera

Weißmähne
reneevor einem Jahr

„Sprich mit mir“ von Lidia Ravera landete als nächstes vor meinen Augen. Und bei diesem Buch verspürte ich einen derartig großen Lesesog, wie schon lange nicht mehr. Eine Frau über sechzig ist die berichtende Protagonistin, die durch neue Nachbarn aus ihrem bisherigen Leben gerissen wird. Ein Zufall, der ihr Leben umwirft, der sie verändert. Was an sich thematisch schon mal interessant ist. Dass diese Giovanna früher radikal war, politische Aktivistin war, sich ihren hehren Zielen verschrieben hatte und dafür natürlich ihren Preis zahlen musste, rundet dieses Buch wunderbar ab, lässt es gerade durch diese Lebensgeschichte für mich interessant werden. Also thematisch ein Volltreffer.

 

Aber das noch weitaus Interessantere an diesem Buch ist die Schreibe. Denn diese kommt sehr reduziert daher, dringt aber in dieser minimalistisch gewählten Ausdrucksweise völlig zu mir durch, fesselt mich gleich auf der ersten Seite, infiziert mich regelrecht wie ein Virus. Nur das ich hier kein Heilmittel brauche, dass ich wie manisch durch die Seiten fliege, das Buch in einem Rutsch verschlingen möchte. Leider spielt mir das Leben zeitlich einen Streich und andere nicht verschiebbare Dinge vereinnahmen mich ebenfalls, so dass ein ununterbrochener Lektürefluss dadurch nicht machbar ist. Dieses Buch hat aber durchaus das Zeug zum Buch der durchgelesenen Nacht. Dieses Buch ist wie ein Fieber, das mich wohlig einhüllt und umfängt.

 

Das Reduzierte in der Schreibe passt auch noch aus einem anderen Grund so perfekt zu diesem mich anzündenden Roman „Sprich mit mir“. Auch der Charakter Giovanna ist reduziert, versteckt sich wegen ihrer Vergangenheit vor den Menschen, denn sie ist geschnappt worden, war im Gefängnis und auch die Presse hat von dieser Calamity Jane Wind bekommen. Sie war in aller Munde, ist natürlich wegen ihrer Taten von den Menschen verurteilt worden, muss sich zum Selbstschutz schützen. Doch ab wann ist so ein Selbstschutz, so eine Einsiedelei krankmachend? Genau diese Thematik beleuchtet das Buch von Lidia Ravera. Denn wir sind Menschen, brauchen doch ein soziales Umfeld, wir sind doch Herdentiere, eigentlich zumindest. Denn nicht alle unserer engen Verwandten leben in Gemeinschaften, wenn ich da an die Menschen des Waldes auf Sumatra und Borneo denke. Aber dennoch hat diese selbst gewählte Isolation Folgen. Aber das Leben/der Zufall spült neue Nachbarn in das Leben der Heldin/Antiheldin Giovanna und diese vier Musketiere, Michele, Maria, Malcolm und natürlich Malvina sprengen das Leben der zurückgezogenen „Weißmähne“ Giovanna und bewirken tiefgreifende Veränderungen.

 

Ein wunderbares Buch! Unbedingt lesen!

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