ÜBERZEUGENDER KURZKRIMI...
Helen, eine pensionierte Lehrerin, verbringt ihren Ruhestand in einem kleinen Haus an der irischen Küste. Es könnte so schön und friedlich hier sein, wäre da nicht ihre sauertöpfische Schwester Margaret, die vor drei Jahren zu Besuch kam und seitdem keine Anstalten macht, wieder zu gehen. Vom Garten aus hat man einen herrlichen Blick aufs Meer. Eines Tages, als Helen auf der Terrasse liegt, sieht sie einen rothaarigen Mann ins Wasser gehen. Kurz darauf schläft Helen in der warmen Nachmittagssonne ein. Als sie aufwacht, ist der Mann verschwunden, nur seine Kleidung liegt noch am Strand. Ihm muss etwas zugestoßen sein, da ist Helen sich sicher. Wer war der geheimnisvolle Mann, der offenbar von niemandem vermisst wird? Gemeinsam mit Patrick, dem charmanten Wirt des örtlichen Pubs, stellt Helen Ermittlungen an. Und muss zugleich ihre neugierige Schwester davon abhalten, sich ständig einzumischen… (Verlagsbeschreibung)
Der Klappentext beschreibt ausreichend, worum es in diesem Kurzkrimi (ungekürzte Hörbuchausgabe, 1 Stunde und 52 Minuten, versiert gelesen von Lina Beckmann) geht. Als Helen von der Polizei das Foto eines als vermisst gemeldeten Mannes vorgelegt wird, glaubt sie den rothaarigen Mann darauf wiederzuerkennen. Aber ganz sicher ist sie nicht, und das nagt an ihr. Schließlich kommt es zu einer sehr überraschenden Wendung...
Graham Norton schreibt eindrucksvoll atmosphärisch - ein träger Nachmittag an der irischen Küste, ein verschlafenes Dorf, die aufkommenden Unruhe durch den verschwundenen Schwimmer, fast als wäre man dabei. Die Spannung ist latent da und nimmt im Verlauf deutlich zu. Aber neben dem Krimi gibt es auch die humorvollen Szenen zwischen Helen und ihrer griesgrämigen Schwester Margaret, die mich jedesmal schmunzeln ließen. Allerdings hat Helen sich für mein Empfinden zu viel von ihrer Schwester gefallen lassen - mir wäre da schon sehr bald der Kragen geplatzt.
Graham Norton zeigt, dass in der Kürze tatsächlich die Würze liegen kann - für mich fehlt es hier an nichts. Auch ein Kurzkrimi kann überzeugen!
© Parden