Tagebuch einer Sehnsüchtigen ~ Lindy Glovach {Rezension von WONDERFUL nothing else. BOOKS}
von maristicated
Kurzmeinung: Absolut schlecht! Total unrealistisch und zeigt nichts gutes auf. Die Geschichte hat mich interessiert - die Umsetzung ist zum Heulen!
Rezension
Erster Satz
"Lieber neuer Freund, ich werde mich nie wieder verlieben, niemals." [Dazu muss gesagt werden, das Buch ist in Tagebuch-Form geschrieben und sie nennt das Tagebuch ihren neuen Freund oder 'Liebster']
Inhaltsangabe
Es geht um Samantha, die nach langer Suche nach einem Job, der genügend Geld einbringt, als Tänzerin in einem Nachtclub arbeitet. Sie konnte endlich von zu Hause weg ziehen, wo ihre ständig betrunkene Mutter nur im Bett lag und deren Freund Kevin Reed in der Wohnung rumlungert und Sam anmacht. Der neue Job bringt ihr zwar viel Geld und neue gute Kontakte ein, aber auch etwas anderes: die Drogensucht! Auf der Suche nach der wahren Liebe stolpert sie durch ihr neues Leben, immer Drogen mit dabei. Die vernebeln ihr die Sicht, vor Allem wenn es um die Liebe geht.
Meinungsäusserung
Ich bin ziemlich enttäuscht, offen gestanden. Der Klappentext hörte sich eigentlich noch gut an, und wie das Buch gebunden ist gefällt mir sehr. Es ist ein Taschenbuch, aber nach dem Lesen zieren keine unschönen Rillen den Buchrücken.
Ich hatte gewisse Erwartungen an dieses Buch.
Doch schon anfangs war ich ein bisschen schockiert, wie unglaublich kindisch und naiv die 19-jährige Sam wirkt.
Sie liebt Disney, Tiere, Alice im Wunderland, aber am schlimmsten: kitschige, amerikanische Liebesfilme!
Gut, ich dachte, das könnte eine Strategie sein, eine Eigenschaft, die Sam besonders unschuldig wirken lässt.
Dann kam diese Szene, als Sam zum ersten Mal mit Heroin in Kontakt kommt. Sie geht auf die Toilette und beobachtet dann Widow, die Barfrau, dabei, wie die sich bei offener Tür Heroin spritzt. Mit einer Drohung drückt diese Sam auf den WC-Deckel und gibt ihr einen Schuss. Danach: WOW!
Mehr wird in dieser Szene nicht beschrieben. Das ist wirklich schade. Hat man keine Ängste, Zweifel? Man kann mir unmöglich auf die Nase binden, dass sie nicht wusste, dass Drogen abhängig machen können! Es ist mir immer noch unerklärlich, wie diese Stelle so kahl ist, und sehr wenige das nur bemerken!
Das Buch verfügt über eine sehr einfache Sprache. Aber, sie ist ein 19-jähriges Mädchen und arbeitet als Stripperin ('tschuldigung, Tänzerin in einer Oben-ohne-Bar), und sie erzählt das alles.
Wenigstens gibt es dann am Schluss kein Happy End! (Nein, ich bin nicht total kalt herzig, aber das hätte das ganze Buch noch viel banaler wirken lassen, als es ohnehin schon ist!)
Auch wenn das trotzdem noch nicht wirklich toll ist und nur Mitleid erregend. Überhaupt ist Sams Figur Mitleid erregend. Sie hört auf niemanden, und meiner Meinung nach hat sie es auch nicht sooo nötig, den Drogen-Konsum zu starten! Da gibt es weitaus bessere Gründe! (Und auch bessere Bücher!)
Fazit
Ich finde dieses Buch nicht empfehlenswert und bin sogar richtig enttäuscht davon. Eine Story, die eigentlich noch ziemlich spannend umgesetzt werden könnte, wurde einfach total verpfuscht. Mag ich nicht!