Cover des Buches Wir leuchten im Dunkeln: Roman (ISBN: 9783958181908)
Rezension zu Wir leuchten im Dunkeln: Roman von Lina Wilms

Hohe Erwartungen, die enttäuscht wurden

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein Buch, das leider nicht halten kann, was es verspricht.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

Zum Inhalt:
Seit bei Rayas kleiner Schwester Alessandra ein Immundefekt festgestellt wurde, hat sich Rayas Welt dramatisch verändert. Nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hat, übernimmt sie deren Rolle und kümmert sich um Alessandra. Für mehr als eine lockere Affäre hat sie von da an keine Zeit mehr. Deshalb hält sie alle Männer auf Abstand. Bis sie eines Tages Nik trifft. Seine lockere Art fasziniert Raya vom ersten Augenblick an. Doch die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Nik lebt in den Tag hinein und plant große Reisen in die weite Welt. Aber Raya ist an ihr Zuhause gebunden. Schon bald muss sie eine Entscheidung treffen …




Erster Satz:
"Meine Zehen verkrampften vor Schmerz in den hohen Schuhen, die ich gerade zum dritten Mal wieder anzog, nachdem ich bereits zweimal aufgegeben hatte, darin zu laufen."




Meine Meinung:
Nachdem ich die Leseprobe gelesen und mich damit schon in Nik verliebt hatte, war ich eigentlich der Überzeugung, dass dies ein Buch ganz nach meinem Geschmack sein könnte.
Leider hat das Buch bei weitem nicht das halten können, was die Leseprobe versprochen hat.


An sich ist die Sprache flüssig und gut verständlich, allerdings war ich durch die vielen italienischen Sätze irritiert. Für jemanden, der kein Italienisch versteht wie ich, wirken sie extrem störend.


Mit Raya als Protagonistin bin ich leider überhaupt nicht warm geworden. Jaa, sie hat kein leichtes Leben und einige Probleme und schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht. Aber dennoch kann jeder Mensch aus seinem Leben machen, was er möchte. Sie entwickelt sich in keinster Weise weiter. Sie verweist immer nur auf ihre Probleme und dass sie sich keine Träume erlauben darf, genießt einerseits die Erlebnisse mit Nik, lässt ihm aber nicht die kleinste Chance wirklich an sie heran zu kommen. Und das zieht sich leider ewig hin, sodass ich mehrmals kurz davor war, den Roman abzubrechen.


Der einzige Lichtblick, der mich davon abgehalten hat aufzuhören, war Nik. Selten habe ich einen so sympathischen Protagonisten kennen gelernt wie ihn. Allein das erste Treffen mit Raya ist grandios geschrieben. Irgendwann tut er mir nur noch Leid, dass er sich so (in gewisser Weise) von Raya ausnutzen lässt. Er ermöglicht ihr so viel, lässt sie an seinem Leben teilhaben - und sie kommt ihm in keinster Weise entgegen und nutzt ihn nur aus.


Im Gegensatz zu dem langatmigen hin und her, ohne dass man tatsächlich einen Schritt weiter kommt und Raya sich auch nur im Mindesten bewegt, kommt das Ende meiner Meinung nach dann viel zu schnell und abrupt, sodass bei mir noch einige Fragezeichen offen geblieben sind.




Fazit:
Ein Buch, aus dem so viel hätte werden können und das auch viel versprochen hat, das aber leider nicht halten konnte. Raya war mir als Hauptperson einfach nur unsympathisch, und ich war von ihr irgendwann nur noch genervt. Der einzige Lichtblick (und der Grund, warum ich dennoch ein bisschen zähneknirschend 3 Sterne vergebe) ist Nik. Er hat es trotzdem irgendwie geschafft, den Roman einigermaßen zu tragen, und für einige tolle Szenen und Dialoge gesorgt.
Schade, ich hätte der Autorin wirklich ein überzeugenderes Debüt gewünscht.
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