Rezension zu Der Himmel über Ceylon von Linda Cuir
Eine Frau geht unermüdlich ihren steinigen Weg
von Anruba
Kurzmeinung: Eine Frau geht unermüdlich ihren steinigen Weg
Rezension
Anrubavor 7 Jahren
Unter der Inhaltsbeschreibung hatte ich mir einen schönen, schicksalhaften Liebesroman vorgestellt. Doch diese Vorstellung wurde bei weitem übertroffen.
Der Himmel über Ceylon ist soviel mehr als eine seichte Romanze, wie man bei dem Cover vermuten würde.
Es geht um die junge Teepflückerin Anjali, die aus ihrem armen, ausgebeuteten Leben ausbricht, um ihren Traum nach einem besseren Leben zu verfolgen.
Die Geschichte ist in den 60er und 70er Jahren angesiedelt und das hat es noch eine Spur interessanter gemacht. Die Autorin führt einen gekonnt an das Kastensystem und die verschiedenen Glaubensrichtungen in Sri Lanka heran.
Anjali war mir von der ersten Seite an sympathisch. Sie kennt nur die Welt der Teeplantage und ist daher zu Beginn sehr naiv und unwissend. Außerdem ist sie eine Dalit - eine Unberührbare aus der untersten Kaste des hinduistischen Glaubens. Als Unberührbare hält sie nicht nur sich selbst für einen Menschen zweiter Klasse, sondern wird auch von den Mitmenschen so gesehen.
Obwohl ich ihr Handeln nicht immer verstehen konnte, fand ihren Charakter sehr faszinierend und lebendig.
Im Laufe der Geschichte stolpert sie von einem Schicksalsschlag zum nächsten. Dabei verliert sie nie den Mut. Immer wenn ihr ein Neuanfang glückt, atmet man auf, weiß aber unterbewusst, dass dieser Zustand nicht lange anhalten wird. Jeder Rückschlag lässt einen mitleiden und zerrt an den Lesenerven, sorgt aber auch dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildlich. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Die Geschichte ist unvorhersehbar. Zwar weiß man durch den Prolog wohin die Reise gehen wird, aber man möchte unbedingt wissen, wie Anjali zu dieser Person geworden ist. Zum Ende lernt sie dann für einen meinen Geschmack alles etwas zu schnell und zu leicht, aber darüber konnte ich gut hinwegsehen.
Inhaltlich wird mich das Buch noch eine Weile beschäftigen, denn besonders das Schicksal der Teepflückerinnen bzw. die Minderheit der Tamilen haben mich dazu gebracht, im Internet und in der Bücherei zu recherchieren. Und das finde ich klasse. Bücher sollten anregen. Selbst wenn diese Idee fiktiv ist, ist sie doch nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern könnte wirklich so passiert sein. Denn auch heute noch werden in den armen Ländern Menschen unterdrückt und als billige Arbeitskraft ausgenutzt, nur damit wir hier günstige Dinge kaufen können.
Man merkt, dass die Autorin sich sehr mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Das hat mir gut gefallen und hat mich berührt. Eine tolle Grundidee für einen Roman. Mehr davon.
Der Himmel über Ceylon ist soviel mehr als eine seichte Romanze, wie man bei dem Cover vermuten würde.
Es geht um die junge Teepflückerin Anjali, die aus ihrem armen, ausgebeuteten Leben ausbricht, um ihren Traum nach einem besseren Leben zu verfolgen.
Die Geschichte ist in den 60er und 70er Jahren angesiedelt und das hat es noch eine Spur interessanter gemacht. Die Autorin führt einen gekonnt an das Kastensystem und die verschiedenen Glaubensrichtungen in Sri Lanka heran.
Anjali war mir von der ersten Seite an sympathisch. Sie kennt nur die Welt der Teeplantage und ist daher zu Beginn sehr naiv und unwissend. Außerdem ist sie eine Dalit - eine Unberührbare aus der untersten Kaste des hinduistischen Glaubens. Als Unberührbare hält sie nicht nur sich selbst für einen Menschen zweiter Klasse, sondern wird auch von den Mitmenschen so gesehen.
Obwohl ich ihr Handeln nicht immer verstehen konnte, fand ihren Charakter sehr faszinierend und lebendig.
Im Laufe der Geschichte stolpert sie von einem Schicksalsschlag zum nächsten. Dabei verliert sie nie den Mut. Immer wenn ihr ein Neuanfang glückt, atmet man auf, weiß aber unterbewusst, dass dieser Zustand nicht lange anhalten wird. Jeder Rückschlag lässt einen mitleiden und zerrt an den Lesenerven, sorgt aber auch dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und bildlich. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Die Geschichte ist unvorhersehbar. Zwar weiß man durch den Prolog wohin die Reise gehen wird, aber man möchte unbedingt wissen, wie Anjali zu dieser Person geworden ist. Zum Ende lernt sie dann für einen meinen Geschmack alles etwas zu schnell und zu leicht, aber darüber konnte ich gut hinwegsehen.
Inhaltlich wird mich das Buch noch eine Weile beschäftigen, denn besonders das Schicksal der Teepflückerinnen bzw. die Minderheit der Tamilen haben mich dazu gebracht, im Internet und in der Bücherei zu recherchieren. Und das finde ich klasse. Bücher sollten anregen. Selbst wenn diese Idee fiktiv ist, ist sie doch nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern könnte wirklich so passiert sein. Denn auch heute noch werden in den armen Ländern Menschen unterdrückt und als billige Arbeitskraft ausgenutzt, nur damit wir hier günstige Dinge kaufen können.
Man merkt, dass die Autorin sich sehr mit dem Thema auseinander gesetzt hat. Das hat mir gut gefallen und hat mich berührt. Eine tolle Grundidee für einen Roman. Mehr davon.