Lina Wolff

 3,7 Sterne bei 22 Bewertungen
Autorin von Die polyglotten Liebhaber, Das neue Herz und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Liebe und andere Machtspiele: Die schwedische Autorin wurde 1973 geboren und hat einige Jahre im Ausland verbracht. Ihr erstes Buch entstand auch in Madrid und Valencia. Mit ihrem Debütroman "Bret Easton Ellis und die anderen Hunde" erhielt sie den bekannten Literaturpreis der Zeitschrift Vi. Für ihren zweiten Roman "Die polyglotten Liebhaber" wurde sie auch mit angesehenen Preisen, wie den Augustpreis, versehen. Lina Wolff lebt in Schonen, Südschweden.

Alle Bücher von Lina Wolff

Cover des Buches Die polyglotten Liebhaber (ISBN: 9783455001433)

Die polyglotten Liebhaber

 (10)
Erschienen am 04.10.2018
Cover des Buches Das neue Herz (ISBN: 9783455010497)

Das neue Herz

 (8)
Erschienen am 03.08.2021
Cover des Buches Bret Easton Ellis und die anderen Hunde (ISBN: 9783455001075)

Bret Easton Ellis und die anderen Hunde

 (4)
Erschienen am 18.07.2017
Cover des Buches Der Teufelsgriff (ISBN: 9783498003708)

Der Teufelsgriff

 (0)
Erscheint am 15.10.2024

Neue Rezensionen zu Lina Wolff

Cover des Buches Das neue Herz (ISBN: 9783455010497)
renees avatar

Rezension zu "Das neue Herz" von Lina Wolff

Eigenwillig
reneevor 2 Jahren

"Das neue Herz" ist eine teilweise interessante Geschichte, andererseits aber auch thematisch etwas zu vollgepackt und darin leider auch etwas unglaubwürdig. Dieses Übertriebene ist sicher von der Autorin so gewollt, dieses überspitzt Geschriebene symbolisiert ja eine gewisse Kritik. Mir war dies nur etwas zu viel des Guten. Dennoch ist das Buch sehr spannend geschrieben, beinhaltet interessante Standpunkte und Blickwinkel, hat spannendes Personal mit interessanten Geschichten. Besonders die Geschichte der Nonne möchte ich hier hervorheben, mir hat dieser Charakter und die Zeichnung dieser Frau mit am besten gefallen. Fast ein eigenes Buch wäre mir diese Frau und ihre Geschichte wert gewesen. Denn trotz der Sinnhaftigkeit der Geschichte und der Information, die dahinter liegt, hat mir persönlich "Das neue Herz" nicht so gut gefallen. Ich bin nicht die richtige Leserin für dieses Buch. Vielleicht liegt es an der Satire, vielleicht ist dies nicht mein Humor. Wer weiß. Schade!

Cover des Buches Das neue Herz (ISBN: 9783455010497)
mapefues avatar

Rezension zu "Das neue Herz" von Lina Wolff

Daumen hoch, Daumen runter
mapefuevor 2 Jahren

Nonne Lucia, gottgesandte Erlöserin oder des Teufels Killerin.

Eine Schwedin in Madrid. Sie beobachtet eine Frau, die ihren schwerkranken Mann im Rollstuhl liebevoll pflegt. „Die Frau und der Mann sind etwas Seltenes, zwei Menschen, die untrennbar miteinander verbunden sind, durch großes Leid und durch großes Glück.“ Dabei denkt sie an ihre Freundinnen zu Hause, von denen eine „…der Meinung ist, eine Frau, die auf ihre Figur achte, unterwerfe sich dem männlichen Blick, weshalb sie einer so ungehemmten wie stetigen Expansion ihrer Körpermitte freie Bahn lässt.“ Im eigenen Leben der 45-jährigen Bennedith (den Namen erfährt der Leser erst sehr spät?) sieht es auch nicht viel besser aus, im Gegenteil: „Ein Eldorado der Misserfolge, ein Labyrinth aus gescheiterten Beziehungen, und egal welche Richtung sie einschlägt, sie findet keinen Ausweg.“ Sie spricht die Frau an, denn sie sucht „eine Beschäftigung, die ihrem Leben einen Sinn gibt“, und erhält den Job, für den sie aber kein Geld annehmen will.
Der Mittfünfziger Mercuro (gleichnamiger Titel des ersten Kapitels) Cano auf der Suche nach einem Unterschlupf, spricht Bennedith an, ihm einen zu gewähren mit der Aussicht, eine interessante Geschichte zu erzählen, von einer „Paartherapie und der Frau, die mein Leben ruiniert hat. Nennen wir sie die Feministin.“ Schwester Lucia, die Nonne.

Packend die folgende Geschichte: Innerhalb von 24 Stunden in einer fremden Stadt überschlagen sich die Ereignisse, hat Bennedith bereits einen – zwar etwas mitgenommenen, aber immerhin – Mitbewohner und eine Care-Arbeit ohne Gehalt. Mercuros Frau ist herzkrank, sie braucht ein Spenderorgan, um zu überleben. Mercuro wandte sich in seiner Verzweiflung an die Verantwortlichen der Reality Show „Fleisch und Sühne“, die Leuten in ausweglosen Lebenssituationen hilft, aber nur eine im Darknet zu streamende Veranstaltung ist, weil sie teilweise mit illegalen Methoden arbeitet und die Menschen, die ins Studio kommen, bloßstellt bis auf die Knochen. Die über 90-jährige Nonne, Schwester Lucia (die „Feministin“), fungiert als Supervisor, die über die Fälle urteilt, Miss Pink und Mister Blue moderieren die Sendung, deren wesentlicher Bestandteil „die Erniedrigung“ ist. „Am besten schlagen sich Kandidaten, die diese Erniedrigung an sich abperlen lassen wie Wasser an Gänsefedern.“ In Mercuros Fall wurden sein Machotum und seine zahlreichen Affären schonungslos aufgedeckt. Und obwohl er versucht, ein Herz für seine Frau zu organisieren, und seine Ehe retten will, hasst das Publikum ihn laut Umfragen des Senders seit seinem ersten Auftritt. Nun befindet er sich auf der Flucht vor den Sendungsmachern, weil nach deren Plänen er selbst der Spender sein soll.
Die obskure Schlusspointe seines atemlosen Monologs: „Bitte lass mich noch hierbleiben. Ich mache alles, was du willst. Nur Sex kann ich dir nicht versprechen, denn ich befürchte, der ganze Stress hat mir die Potenz geraubt. Ich will nur nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst.“ Macho Macho, dazu noch ein spanischer.
Kaum zu glauben, dass beide später ein Liebespaar werden, dass Bennedith einen Mann in Notwehr erschlägt und im Frauengefängnis Alcalá Meco II landet.

Mitte des Romans schlägt Lina Wolff das zweite Kapitel auf: Lucia. In Briefen an Bennedith breitet sie ihre gesamte Biografie in einer Art Lebensbeichte aus. Als sie ein „Erweckungserlebnis“, ‚dass sie jemanden durch die Apokalypse führen solle,‘ für Gottes Anweisung hält, leitet sie für sich die uneingeschränkte Gewissheit ab, in Eigenregie über das Schicksal anderer zu entscheiden.

Lina Wolffs „Das neue Herz“, viel besser die Übersetzung des schwedischen Titels „Köttets tid“ – „Die Zeit des Fleisches“ ist eine enigmatische, bitterböse, tödliche und zugleich witzige Satire auf dystopische reality shows der Zukunft. Wenn das Publikum „Daumen runter“ votet und damit den Tod des Delinquenten fordert. 

Sollte Lina Wolffs „Das neue Herz“ verfilmt werden, gibt es für Schwester Lucia nur die eine Besetzung: Linda Hunt, die Henrietta "Hetty" Lange aus CSI LA.

Lina Wolff, geboren 1973, hat lange in Italien und Spanien gelebt. Für ihren Debütroman Bret Easton Ellis und die anderen Hunde wurde sie mit dem renommierten Literaturpreis der Zeitschrift Vi ausgezeichnet. Für ihren zweiten Roman Die polyglotten Liebhaber, der in 18 Sprachen übersetzt wird, erhielt sie den Augustpris, den wichtigsten schwedischen Literaturpreis. Lina Wolff lebt in Schonen in Südschweden. 

Cover des Buches Das neue Herz (ISBN: 9783455010497)
Booklove91s avatar

Rezension zu "Das neue Herz" von Lina Wolff

Neues Herz
Booklove91vor 2 Jahren

Meine Meinung und Inhalt

"»Sie  verstehen  nicht!«,  sagt  er  kopfschüttelnd.  »Das  war  keine normale Paartherapie! Diese Therapie war die Hölle.«»Die Hölle?«Jetzt  ist  ihr  Interesse  geweckt.  Sie  liebt  solche  Geschichten.  Davon  zu  hören,  wie  andere  Menschen  Probleme  gemeistert  haben,  an  denen  sie  selbst  verzweifelt  ist,  oder  festzustellen,  dass es ein paar seltene Situationen gab, in denen sie selbst et-was geschafft hat, woran andere gescheitert sind. Sie will mehr hören, aber der Fremde starrt schon wieder in sein Glas. Viel-leicht steckt das Gespräch doch in einer Sackgasse. Sie steht auf.»¡Adiós!«,  sagt  sie.  »Ich  hoffe,  Ihre  Frau  und  Sie  finden  eine  Lösung. Alles Gute.« " (ZITAT)

Ein verlassener Mann, der für das gebrochene Herz seiner Frau sein eigenes Herz opfern soll. 

Eine eigensinnige Nonne, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, alle verratenen Frauen zu rächen. 

Und eine Schriftstellerin mit Schreibblockade auf der Suche nach Sinn – und einer guten Geschichte. 

In "Das neue Herz", in Schweden als „Post-metoo-Roman“ gefeiert, nimmt Lina Wolff das Patriarchat und den Feminismus gleichermaßen aufs Korn und stellt unsere Vorstellungen von Liebe und Macht, Schuld und Vergebung auf den Kopf. 


Leider konnte mich die teilweisen wirren Erzählungsstränge von Wolff nur bedingt fesseln.Gewalt und Liebe laufen hier auf verstörende Weise ineinander. Der Schreibstil ist flüssig und das Cover schön gewählt.

Die schwedische Autorin wurde 1973 geboren und hat einige Jahre im Ausland verbracht. Ihr erstes Buch entstand auch in Madrid und Valencia. Mit ihrem Debütroman "Bret Easton Ellis und die anderen Hunde" erhielt sie den bekannten Literaturpreis der Zeitschrift Vi. Für ihren zweiten Roman "Die polyglotten Liebhaber" wurde sie auch mit angesehenen Preisen, wie den Augustpreis, versehen. Lina Wolff lebt in Schonen, Südschweden.

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