Kolfinna ist ein Islandpony und lebt glücklich in ihrer Herde voller Freunde. Sie träumt davon zu fliegen, die Welt von oben sehen zu können. Doch Ponys können natürlich nicht fliegen! Als sie von den fliegenden Rentieren erfährt, die den Schlitten des Weihnachtsmannes ziehen, scheint ihr Traum plötzlich gar nicht mehr unerfüllbar zu sein. Doch der Weg ans Ziel ist steinig und voller Hindernisse.
Die Geschichte liest sich gut und ist auch niedlich geschrieben. Anfangs und zum Schluss hin haben mich die vielen verschiedenen Namen der Figuren reichlich verwirrt. Im Anhang gibt es ein Namensregister mit Übersetzungen, was ich sehr schön fand. Die Erklärung, wie der Weihnachtsschlitten gezogen wird, war für mich hingegen wieder recht faszinierend. Auch, dass die Rentiere in Kolfinna eine unliebsame Konkurrentin sehen und ihr das Leben im Weihnachtsdorf schwer machen, ist für mich nachvollziehbar.
Auch war mir Kolfinna leider nicht besonders sympathisch. Ein anvertrautes Geheimnis brühwarm weiterzutratschen, auch wenn es an die beste Freundin ist, geht für mich einfach gar nicht!
Die Illustrationen im Buch von Sanna Wandtke sind wirklich wunderschön, wenn auch nicht immer passend zum Text. Zu schade, dass sie nicht farbig sind.
Die Geschichte wirft für mich doch einige Fragen auf, beispielsweise auch, was den Aufbau des Weihnachtsdorfes und die (zeitliche) Organisation angeht. Doch Kindern dürfte das möglicherweise nicht so schwerwiegend auffallen.
Da ich immer Danksagungen und Anhänge lese, erfuhr ich erst nach der Lektüre, dass das Buch von einer 13-Jährigen geschrieben wurde! Daher kann ich über die Fehler bzw. offenen Fragen besser hinwegsehen. Es besteht durchaus gutes Ausbaupotential als Autorin. Daher gebe ich einen Bonus in der Bewertung.
Fazit: Eine Geschichte über die Erfüllung auch ungewöhnlicher Wunschträume, übers Anderssein, aber auch Mobbing und Ausgrenzung. Und vor allem über Freundschaft.