Cover des Buches Auster und Klinge (ISBN: 9783406700590)
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Rezension zu Auster und Klinge von Lilian Loke

Ein außergewöhnlicher Deal

von Larischen vor 6 Jahren

Rezension

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Larischenvor 6 Jahren

Durch Zufall treffen sich Victor und Georg in einer Frankfurter Kneipe. Und wie es das Schicksal will, tun sich die beiden ungleichen Charaktere zusammen. Victor ist frisch aus dem Knast entlassen und kommt bei Georg, dem „schwarzen Schaf“ einer reichen Unternehmersfamilie, unter.

Victor war passionierter Einbrecher, will aber nach seinem Gefängnisaufenthalt sein Leben in ordentliche Bahnen lenken, um für seiner Familie da sein zu können. Sein großer Traum ist ein Sternerestaurant – doch wer gibt schon einem Ex-Knacki einen Kredit? Georg wiederum konnte sich in seinem Leben selbst verwirklichen, er war lange ein recht erfolgreicher Künstler und ist nun eher Aktionkünstler. Nun will Georg von Victor das Einbrechen lernen. Im Gegenzug dafür unterstützt Georg Victor bei der Eröffnung seines Restaurants – eine Win-Win-Situation für beide?


Lilian Loke erzählt in „Auster und Klinge“ sehr schonungslos vom außergewöhnlichen Deal von Victor und Georg.

Am Anfang war ich total begeistert von der Geschichte. Der Erzählstil der Autorin hat mir total gut gefallen und gerade auch Georgs gesellschaftskritische Ansichten fand ich super. Da waren mir auch beide Protagonisten total sympathisch. Das ist insoweit überraschend, da es sich bei Victor ja immerhin um einen verurteilten Verbrecher handelt. Dennoch mochte ich ihn eigentlich das komplette Buch hindurch sehr gerne. Dagegen war Georg mir wirklich nur am Anfang sympathisch. Im weiteren Verlauf der Geschichte hatte ich den Eindruck, dass er etwas „eskaliert“ und sich nicht mehr wirklich im Griff hat.

Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich dann auch die Handlung als total schockierend empfunden. Der Deal zwischen den beiden läuft einfach völlig aus dem Ruder und man muss als Leser schon einiges aushalten.


Das Ende war dann leider etwas enttäuschend.. Da hätte ich nach dem fulminanten Einstieg doch wesentlich mehr erwartet. Insgesamt ging die Geschichte für mich immer ein wenig weiter bergab, sodass von meiner anfänglichen Begeisterung nicht mehr besonders viel übrig blieb.


Nichtsdestotrotz haben mir die gesellschaftskritischen Elemente gerade am Anfang sehr gut gefallen und auch der Erzählstil der Autorin war sehr angenehm und eingängig.

Daher kann ich „Auster und Klinge“ von Lilian Loke durchaus empfehlen, allerdings nur für Leser, die auch etwas drastischere Darstellungen ertragen.

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