Die ersten beiden Bände dieser Serie habe ich in einem Secondhand Laden für je 50 Cent gefunden. Wie mir der erste Band gefallen hat, erfahrt ihr hier...
Zum Inhalt:
Es gibt verschiedene Religionen, das Christentum spielt allerdings keine Rolle mehr.
Es ist hier ganz normal, dass es Menschen mit magischen Kräften gibt (sogenannte Psione) und sie werden auch von der Gesellschaft akzeptiert, müssen sich aber gut sichtbar "kennzeichnen".
Dante Valentin ist eine Nekromantin und muss daher eine bestimmte Tätowierung auf der Wange tragen, mit einem kleinen Smaragd darin. Außerdem muss sie ihre Haare schwarz färben und sie trägt immer ihr geweihtes Schwert bei sich. Ihre Arbeit ist auch gesellschaftlich akzeptiert: Wenn es Streitigkeiten um ein Testament gibt, kann sie den Verstorbenen für die Dauer eines Gespräches in die Welt der Sterblichen zurück holen. Außerdem arbeitet Dante als Kopfgeldjägerin.
Die Existenz von Dämonen ist in Dantes Welt auch etwas normales. Als Nekromantin hat es Dante auch öfter mit dem Totengott Anubis zu tun.
Bei den Menschen mit magischen Fähigkeiten gibt es außer Nekromanten z.B. Magi, die Dämonen beschwören können und Heiler, die nicht mal sich selbst verteidigen können, weil sie die Schmerzen anderer Menschen direkt spüren.
In diesem ersten Abenteuer bekommt Dante Valentin unerwarteten Besuch: Es ist der mächtige Dämon Japhrimel, der sie mit in die Hölle nimmt, weil der Höllenfürst Luzifer selbst einen Auftrag für sie hat: Sie soll den Dämon Vardimal Santino aufspüren, ihn töten und das Artifakt, das er Luzifer gestohlen hat, zurück bringen. (Das Artifakt ist ein magisches Ei, das auf der Erde die Apokalypse herbei führen könnte, wenn es zerbrochen werden würde.)
Dante nimmt den Auftrag an, auch weil sie selbst noch eine Rechnung mit Vardimal offen hat. Er hat ihre beste Freundin umgebracht...
Die Geschichte wird aus der Sicht von Dante Valentine in der Ich-Form erzählt.
Meine Meinung:
Warum hat dieser Band auf Deutsch den Titel "Teufelsbraut"? Das klingt nicht nur doof, es passt auch nicht zum Inhalt. Die wörtliche Übersetzung des englischen Titels ("Im Auftrag des Teufels") wäre viel besser.
Das Buch ist leicht zu lesen und der Start in die Handlung fällt ebenfalls leicht. Es gibt zwar viele neue Begriffe, von denen leider nicht alle im Glossar am Schluss erklärt werden, aber das tut dem Lesefluss keinen Abbruch. Zuerst liest sich der Roman auch ziemlich spannend, leider lässt die Spannung gegen Ende deutlich nach. Ich hätte mir anhand des Klappentextes und des Titels auch ein gruseligeres Buch erwartet.
Gut gefallen hat mir, dass Dante Valentine wirklich selber gut kämpfen kann und dass nicht (wie so oft in modernen Fantasyromanen) eine schnulzige Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Leider gelingt es der Autorin nicht immer, eine dichte Atmosphäre herzustellen. Ich finde es auch gut, dass man viel über Dantes Vergangenheit erfährt.
Das Weltbild in dieser Serie ist meiner Meinung nach nicht in sich logisch: Einerseits gibt es den altägyptischen Totengott Anubis. Andere altägyptische Götter kommen nicht aber nicht vor. Dann gibt es den Teufel Luzifer als Herrscher über die Hölle. Müsste es dann nicht auch logischerweise den Gott der Christen geben? Allerdings ist das Christentum völlig in die Bedeutungslosigkeit versunken.
Ich verstehe auch nicht so ganz, warum man in einer Welt voller gut funktionierender Schusswaffen mit einem Schwert durch die Gegend läuft (gut, dieses Problem gibt es bei "Star Wars" auch).
Fazit: Leider wird die Spannung, die am Anfang des Romans herrscht,nicht bis zum Ende durchgehalten und es gibt im "Weltbild" einige Logikfehler. Ich gebe daher nur eine mittelmäßige Note. (Nach dem zweiten Band, der meiner Meinung nach deutlich schlechter war, bin ich aus der Serie ausgestiegen.)