Wer träumt nicht von einem kleinen Cottage direkt an der See gelegen? Lillian Beckwith kauft ein kleines Häuschen auf einer der Hebriden-Inseln. Allerdings ist von Romantik nur wenig zu spüren. Das Leben um 1920 war noch nicht mit dem Komfort von heute gesegnet. So musste man für die Kanne Tee das Wasser aus dem Brunnen holen und wer es im Winter schön warm haben wollte, sollte beizeiten Torf stechen.
Der Roman hat ausgeprägt autobiografische Züge, so ist es kein Zufall, dass die Protagonistin den gleichen Namen trägt wie die Autorin. In amüsanten Episoden beschreibt sie das Leben auf der Insel. Die Charaktere sind sicherlich etwas überspitzt dargestellt, aber sie sind allesamt liebenswert und mit Bauernschläue und einem großen Herzen versehen. Obwohl es unter den Dörflern auch Konkurrenzdenken gibt, wird zusammengehalten und bei Tee oder Whiskey findet man schnell wieder zusammen. Kleine Gaunereien, Schlitzohrigkeit und eine ungekünstelte Sichtweise auf das Leben machen den Reiz der Geschichten aus. Improvisation war an der Tagesordnung und die Ansprüche an Hygiene, waren doch ganz andere.
Die Autorin hat es geschafft, mir die Charaktere bildlich vor Augen zu führen und manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dabei zu sein. Leider fehlte für mich der letzte Funke, da mich nicht jede Geschichte intressierte.
Wer sich schon einmal gefragt hat, wie das Leben ohne Supermarkt, fließendes Wasser, Zentralheizung und Online-Shopping funktioniert hat, bekommt hier einen schönen Einblick.
Pluspunkte:
- Die Autorin hat zu dieser Zeit auf einer Hebriden-Insel gelebt
- Die einzelnen Episoden sind amüsant erzählt
- Gute Einblicke in das Leben von anno dazumal
- Das Wesen der Schotten ist gut getroffen
Neutral:
- Nicht jede Geschichte konnte mich begeistern
Negativ:
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Ich mochte es