Lilly Rabenau schafft es, in 12 Kurzgeschichten auf 120 Seiten die häufigsten Situationen des Alltags, manchmal auch aus einer ungewöhnlichen Sichtweise, aufzuzeigen und kritisch zu beleuchten. Jede Kurzgeschichte ist liebevoll gestaltet und lässt sich dank des flüssigen Schreibstils schnell lesen. Leider haben sich zwischendurch ein paar kleine Tippfehler eingeschlichen, was mich beim Lesen manchmal stocken ließ. Diese tun den Geschichten aber keinen Abbruch. Die Verarbeitung der einzelnen Problematik dauert bei weitem länger als das Lesen.



Fast jeder Part hat ein Zitat, das man im Kopf behalten sollte:
"Ich wollte nicht mehr für andere leben."
"Furcht beschützt dich nicht vor dem Tod. Furcht beschützt dich vor dem Leben, Kleiner."
"Der Tod zieht an mir, aber die Liebe hält mich fest."


Ich habe das Buch größtenteils am Wochenende gelesen, um den Geschichten die nötige Aufmerksamkeit schenken zu können. Das Buch ist keinesfalls etwas für zwischendurch. Die Thematik braucht freie Gedanken und die Offenheit des Lesers, sich mit den Problemen auseinander setzen zu können.


Alles in allem war ich positiv überrascht, da ich sonst nur Bücher lese, die mindestens 300 Seiten haben. Die Autorin hat mir wunderbar demonstriert, dass man wichtige Themen auch auf wenigen Seiten perfekt behandeln kann.


Ich empfehle dieses Buch jedem, der offen ist, sich mit den Alltagsproblemen der Gesellschaft auseinander zu setzen und sich nicht davor scheut, sich auch noch Gedanken über den Inhalt zu machen, wenn das Buch längst geschlossen im Regal steht.