Lin Hierse

 4,1 Sterne bei 12 Bewertungen

Lebenslauf

Lin Hierse ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihre Texte und Kolumnen erscheinen unter anderem in der taz, bei Zeit Online und in Literaturzeitschriften. Nach ihrem hochgelobten Debüt „Wovon wir träumen“ (Piper 2022) ist „Das Verschwinden der Welt“ ihr zweiter Roman. Lin Hierse lebt und arbeitet in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Lin Hierse

Cover des Buches Wovon wir träumen (ISBN: 9783492319577)

Wovon wir träumen

(10)
Erschienen am 27.04.2023
Cover des Buches Das Verschwinden der Welt (ISBN: 9783492072786)

Das Verschwinden der Welt

(2)
Erschienen am 29.08.2024

Neue Rezensionen zu Lin Hierse

Cover des Buches Das Verschwinden der Welt (ISBN: 9783492072786)
KateRapps avatar

Rezension zu "Das Verschwinden der Welt" von Lin Hierse

KateRapp
Poetische Hoffnung

„Das Verschwinden der Welt“ von Lin Hierse

Ein wunderbares Buch über Verlust und Erinnerung,Angst und Neuanfang, Veränderung und Selbstfürsorge.

Marta zieht in ein altes Haus, das wunderschön ist aber auseinander zu fallen, sich aufzulösen scheint. Nur wenige Bewohner sind geblieben, die meisten sind bereits ausgezogen, doch Marta fühlt sich wohl in dieser vergehenden Schönheit.

Ihre Mutter tot, der Vater hat sie verlassen, Klimakatastrophe und das Aussterben von Tieren, der Abriss von Häusern, all das macht Marta Angst und sie beobachtet es mit Akribie. Die Welt scheint sich vor ihren Augen aufzulösen.

Als auch dieses alte Haus abgerissen werden soll, will Marta wütend dagegen ankämpfen und fühlt sich dennoch ganz schwach.Sie sucht nach Verbündeten, jedoch der jüngere Mitbewohner Lu flüchtet in das digitalisierte Leben einer künstlichen Erinnerung. Ihre älteren Mitbewohner scheinen das Schicksal zu akzeptieren. Leben sei niemals Stillstand sondern auch Veränderung. Es gäbe die Erinnerung, die bewahrt werden könne, damit die Verzweiflung über die Veränderungen, die viel Verlust bedeuten, nicht überhand nimmt und lähmt. 

„Selbst wenn du mehr Zerstörung als Schönheit siehst, geht es darum, bleibt es deine Entscheidung, woran du festhalten willst.“

Zwischen den Kapitel erheben sich die Stimmen der verschwundenen Menschen, der Mutter von Marta, des Sohns von Herrn Yi, Yuri mit den russischen Büchern, Lus Großmutter. Sie schwingen ebenso mit wie die Stimme von Martas Mutter in ihrem Kopf, die Stimme des Hauses zwischen den Wänden.

Ein ruhiges,, beinahe therapeutisches Buch, das mir stilistisch und inhaltlich sehr gefallen hat. Es will den Umgang mit der beängstigenden Situation der Welt lehren und damit versöhnen  und zeigt: Leben ist nicht nur beängstigend sondern immer auch Aufbruch und Veränderung, Werden und Vergehen.


Piper 2024


Cover des Buches Das Verschwinden der Welt (ISBN: 9783492072786)
yellowdogs avatar

Rezension zu "Das Verschwinden der Welt" von Lin Hierse

yellowdog
Marta

Lin Hierses erstes Buch war großartig, daher durfte man gespannt sein, auf ihren ersten rein fiktionalen Roman.

Es ist ein teilweise rätselhaftes Buch, durchaus interessant und manches ist nicht schlecht formuliert.

Einige Nebenfiguren sind gut gemacht. Doch mit der Hauptfigur Marta kann man sich schwertun. So ganz verstehe ich sie nicht.

Insgesamt muss man sagen, dass „Das Verschwinden der Welt“ nicht ganz so ein starkes Buch ist wie Lin Hierses Erstling „Wovon wir träumen“.

Cover des Buches Wovon wir träumen (ISBN: 9783492319577)
C

Rezension zu "Wovon wir träumen" von Lin Hierse

caro_phie
Eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Identität

Es ist schwierig für dieses Buch die passenden Worte zu finden. Schwierig, weil sich dieses Buch bewusst verwehrt in die Schublade gesteckt zu werden, in die man es so gerne stecken will.

Es ist nicht nur ein Buch über die Suche nach einer Identität als in Deutschland aufwachsendes Mädchen mit chinesischer Mutter. Es ist nicht nur ein Buch über eine Beziehung zwischen Mutter und Tochter, geprägt durch eine tiefe Liebe und gleichzeitig dem verzweifelten Wunsch der Tochter in ihren Gedanken und ihrem Handeln Distanz zu ihrer Mutter zu schaffen.

‘Sie werden unsere Geschichten immer anders erzählen. Als gehörte sie mehr ihnen als uns. Es ist dann eine Geschichte von Wurzeln und keine von Händen und Füßen. Eine von der Suche nach dem besseren Leben, von Zerrissenheit, von einer ewig unvollständigen Existenz. Eine Geschichte von Fehlen statt Fülle, von Traumata und nicht von Träumen. Ich hasse diese Erzählungen. Und ich liebe die, in denen es einfach um das gute Leben geht. Die Geschichten, in denen wir im Einzelnen ganz sind.’

‘Es ist einfach meine Geschichte’, scheint die Erzählerin zu schreien. Aber sie schreit es leise, in einer wahnsinnig zarten und natürlichen Sprache, die mich sehr berührt hat. Ein sehr schönes Buch, das noch lange nachhallen wird.

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